25 Jahre Landesverband Freie Wähler Sachsen e.V.
Foto: Matthias Ulbricht
Grußwort zum Jubiläum
Für die Einladung zum 25-jährigen Jubiläum des Landesverbands der Freien Wähler Sachsen e.V. danke ich Ihnen ganz herzlich. Leider bin ich heute verhindert.
Ich fühle mich den Freien Wählern nach wie vor sehr verbunden, auch wenn ich mich aus der aktiven Politik weitgehend zurückgezogen habe.
Nach dem Ende der DDR wie nach dem Ende des Dritten Reiches war der Drang nach parteiunabhängiger Politikgestaltung groß. In Westdeutschland begann so 1946 die Geschichte unabhängiger freier Bürgervereinigungen in Gemeinderäten nach englischem Vorbild als Grundlage der schon von Freiherrn vom Stein geforderten kommunalen Selbstverwaltung. Uns in der DDR wurde der Wunsch nach kommunaler Selbstverwaltung erst 1990 erfüllt. Groß war der Drang in solche parteiunabhängige Strukturen, die wir bei unseren West-Partnerstädten kennenlernten. Das geschah vielerorts in Sachsen. So auch in Meerane, wo eine starke FW-Vereinigung nach einem kurzen Umweg über die DSU gegründet wurde. Die überlebenden und neugegründeten Parteien in Ostdeutschland fanden nach dem Ende der DDR sofort in bewährte Westparteistrukturen. Aber die Freien Wähler und Bürgervereinigungen blieben in ihren Orten unter sich. Erst zaghaft wurden Kontakte gesucht und gefunden. Erfahrungsaustausch und Seminare zur Kommunalpolitik wurden zur Basis der Arbeit. Und es ist kein Zufall, dass in Meerane, wo Organisation und Kommunikation schon immer groß geschrieben wurden mit Geburtshilfe der Bayern und Patenschaft der Baden-Württemberger am 7. November 1992 der Sächsische Landesverband der Freien Wähler eine Woche nach den Thüringern in der Meeraner Stadthalle gegründet wurde. Erster Vorsitzender war Klaus-Dieter Scholz aus der Landeshauptstadt Dresden. Meerane blieb wichtige Stütze im Vorstand des Landesverbandes bis 2004 Oberbürgermeister a. D. Bernd Gerber aus Werdau die Führung übernahm. Er war auch der Motor für die Gründung des Werkes für kommunalpolitische Bildung in Sachsen, welches das nötige Wissen für gute Ratsarbeit im Land vermittelt.
Politik ist heute komplizierter geworden. Doch die Kommune bleibt nach der Familie das fundamentalste Glied unserer staatlichen Struktur. Wie gut sie funktioniert, hängt vom Umgang miteinander, von einer guten politischen Streitkultur ab. Das war und ist für mich ein Markenzeichen der Freien Wähler Sachsen e.V.
Ich gratuliere dem Landesverband, seinem Vorstand und seinen Mitgliedern herzlich zu diesem Jubiläum und freue mich, dass Meerane dafür wieder Gastgeber sein darf.
Machen Sie weiter so und „Tut´s Maul auf“, wo es im Interesse der Bürger nötig ist.
Dr. med. Peter Ohl
Bürgermeister der Stadt Meerane a. D. , Landesvorsitzender der Freien Wähler 1997 – 2004
PS: Den Meeraner Freien Wählern unter ihrem Vorsitzenden Matthias Ulbricht als erneuten Ausgestaltern der Jubiläumsveranstaltung des Landesverbandes einen besonderen Gruß.
Ehrenamtliches Engagement gewürdigt
Foto: Matthias Rietschel
Am 16. Oktober fand in der Unterkirche der Frauenkirche Dresden die feierliche Verleihung des Sächsischen Bürgerpreises 2017 statt. Vier Vertreter des Förderkreises Friedhof Meerane nahmen daran teil. Zum siebenten Male wurde damit ehrenamtliches Engagement der Bürgerinnen und Bürger im Freistaat Sachsen gewürdigt. Stellvertretend für die Ungezählten waren in diesem Jahr 105 Vereine und Einzelpersonen über ihre Landräte und Oberbürgermeister nominiert worden. Die Jury hatte es diesmal besonders schwer, in fünf Kategorien je einen Preisträger zu benennen. Jedes Engagement für die Allgemeinheit ist auf seine Art bemerkenswert und wichtig, ob für Demokratie und Toleranz in der Schule, im Sport, in der Arbeit mit Flüchtlingen, im gesellschaftlich-sozialen oder kulturell-geistlichem Bereich.
