Meeraner Blatt
Kommunikationsplattform für interessierte Bürger in und um Meerane
Ausgabe Nr.177 – 26. April 2024 Gegründet im November 1989 – Online-Ausgabe seit 2004

Stabilität, Nützlichkeit, Schönheit

Die drei Prinzipien der klassischen Architektur

Vitruvius De architektura

Zehn Bücher über Architektur
Handschrift Florenz 15.Jahrhundert

Architektur ist die Mutter aller Künste
Sie bezeichnet im weitesten Sinne die handwerkliche Beschäftigung und ästhetische Auseinandersetzung des Menschen mit dem gebauten Raum.

Architektur leitet sich ab vom griechischen „archi“ – deutsch „Haupt-“ und „tekton“ – deutsch „Baumeister“.

Hier zeigt sich die enge Verflechtung von Architektur und Handwerk.

Quelle: Wikipedia


Bewahrung alter Handwerkskunst, Nachhaltigkeit

Prämissen der Architektur im heutigen Denkmalschutz

Die Sanierung der Alten Kapelle in Meerane ruhte ganz in diesem Sinne auf einer wohltuenden, guten Zusammenarbeit der Handwerker mit dem Architekturbüro Elisabeth Scholz in Meerane. Das am 1. Mai 1994 gegründete Büro ist ein gesuchter Partner der Landesdenkmalpflege in Sachsen für den kirchlichen und ländlichen Bereich.

Zum 30-jährigen Jubiläum gratuliert das Meeraner Blatt auch im Namen vieler Handwerksbetriebe, die an den Denkmalen auf dem Meeraner Friedhofs beteiligt waren und des Förderkreises Meerane herzlich!


Der Förderkreis Friedhof Meerane e. V. informiert
Letzter Einsatz in der Kapelle erfolgreich

VON PETER OHL

In der Woche nach Ostern war noch einmal rege Tätigkeit in der Alten Kapelle. Über Hubbühnen der Firma Hölzel wurde die Lüftung zwischen Dach und Mauern am gesamten Umfang durch enges Drahtgewebe zur Abwehr der Fliegen von der Firma Wunderlich ersetzt. Zur Optimierung der Heizung hängte die Firma Schaarschmidt die Heizelemente in Absprache mit dem Hersteller Herschel tiefer. Das Zusammenspiel der Handwerker war durch gute Vorbereitung wieder optimal. An den 5 Lüftungslöchern im Mauerwerk brachte die Feuerwehr mittels der Drehleiter von außen, ebenfalls zur Fliegenabwehr, engeres Drahtgewebe an. Die Zimmerer Hänig und Graichen waren im Blitzeinsatz am Gebälk.
Solche Hauruck – Aktionen zu realisieren, ist der große Vorteil einer kleinen Stadt, wo man sich kennt und jederzeit hilft.
Zur Wiedereröffnung des Friedhofscafés nach der Winterpause gab es keine Fliegen mehr im Gebäude und einen besseren Wirkungsgrad der Infrarotheizelemente.

Herzlichen Dank an die Handwerksbetriebe, für die Arbeitsbühne an Herrn Nitzsche von der Firma Hölzel und der Stadt Meerane für die rasche Hilfe unserer Feuerwehrkameraden!

Das Café konnte nach dem Handwerkereinsatz am 10. April, von vielen Gästen erwartet, wieder öffnet werden.
In dieser 150 Jahre alten Kapelle bekommen die Worte über Freud und Leid ein besonderes Gewicht. Kaffee und Kuchen schaffen dabei die Grundlage für eine gedämpfte Kommunikation. Man ist hier nicht allein.

Spenderliste ab Jahresbeginn 2024, Spender 27 – 42, Stand 18. April 2024, Spendensumme 5.439 €

Monika Schnabel, Hermann und Christa Roediger, Bernhard und Viola Kratzmann, Maria Pfeifer, Inge Ueberfeld, Maria Werner, Christine Gottschalk, Dr. Roland Matthes, Horst Willig, Kathleen Dittrich-Ueberfeld und Jens Dittrich, Harry und Gisela Hänsel, Rosmarie Mazanek, Jürgen und Rosemarie Selter, Klaus und Monika Remus, Christine Ryssel, Frank und Katrin Beckmann

Dafür herzlichen Dank für alle Spenden!
Ihre Spenden werden für weitere Verbesserungen in der Kapelle und für Projekte des Förderkreises auf dem Friedhof verwendet.
Dr. Peter Ohl

Konto für Ihre Spende: Förderkreis Friedhof Meerane e. V.
Sparkasse Chemnitz, IBAN: DE02 87050000 0710 0110 91 BIC: CHEKDE81XXX Zweck: Friedhofshalle.
Vorbereitete Formulare liegen in der Friedhofsverwaltung, im Pfarramt und in der Sparkasse. Der Verein ist anerkannt gemeinnützig. St. Nr. 227/141/07376, FA Zwickau, Freistellungsbescheid vom 28.04.2021, Finanzamt Zwickau.


