Virtuelle Ausgabe Nr. 16 vom 18. November 2004
Meeraner Kaleidoskop |
15 Jahre MEERANER BLATT
Über die Entstehung vom „MEERANER BLATT“, dessen erste Ausgabe am 18. November 1989, also in der Woche nach der Maueröffnung erschien, ist schon viel geschrieben worden. Nach den Aufzeichnungen des Martin Luther King Zentrums in Werdau war es das erste unzensierte regelmäßig erscheinende Druckerzeugnis in der noch bestehenden DDR. Was das bedeutet, können nur die damals dabei Gewesenen ermessen, von denen besonders der damalige Stadtrat für Kultur, Bernd Hinke sowie Rolf Schwarz und Gerhard Kretzschmar von der Druckerei Schwarz stellvertretend für weitere Beteiligte der ersten Stunde hier genannt sein sollen.
Bis zum 21. Juni 2002 erschienen 617 Ausgaben in Druckform. Über Freiverkauf und Abonnement erreichten sie die Leser und informierten nicht nur über die Vorgänge in Verwaltung und Rat, so in den Berichten von Andreas Kuhn, Juliane Weiss und Christa Demmler, sondern auch über vieles andere, was den Meeranern wichtig sein könnte. Erwähnt seien die Beilagen von Wolfgang Eckert, die Beiträge von Jutta Küchler zu F. E. Bilz oder zu Meeraner „Familiengeschichten“ ebenso wie Historisches von Lieselotte Miller, Artikel zum Bahnhof und Eisenbahnwesen von Wenzel de Bernardo und Manfred Eger oder die Beiträge von Harry Lehmann zur Pflanzen- und Tierwelt unserer Region. Noch viele andere wären zu nennen, die derjenige selbst nachschlagen kann, der im Besitz der Blätter ist. Interessant auch die vielfältigen Anzeigen im MB, die ein beredtes Zeugnis vom Auf und Ab der Meeraner Wirtschaft und Kultur geben.
So wie das MB von den einen begrüßt und von anderen ungeliebt auf die Welt kam, ist es die ganzen Jahre geblieben. In Spitzenzeiten kamen bis zu 3500 Exemplare pro Woche zur Verteilung. Ein ausgeklügeltes Austrägersystem machte es möglich, dass man donnerstags pünktlich das MB im Briefkasten fand. Dazu wurden rund 100 Exemplare an Altmeeraner in aller Welt versandt. Manchem im Stadtrat war das suspekt und besonders PDS- und SPD- Stadträte stellten immer mal wieder die Notwendigkeit der Fortführung des Blattes, das auch die amtlichen Mitteilungen enthielt, in Frage und diskriminierten es als Blatt der Hofberichterstattung des Bürgermeisters, was es meines Erachtens nie war. So entstand ab Mitte 2002 eine Pause von gut 1 1/2 Jahren, in der sich immer wieder zeigte, dass mit dem Einstellen des gedruckten Meeraner Blattes die Möglichkeit des Abdrucks von freier, öffentlicher Meinungsäußerung nicht mehr für alle gegeben war.
So kam es nach intensiver Beschäftigung mit der neuen Materie des Internet zur Wiedergeburt vom Meeraner Blatt auf virtueller Basis. Auf der Grundlage vom Artikel 5 des Grundgesetzes und des sächsischen Pressegesetzes erscheint nun seit dem 15. Februar 2004 das MB wieder, jetzt unmittelbar weltweit und verzeichnet pro Ausgabe jetzt im Schnitt 7000 Zugriffe. Dabei besteht die Möglichkeit, vorherige Ausgaben bis zurück zur Nr. 1 anzusehen und auszudrucken, ein Angebot, das von der Sächsischen Landesbibliothek in Dresden als Novum bei virtuellen Presseerzeugnissen bezeichnet wurde.