Ministerpräsident, Stanislaw Tillich betonte in seinem Grußwort als Schirmherr der Bürgerpreisverleihung das gute Zusammenwirken von Bürgerschaft und Staat auch und gerade in Sachsen als Grundlage der Demokratie. Ehrenamtliches Engagement gibt dem Leben einen besonderen Sinn über den Eigennutz hinaus. Und die Moderatorin des Abends, Anja Koebel vom MDR, zitierte einen Ausspruch, dass Menschen im Ehrenamt durchschnittlich 7 Jahre länger leben.
Unter den Nominierten waren die Vereine Grüne Lunge e. V. aus Meerane und der Förderkreis Friedhof Meerane e. V.. Die Nominierung des Förderkreises ist uns eine große Freude. Bedeutet sie doch die Wertschätzung des Engagements aller Spender für die Sanierung der Neuen Friedhofshalle. Zugleich ist damit der Ansporn gegeben, im gemeinsamen Bemühen von Förderkreis und Spendern nicht nachzulassen. Wir tragen so alle dazu bei, Architektur, Handwerkskunst und Bestattungskultur unserer Vorfahren für die nächsten Generationen zu erhalten.
– o –
Bericht von der Mitgliederversammlung des Förderkreises am 4. November 2017
Der Förderkreis unterstützt seit nunmehr 6 ½ Jahren den Friedhof bei der Sanierung der Neuen Friedhofshalle von 1914. Drei Jahre davon erforderten die Bauvorbereitungen seitens der Kirchgemeinde (Planungen, Genehmigungen). Die Geldbeschaffung erfolgte wesentlich auf der Grundlage eines vom Förderkreis getragenen Netzwerkes zum Kontaktaufbau und zur öffentlichen Kontaktpflege. Für die Mitgliederversammlung ist das als Kreisdiagramm dargestellt (Anlage unten). Diese Arbeitsweise des Vereins hat zu einem erstaunlichen über sechs Jahre anhaltendem Interesse der Bürgerinnen und Bürger an der Sanierung der Neuen Friedhofshalle geführt. Jeder Spender empfindet vor Ort, dass er persönlich zum Erhalt dieses bedeutenden historischen Gebäudes unserer Stadt beigetragen hat. Mittler dafür sind eine permanente Öffentlichkeitsarbeit in der Presse, Briefe und persönliche Gespräche.
Höhepunkte im Jahr 2017 waren das Konzert Grundton D mit dem Deutschlandfunk und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz am 14. Mai in der Friedhofshalle und die Nominierung des Förderkreises für den Sächsischen Bürgerpreis am 16. Oktober 2017. Diese Auszeichnung ist ein Dank an alle Bürger, die sich an der Sanierung der Halle mit ihren Spenden beteiligten.
In Zahlen stellt sich das Vereinsjahr aktuell (Anfang November 2017) so dar:
1.345 Spenden von über 1.200 Spendern (manche mehrfach)
138.820 € bisherige Gesamtspendensumme,
davon sind rund 110.000 € bereits in die Sanierung geflossen,
Spendenkontostand rund z. Zt. 28.000 €. (Bedarf rund 50.000 €)
Erreichter Sanierungsstand:
Die Außensanierung kann, wenn es das Wetter zulässt, noch im November abgeschlossen werden. Es bleibt dann nur die Portalseite, die auf 2018 verschoben werden muss. Finanziell ist das abgesichert.
Aber für die Innensanierung muss 2018 ein neues Fördermittelprogramm der Bundesregierung abgewartet werden.
Wegen dieser Unsicherheit ist das Spendenkonto von so großer Bedeutung!
Vorausschau auf 2018:
Im kommenden Jahr begeht der Meeraner Friedhof sein 150-jähriges Jubiläum.
Es wäre ein großer Erfolg für das Bürgerengagement, die Sanierung der Halle bis dahin abschließen zu können.
Formalien:
Zur turnusmäßigen Vorstandswahl wurden die bisherigen Vorstandsmitglieder erneut wieder gewählt. Der alte Vorstand wurde entlastet.
Information:
Die Veröffentlichung der Spendernamen gehört zum Erfolgsrezept des Förderkreises. Künftig ist das nur noch im Martinsboten, im Schaukasten an der Friedhofsverwaltung und unter meeraneblatt.de möglich.