Die Festschrift zum 150-jährigen Jubiläum der Alten Kapelle

Herausgeber: Förderkreis Friedhof Meerane e. V.,
80 Seiten, 20 € Erschienen im Eigenverlag

Erhältlich im Café zur Alten Kapelle oder über Familie Ohl, Telefon: 03764/3959 oder E-Mail: meerohl@enviatel.net


Zum Tod von Pfarrer Clemens Baumert am 15.April 2024

Als Clemens Baumert 1997 Pfarrer in Meerane wurde, war das ein großes Geschenk, nicht nur für die katholische Gemeinde in Meerane, die schon längst keinen eigenen Priester mehr bekommen sollte. Er blieb bis 2018. Kurz vor seinem 80. Geburtstag ging er erst in den verdienten Ruhestand und zog nach Annaberg-Buchholz, wo er nach der Vertreibung aus seiner schlesischen Heimat seine Kindheit und Jugend verbrachte und dort am 15. April verstarb.

Pfarrer i.R. Clemens Baumert,
geb. am 24.5.1938 in Weinberg (Schlesien),
am 28.6.1964 in Bautzen zum Priester geweiht,
von 1997-2018 Pfarrer in Meerane,
gest. am 15.4.2024 in Annaberg-Buchholz

Zu seinen öffentlichkeitswirksamen Auftritten mit vielen Zuhörern außerhalb des Kirchenraumes zählten in Meerane unter anderem die Segnung des neuen Rathauses gemeinsam mit dem evangelischen Superintendenten- und die kurzen Ansprachen zu den Neujahrsempfängen der Stadt. Inzwischen kaum mehr vorstellbar, dass dieser kleine und schmächtige Mann in der Meeraner Stadthalle mit und für die über 600 versammelten Anwesenden, die meisten davon ungetauft, das „Vaterunser“ gebetet hat! Dabei waren es gerade diese großen Auftritte, die er eher gemieden hatte. Denn sein Platz war am Altar und am Ambo.

Für manche galt er als außerordentlich spröde, zerbrechlich, scheu, gesundheitlich höchst gefährdet, unnahbar und konservativ im Denken und Predigen. Dennoch gehörten zu seinen ganz großen Stärken sein Durchhaltevermögen, seine Bescheidenheit, sein Sich-selbst-nicht-so-wichtig-Nehmen, vor allem aber seine Suche nach Gottes Willen, das Bewahren des christlich-katholischen Profils, das Aussprechen von unbequemen Wahrheiten, seine überaus akribische Belesenheit, das beharrliche Erziehen und Vermitteln im Ministranten- und Sakramenten-Unterricht, die Sorge um den Schutz des Lebens- vom Anfang bis zum Ende- und in besonderer Weise seine aufregenden, spannenden, sicher auch polarisierenden Predigten, über die man sich mit ihm auch gerne streiten konnte.

In seinem (körperlich) asketischen Dasein hat er sich nie sonderlich selbst geschützt und geschont. Es ist uns als Gemeinde nicht gelungen, Pfarrer Baumert in seinen über 20 Meeraner Jahren in den Urlaub zu schicken oder ihn -solange, bis es gar nicht mehr anders ging- auch nur in die Nähe eines helfenden Arztes zu bringen. Was ihn anspornte, war letztlich nicht, was er wollte, sondern sein großes Vertrauen in Gottes Güte und Fügung. Seine Berufung als Priester nahm er sehr, sehr ernst- bis zuletzt, als der körperliche Verfall schon lange nicht mehr aufzuhalten war. Bei unserer letzten Begegnung wenige Tage vor seinem Tod war es ihm ein großes Bedürfnis, auch für Meerane zu beten.