Aus eigenem Erleben in der Stadt und im Dialog mit unseren Lesern, z. T. über das Gästebuch, meist aber über e-mail oder Fax greift die Redaktion Themen auf, die beschreibend, kritisch, konstruktiv oder unterhaltsam zum Nachdenken anregen und, was die Beiträge von Herrn Ralph Schmidt betrifft, Verwaltungsfachwissen vermitteln.
Wir freuen uns, interessierten Meeranern eine Diskussionsplattform für ihre Anliegen bieten zu können. Dabei tun wir uns nicht den Zwang eines regelmäßigen Erscheinens an, kündigen aber, soweit uns die e – mail Adressen bekannt sind, die jeweils neue Nummer an. Die Erstellung des Blattes erfolgt rein ehrenamtlich und damit kostenlos für unsere Leser. Bestätigung unserer Arbeit sind Ihre Zuschriften, die auch in Zukunft zur Vielfalt des Blattes für unser Meerane beitragen werden. – o –
Damals ist auch heute von Bernd Hinke
Nun ist die Stadt Meerane bereits 830 Jahre Bestandteil der Landkarte. Einigen Veteranen ist noch das Heimatfest 1930 in guter Erinnerung, welches sie als Kind miterlebten und wo über 30.000 Gäste begrüßt wurden. Die jüngere Generation hat noch die 800-Jahrfeier 1974 und nicht zuletzt den historischen Markt, die Carmina Burana und den Festumzug zum 825-jährigen Stadtjubiläum 1999 vor Augen. Mit der Stadt Meerane haben sich nicht nur die industrielle Infrastruktur entwickelt sondern auch eine Vielzahl von heimatgeschichtlichen Chroniken und Informationserzeugnisse unterschiedlichster Herausgeber, die diesen Prozess nicht nur widerspiegelten, sondern in erster Linie auch förderten. Das im Februar 1992 wiedereröffnete Heimatmuseum zeigt diesen homogenen Entwicklungsprozess auf.
Das im November 1989 gegründete „Meeraner Blatt“ durchbrach erstmals nach vielen Jahrzehnten das zensierte Medienspektrum und wurde in Meerane und Umgebung über viele Jahre zum meist gelesenen und gesammelten Druckerzeugnis. An seiner inhaltlichen Gestaltung arbeiteten Hunderte von Bürgern mit, welche in der Zeit der politischen und wirtschaftlichen Wende Vorschläge und erste Ergebnisse der kommunalen Selbstverwaltung aufzeigten. 15 Jahre sind seit seinem ersten Erscheinen schon vergangen.
15 Jahre „Meeraner Blatt“. Liebe Leser, urteilen Sie selbst, was uns diese 15 Jahre etc. in drei DDR-Fünfjahrplänen gebracht hätten, fragen Sie auch die Natur, unsere Flüsse und Wälder. Natürlich gibt es auch auf dem Weg zu Einigkeit, Recht und Freiheit noch vieles zu vollziehen. Dazu ist jeder gefragt. Überprüfen wir den Umgang miteinander oder den mit den uns anvertrauten Naturressourcen. Der Frieden im Haus stimmt nur, wenn es auf den einzelnen Etage harmoniert. Somit muss der Ausbau der deutschen Einheit zum absoluten Vorrang erklärt werden. Dennoch gilt es auch den europäischen Blick nicht zu verlieren, doch Eile ist hier nicht das richtige Rezept.
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aus der Freien Presse vom 19./20.5.2001
HALBZEITBILANZ seiner Amtszeit will der Bürgermeister auf der Bürgerversammlung in der Stadthalle Meerane am Montag, 29. November, 19.00 Uhr, ziehen. Die Einwohner sind dazu herzlich eingeladen. Zur Erinnerung der oben abgebildete Artikel aus der Freien Presse kurz vor der Wahl im Juni 2001 mit Zielen, Vorhaben und Schwerpunkten des Kandidaten im Falle seiner Wahl.
Von der Ackerbürgerstadt zur Industriestadt – und zurück?