Fortsetzung der Spenderliste (1218 – 1345)
Kerstin Baar, Werner und Marga Krüger, Anita Winkler, Dr. Udo und Gudrun Müller (Quakenbrück), Lothar und Erika Urban, Peter und Christine Sieber, Rainer und Andrea Menge, Renate Erfurth, Manfred Siegel, Anonyme Spende, Hans-Hermann und Frau Christine Neumann, Werner und Thuy Winkler, Wolfram und Rosemarie Lenk, Gerhard und Erika Dietrich, Irene Kurth, Annelies Gräfe, Frank Sommerschuh, Klaus und Gudrun Hergert, Heinz und Irma Lampert, Horst Willig, Klaus und Karin Walther, Christine Leithold, Irene Siedlaczek, Waltraud Beuchold, Wolfgang und Charlotte Markert, Karin Neumann, Ursula Schiefer, Elfriede Lorenz, Klaus und Angela Walter, Renate Erfurth, Rainer und Christine Bauer, Frank und Karin Preuß, Klaus und Marieluise Werner, Bernd Schönig
Herzlichen Dank für die Unterstützung der Hallensanierung aktuell 1345 Spenden seit 2011 – Spendensumme 138.820 €
Kontostand zum 07.11. 2017 rund 28.750 €
Konto für Ihre Spende: Förderkreis Friedhof Meerane e. V. – Sparkasse Chemnitz, IBAN DE02 87050000 0710 0110 91 BIC CHEKDE81XXX Zweck: Friedhofshalle.
Vorbereitete Überweisungsträger in der Friedhofsverwaltung, im Pfarramt und in der Sparkasse.
Ostseite fertiggestellt (10.11.) | Westseite folgt 2018 (Die Fichten bds. mussten weichen) |
vorgestellt zur Mitgliederversammlung am 4. November 2017
Leserzuschriften
Unser Leser Eckhard Krause, München, machte auf den Focus Nr. 41/2017 aufmerksam
Am 02.10.2017 um 11:48 schrieb unser Leser Horst Donner aus Lörrach:
Lieber Herr Ohl,
Danke für die aktuellen Infos aus Meerane und einen herzlichen Gruß zum “Tag der Einheit” aus Lörrach. Gestern Abend wurde in der ARD-Sendung bei Anne Will die Frage “Ist die Einheit gelungen” thematisiert. Da wurde so getan, als wären wir wieder an den Anfang zurückgekehrt. Ist das aus Ihrer Sicht wirklich so?
Herzliche Grüße und weiterhin auf ein gutes Miteinander in Ost und West
Ihr Horst Donner
Am 03.10.2017 Antwort auf die Zeilen von Horst Donner (gekürzt):
Lieber Herr Donner,
. . . zu Ihrer Frage: Ein klares Nein. Dann müsste man bis vor den ersten Weltkrieg zurück gehen. Gerade darum geht es heute um Europa und da kommt A. Merkel ins Spiel. Es ist eigentlich nicht zu schaffen, die Zentrifugalkräfte allerorten zu bannen.
Die Diskussionen vor und nach der Bundestagswahl spiegeln gewachsene Zustände im Osten wieder, zu denen u. a. die Treuhandanstalt mit ihrer unkontrollierten Struktur viel beigetragen hat und ungebändigte persönliche Bereicherung zuließ. Das hat die Lebensleistung vieler im Osten, die unter oft erschwerten Bedingungen geschafft haben, geknickt. Die maroden Betriebe wurden thematisiert und die Leute erlitten halt „Kollateralschäden.“ Die meisten leben aber noch.
Jetzt gibt es hier und da Aufarbeitungen dazu. Das ist wichtig. Es geht um Selbstwertgefühl. Ich kenne z. B. Ingenieure, die über ABMs Bäche entschlämmten. Dann die Abwanderungen guter Arbeitskräfte nach dem Mauerfall und in Gegenrichtung die Westbesetzung fast aller politischen und geistigen Leitungsebenen im Osten. Das Ergebnis der so begonnenen Zusammenarbeit hing ab vom Charakter, dem Anstand und der gegenseitigen Achtung der daran Beteiligten. Das wirkt lange nach. Und es gibt viele gute und aber eben auch schlechte Erfahrungen. Das war die Begleiterscheinung zu unserer Riesenfreude über die erlangte Freiheit.
Wir haben die gewaltige Entwicklung unserer Städte und Dörfer, der Infrastruktur und Wirtschaft nach 1990 täglich vor Augen. Dazu werde ich Ihnen ein Video über Meerane vor und nach 1990 senden.
Ihnen und uns einen erinnerungsträchtigen 3. Oktober
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Peter Ohl
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