Viola und Bernhard Kratzmann



Furioser Auftakt einer neuen Konzertreihe

Am Sonntag, den 21. April 2024, war es soweit: Eine neue Kammerkonzertreihe gab ihr Debüt im Schloss Waldenburg – ein beglückender Moment, für das zahlreich anwesende Publikum und für den Organisator der Reihe, Tobias Teumer. Der Konzertmeister der zweiten Violinen der Sächsischen Staatskapelle Dresden, Lukas Stepp, und die Pianistin Moeko Ezaki brachten Beethovens „Frühlings-Sonate“ op. 24, Romanzen für Violine & Klavier op. 22 von Clara Schumann und Richard Strauss‘ Sonate für Violine & Klavier Es-Dur op. 18 zu Gehör und ernteten begeisterten Applaus.

Foto: NMB

Das nächste Kammerkonzert im Blauen Saal des Schlosses Waldenburg findet am Sonntag, den 30. Juni 2024, um 17 Uhr statt. Es spielt dann das Fritz-Busch-Quartett der Sächsischen Staatskapelle Dresden Werke von Wolfgang Amadeus Mozart und Alexander Borodin.

Karten sind erhältlich in Schloss Waldenburg unter der Telefonnummer 037608 / 27570 und unter www.schloss-waldenburg.de/veranstaltungskalender sowie an der Abendkasse.

Robby Joachim Götze


Weitere Ankündigungen

Zur Einstimmung auf die Ausstellung zu Erich Knauf wird WIKIPEDIA empfohlen.


Mittwoch, 22.5.2024, 19 Uhr Alte Kapelle, Schönberger Str. 63, Meerane

„Zwei Meeraner Soldatenschicksale – in Feldpostbriefen und Erinnerungen“
(1915 bis 1949 – eine kommentierte Dokumentation)
Joachim Krause stellt sein Buch vor. Eintritt frei

Eigentlich geht es sogar um drei Männer aus der Meeraner Familie Lorenz.
Soldatenschicksale. Zwei Brüder mussten in den Ersten Weltkrieg ziehen. Der eine verlor mit 19 Jahren als Flieger sein Leben. Sein Bruder, ein Meeraner Kaufmann, war schon Anfang 40 und hatte zwei Kinder, als er wieder hinaus musste. Erst Frankreich – endlich war die Schmach von Versailles getilgt! Aber dann kam der Osten, Ukraine, Russland, am Ende: „Vermisst in Stalingrad“. Sein Sohn Erich musste mit 17 Jahren auch noch an die Front, er überlebte die russische Gefangenschaft und kam erst 1949 wieder nach Hause.
Eindrückliche Fotos, aber vor allem nachdenklich machende Texte aus den hinterlassenen Feldpostbriefen und Tagebüchern vermitteln einen Einblick in diese drei Soldatenschicksale. Nie wieder!


Aus der Leserpost an das Meeraner Blatt

Ich möchte das Osterfest zum Anlass nehmen, der Redaktion für das laufende Zusenden des Meeraner Blattes zu danken. Obwohl ich ja kein „Meeraner“ bin, so leben wir doch in einer nachbarschaftlichen Region.
Die Gesamtheit der Mitteilungen vermitteln ein Gefühl von Meeraner Bürgergemeinschaft.
Ich wünsche Ihnen, Ihrer Familie und Ihrem gesamten Teams ein frohes Osterfest.
Karl-Heinz Sonntag, Crimmitschau

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Bewundernswert, wie Ihr Euch für die Dinge im Großen wie im Kleinen engagiert. Die Kapelle ist ja sehr schön geworden. Ich umarme Euch, die Bärbel aus Kopenhagen, DK, die jetzt Mitglied in der Klimabewegung ist ❤️



Kontakt und Impressum

MEERANER BLATT
Herausgeber: Dr. med. Peter Ohl, Bürgermeister a. D. Moeschlerweg 1 a, 08393 Meerane
T.: 03764/3959, Mail: post@meeranerblatt.de, Redaktion: Peter Ohl (-o-), Layout: Max Werler.
Fotos, soweit nicht extra kenntlich gemacht, stammen aus Zuschriften oder dem eigenen Fundus der Redaktion. Weiterverbreitung durch E-Mail oder Ausdruck erwünscht. Ihre Leserbriefe senden Sie bitte an obige Adresse. Die Ausgaben erscheinen in loser Folge unter www.meeranerblatt.de. Sie sind kostenlos.