„In einer Ackerbürgerstadt wie Meerane betrieben die Bürger, meistenteils Handwerksmeister mit ihren Familien, neben der Ausübung ihres Berufes auch landwirtschaftliche Tätigkeiten zur Gewinnung von Nahrungsmitteln für den Eigenbedarf. So wurden Kühe, Schweine und Federvieh gehalten und im Weichbild der Stadt – außerhalb der Kernbebauung – Feldanbau betrieben. Der Name der Vorstadt ‚Rainfeld‘ deutet darauf hin. Bei einer Zählung 1825 kam man auf 700 Stück Schafvieh und 500 Stück Hornvieh. Einer mündlichen Überlieferung zufolge, befanden sich in der Häuserzeile der ‚mittleren Reihe‘ nach der August-Bebel-Straße zu noch bis etwa 1850/60 ausschließlich Schafställe.“ Dies schreibt Museumsleiterin Marina Palm-Sachet in ihrem 1996 herausgegebenen Buch mit dem Titel „Meerane – Von der Ackerbürgerstadt zur Industriestadt“. Vielleicht gibt es ja in ein paar Jahren einen Bildband über Meerane mit umgekehrtem Titel. In Meerane scheinen die Zeichen darauf hinzudeuten.
Am 28. Oktober 2004 konnte die erstaunte Öffentlichkeit in der Freien Presse lesen, was der Meeraner Bürgermeister tags zuvor in Zwickau beim IHK Handelstag kundtat. Die Freie Presse schreibt: „Das Leitbild der Meeraner Stadtentwicklung habe sich geändert, so Ungerer… Es wäre ein Irrglaube, so etwas wie die Zwickau-Arkaden in Meerane zu haben. Der zusammengebrochene Einzelhandel in der Meeraner Innenstadt habe zahlreiche leerstehende Häuser hinterlassen. Die Stadt gehe an den Abriß und die Grüngestaltung der Flächen. Ziel sei eine ‚Gartenstadt‘ in lockerer Bebauung mit viel Grün.“
Der Wochenspiegel berichtet am 06. November 2004, daß Meerane im Rahmen des Förderprogramms „Stadtumbau Ost“ auf ihren 2002 gestellten Antrag am 15.10.2004 einen positiven Fördermittelbescheid (100prozentige Förderung) bekam und für Rückbaumaßnahmen im Stadtgebiet 514 220 € für die Jahre 2004 bis 2008 erhält, für 2004 bereits 70 070 €. Laut Wochenspiegel dürfe in den 10 Jahren nach dem Abriß auf der Fläche kein Mietwohnungsbau entstehen. “ ‚Das bewerten wir positiv. Dadurch können Grünflächen entstehen und die Bebauung des Stadtgebietes wird aufgelockert,‘ erklärt Bürgermeister Prof. Dr. Lothar Ungerer dazu. ‚Wir möchten Meerane als Gartenstadt entwickeln. Dieses Konzept der Stadtarchitektur entstand Ende des 19. Jahrhunderts als Gegensatz zur innerstädtischen dichten Massenwohnbebauung. Mit einer aufgelockerten Bebauung und viel Grün trägt eine solche Stadtarchitektur zur Erhöhung der Lebensqualität bei.‘ „
Fast gleichzeitig mit der Abrißbotschaft in der Innenstadt geht die Entstehung eines neuen Einkaufskomplexes im Gewerbegebiet einher. In einem Interview äußerte Cornelius Ebel von der OBI-Gruppe, daß man sich für den OBI-Erweiterungsbau in Meerane und nicht in ebenfalls interessierten Städten entschieden habe, liege daran, daß hier nicht nur ein OBI-Markt stehen würde, sondern weitere ausgewählte Einzelhandelsflächen. 17 Geschäfte insgesamt, Schuhmoden, Kleidung, Apotheke u.a.
Während vom Meeraner Händlerverein dazu zu hören war, daß man mit diesem Einkaufszentrum kein Problem habe, wundert sich Andreas Weber, seines Zeichens Chef der Glauchauer Interessengemeinschaft für Handel und Gewerbe, über die Meeraner Entscheidung für den Handelskomplex auf der grünen Wiese. Die Freie Presse vom 26.10.2004 schreibt zitiert Andreas Weber: „Jetzt, wo endlich die Erkenntnis da ist, daß es darum geht, die Innenstädte nicht veröden zu lassen, den innerstädtischen Handel am Leben zu halten. Solch eine Entscheidung, die für manche Einzelhändler der Todesstoß sein kann, verstünde er nicht. Zumal deren Auswirkung ja über die Stadtgrenzen hinausgehe.“
Peter Thielemann, Vorsitzender der Fördergemeinschaft „Mehr Meerane“ äußert gleichfalls Besorgnis ob der Pläne für die Innenstadt. „Der Markt als reine ‚Wohlfühloase‘ ohne Handel sei der falsche Weg.“ (Freie Presse vom 02.11.2004. )
Dabei ist der Meeraner Markt zur Zeit alles andere als eine Wohlfühloase, dominieren doch dort bis auf die beiden Markttage die an- und abfahrenden sowie parkenden Autos, so daß man ihn gleich in „Parkplatz“ umbenennen könnte. Selbst in den Weihnachtsmarkt wird er in diesem Jahr nicht mehr einbezogen.
Ob die Stadtarchitekten des 19. Jahrhunderts Stadtplanung so verstanden haben, wie sie jetzt in Meerane offenbar gehandhabt werden soll: Dank 100prozentiger Abrißförderung verschwinden heruntergewirtschaftete Gebäude und für 10 Jahre ist dort Grünfläche angesagt. Die offenbar ins Auge gefaßte grüne Lücke an der August-Bebel-Straße jedenfalls dürfte das gewachsene Stadtbild gravierend beeinträchtigen. Wie hieß es doch zum Thema Rathausneubaus an der August-Bebel-Straße im Frühjahr 1999 in einem Leserbrief in der Freien Presse? „Da verpassen Architekt, Bürgermeister und Stadtrat der Innenstadt ein Null-Gesicht, das spätere Generationen als Beispiel einer gestaltungsunfähigen Epoche beschreiben werden.“ jw.
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Auf der Sitzung des Schulzweckverbandes Glauchau-Meerane am 2.11.04 notiert
Außer wenigen Mandatsträgern aus Glauchau und Meerane sowie Presse fanden sich lediglich zwei interessierte Bürger zu dieser öffentlichen Sitzung, in der es um den Fortbestand der Gymnasien beider Städte ging, ein.
Ob das öffentliche Interesse fehlte oder die Uhrzeit der Sitzung, 10.00 Uhr vormittags, der Grund waren, darüber kann man spekulieren.
Da der Stadtrat von Glauchau einer Auflösung seines Gymnasiums nicht zustimmte, was aber angeblich für die Genehmigung des Zweckverbandes notwendig gewesen wäre, sah der Zweckverbandsvorsitzende, der Meeraner Bürgermeister Lothar Ungerer, keinen Handlungsspielraum mehr, Klage beim Verwaltungsgericht zur Anerkennung des Zweckverbandes einzureichen bzw. aufrecht zu erhalten.
Die Meeraner Stadträte hatten vorbehaltlich der Auflösung des Glauchauer Gymnasiums die Auflösung des Gymnasiums in Meerane schon beschlossen.
Ungerer meinte dann im weiteren Verlauf der Sitzung, es wäre unter diesen Umständen aus seiner Sicht sinnvoll, den Zweckverband, den man gemeinsam gegründet habe, auch gemeinsam wieder aufzulösen. Er beauftragte K.-O. Stetter, seinen Stellvertreter und Glauchauer Oberbürgermeister, in der nächsten Glauchauer Stadtratssitzung sich dafür das o.k. von seinen Stadträten zu holen. Dann könnte in der nächsten Zweckverbandsversammlung, voraussichtlich am 25.11.04, dessen Auflösung beschlossen werden. Zwei Tage später las man in der Freien Presse, das Meeraner Gymnasium könnte ein Teil des Europäischen Gymnasiums werden, wozu es schon Vorgespräche gäbe. Davon war in der Zweckverbandssitzung nicht die Rede. Ob dazu bereits Beschlüsse des Meeraner Stadtrates vorliegen, ist nicht bekannt. Bekannt wurde nur, dass dem neuen Schulleiter des Meeraner Gymnasiums der für die Leitung des privaten Gymnasiums vorgesehene Leiter vom Bürgermeister vorgestellt wurde. – Heidi Ohl –
Einige Bemerkungen zur
„Gemeinsamen Erklärung zur Entwicklung der Städteregion Zwickau“:
von Ralph Schmid, Verwaltungsdirektor i. R.,Ludwigsburg, vom 14. November 2004
(Kommentar zu einem Papier über die künftige Zusammenarbeit der Städte Crimmitschau, Glauchau, Meerane, Werdau und Zwickau)
Es handelt sich um eine Erklärung zu drei Grundsätzen, die Allgemeingut sind. Selbstverständlichkeiten werden aufgeführt. Das Papier enthält viele, teilweise hochtrabende Wörter mit wenig Regelungsinhalt. Es taugt allenfalls für eine Presseerklärung. Die Erklärung ist so für alle beteiligten Städte unverbindlich und damit wertlos. Es hätte erwartet werden können, dass ein Zeitrahmen, zumindest für die Vorlage eines Vertragsentwurfes, gegeben wird. D. h.: wer arbeitet den Vertragsentwurf bis etwa wann aus oder lässt ihn ausarbeiten, welche Gruppe wirkt mit, wer trägt die Kosten der Vertragsausarbeitungen zu welchem Anteil? Das vorgegebene Ziel einer „regionalen Vereinigung“ ist ohne nähere Angaben, was darunter verstanden werden soll, für die Beschlussfassung der ehrenamtliche Mitglieder in den Stadträten eine Zumutung. Keiner der Stadtratsmitglieder weiß, ob er mit seiner Zustimmung die Selbständigkeit seiner Stadt aufgibt oder nur der Gründung eines Zweckverbandes zustimmt. Für die Stadträte und die Bürger ist es aber schon vor einer Zustimmung wichtig zu wissen, in welcher Form eine „intensive Kooperation“ erfolgen soll, Dies ist deshalb wichtig, weil es den Begriff eines „Städtebundes“ im gesamten deutschen Kommunalrecht nicht gibt.
Die Schaffung einer neuen Selbstverwaltungskörperschaft zwischen Land, Landkreisen und den Städten kann ebenso unter einer „regionalen Vereinigung“ verstanden werden. Hier würden die Städte bestimmte Aufgaben an eine andere Körperschaft zur Entscheidung und Ausführung abgegeben. Die Zahlung erfolgt aber weiter durch die Städte, i.d.R. durch eine Umlage. Auf deren Höhe hat die Stadt wenig Einfluss. Der alte Grundsatz „Wer bestellt, der zahlt“ würde damit aufgehoben; die Stadtregion bestellt und die Städte zahlen. Wollen die Stadträte das? Ist dies im Sinne der Bürger? Daneben entstünden nicht unbeachtliche Kosten für ein weiteres Gremium und eine Verwaltung mit hoch dotiertem Leiter.
Es gibt bei den im Erklärungs-Entwurf angeführten Bereichen der Daseinsvorsorge wie Stadtumbau, Flächennutzung, Infrastrukturprojekte, Wirtschaftsförderung, Kultur, Bildung, Wissenschaft, Sport keine Organisationsform, die sich durch eigene Einnahmen selbst finanziert. Synergieeffekte dürften bei all den Bereichen durch eine Zusammenlegung nur in geringem Maße entstehen, weil z.B. jede Stadtsanierung, jeder Bebauungsplan, jedes Projekt einzeln geplant und durchgeführt werden muss, auch wenn es nur einen Entscheidungsträger gibt. Es ist auch politisch, historisch und gesellschaftlich nicht vorstellbar, dass Zwickau, Glauchau, Meerane, Werdau oder Crimmitschau sich von einer anderen Körperschaft z.B. den Stadtumbau oder den Flächennutzungsplan entscheiden lassen. Für die Schaffung gemeinsamer und damit qualifizierter und ausgelasteter Büros zur „Bündelung von Potenzialen und Ausgleich von Defiziten“ bedarf es keiner eigenen Körperschaft; auch keiner Bildung einer einheitlichen Stadt aus den beteiligten Städten. Dazu würde auch eine öffentlichrechtliche Vereinbarung oder die Gründung einer gemeinsamen Stadtentwicklungsgesellschaft reichen.
Ein Zweckverband kann schon heute nach den Bestimmungen des Sächsischen Zweckverbandgesetz gegründet werden. Hierzu bedarf es keiner besonderen gemeinsamen Erklärung.
Für die Schaffung einer einzigen Stadt aus den beteiligten Städten oder eines Verbandes als besondere Körperschaft mit eigenen Zuständigkeiten bedarf es eines besonderen Gesetzes durch den Landtag, einer Gemeinde- und Kreisreform. Dies zu erreichen, ist ein langwieriges Verfahren mit Anhörungen, auch der in ihrer Substanz und Organisationsstruktur angegriffenen Landkreise. Hierzu ist m.E. in Sachsen augenblicklich die Zeit nicht reif. Das Land müsste dabei auch weitere Regionen berücksichtigen.
Letztlich bleibt derzeit außer einem Pressewirbel nicht viel. Die Agitatoren sollten im stillen Kämmerlein eine oder mehrere rechtlich und faktisch mögliche Organisationsformen erarbeiten und deren Wirtschaftlichkeit begründen. Solche substantiellen Vertragsausarbeitungen sind langwierig und schwierig. Nur sie könnten für Stadträte eine Entscheidungsgrundlage sein. Dabei dürfen die in Foren erarbeiteten Wünsche und Bedürfnisse der Bürger nicht außer Acht bleiben.
„Schnelle Schließung wird geprüft“
so titelt die Freie Presse am 16. November und bezieht sich auf Aussagen von Landrat Dr. Scheurer, in seiner Eigenschaft als Aufsichtratsvorsitzender der Kreiskrankenhaus Glauchau GmbH zur beabsichtigten Schließung des Klinikbereichs Meerane. Den Meeranern wäre der Titel: „Landrat setzt sich für den Erhalt des Klinikbereichs Meerane ein“ lieber gewesen. Nun fragt man sich, sind die im besagten Artikel vorgebrachten Aussagen über eine angebliche Unwirtschaftlichkeit der Meeraner Chirurgie stichhaltig? Ich möchte das bezweifeln. Aus meiner Amtszeit weiß ich, dass die prozentuale Bettenbelegung in Meerane immer deutlich über der in Glauchau lag, dass mit weniger Ärzten und Personal pro Patient ausgekommen wurde und dass die damit erreichten niedrigeren Fallkosten dem gesamten Kreiskrankenhaus nützten. Daran dürfte sich bis heute wenig geändert haben.
Man fragt sich, was steckt jetzt dahinter? Eben noch gingen die Klimmzüge der Landkreisverwaltung zum Erhalt des Lichtensteiner Krankenhauses durch die Presse. Wie erfüllt der Landkreis in dieser Hinsicht seine Aufgabe nach dem §1 der Landkreisordnung zum gemeinsamen Wohl aller Einwohner?
Im Sozialstaat gewinnt die Leistungsverwaltung immer mehr Gewicht. Sie dient der Daseinsvorsorge.
Die Leistungsverwaltung, in diesem Fall das Landratsamt, beeinflusst intensiv die Lebensverhältnisse der Bürger, indem sie Unterstützung gewährt oder vorenthält. Hierzu gehört auch die Vorhaltung medizinischer Leistungserbringung?
Es darf vermutet werden, dass es für den Aufsichtrat eines Produktionsbetriebes einfacher ist als für den eines Krankenhauses, über den Fortbestand des Betriebes zu entscheiden. Geht es dort um die Arbeitnehmer eines Betriebes, geht es hier um die Bürger einer ganzen Stadt und ihres Umfeldes.
Formal haben die Bürger von Meerane keine Chance, ihr Krankenhaus zu retten. Für einen Bürgerantrag oder ein Bürgerbegehren zum Erhalt des Krankenhauses sind mindestens 15% der wahlberechtigten Bürger des Landkreises erforderlich, das wären rund 21.500 Unterschriften. Meerane brächte es aber nur auf maximal knapp 15.000.
So bleibt nur der Weg über Abgeordnete des Kreistages, die Entscheidung über den Fortbestand des Meeraner Krankenhauses dem Aufsichtrat vorerst zu ersparen, um diese Entscheidung durch erfahrene Experten vorbereiten zu lassen. Diese müssten nach Sichtung aller erforderlichen Unterlagen zunächst den Ist-Zustand bewerten und diesem dann Varianten zur Aufrechterhaltung der Grundversorgung einschließlich eines ambulanten Notfalldienstes rund um die Uhr gegenüberstellen. Ohne eine solche Vorbereitung muss jede Entscheidung über die Zukunft des Meeraner Krankenhauses als verantwortungslos bezeichnet werden.
Um den ohnehin belasteten Kreishaushalt zu entlasten, ist es durchaus vorstellbar, dass die Kosten für ein derartiges Gutachten von den Meeraner Bürgern übernommen werden. Selbst eine Bürgerstiftung für das Meeraner Krankenhaus halte ich für nicht utopisch.
Es gibt durchaus Beispiele für kleine, überschaubare, gut funktionierende allgemeine Krankenhäuser mit integrierter Versorgung in Deutschland. Diskussionen darüber sind unerwünscht, warum sonst die Eile von Landrat Dr. Scheurer, wenn er von einer Aufgabe des Meeraner Hauses noch vor 2006 spricht. In Glauchau wird im März 2005 der Grundstein für einen Krankenhausanbau gelegt, für den der Freistaat 20,5 Mio. Euro ausgibt (siehe Freie Presse vom 09.11.04). Hier kommt Herr Dr. Scheurer in einen Zwiespalt. Als Landrat sollte er die Interessen seiner kreisangehörigen Gemeinden, also auch von Meerane vertreten, als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Kreiskrankenhaus Rudolf Virchow Glauchau muss er alles unternehmen, das Glauchauer Haus zu stärken. Dazu hat der maßvoll rekonstruierte Klinikbereich Meerane mit guten Belegungszahlen immer beigetragen. Nun soll es auf einmal nicht mehr gehen. Damit werden sich die Meeraner nicht so leicht abfinden.
– Dr. med. Peter Ohl –
Grundprobleme erfordern grundsätzliche Lösungen
(in Anlehnung an „Verschwörungen, Verschwörungstheorien und Geheimnisse des 11.9.“ von Mathias Bröckers)
Die Kommunisten lähmen den Markt, indem sie das natürliche Prinzip der freien Konkurrenz völlig ausschalten. Und die Kapitalisten lähmen den Markt fast ebenso, weil sie Konkurrenz zwar zulassen, aber Investitionen durch teures, mit Zinsen belastetes Geld erschweren, und weil sie so auf Dauer nicht der Entfaltung der freien Unternehmer und dem Wettbewerb Vorteile verschaffen, sondern stets nur dem Geldbesitzer.
Im Zinsgesetz, das Moses vom Berg Sinai mitbrachte war eine Regel eingebunden, wonach in jedem siebten Jahr die Zinsen zu erlassen sind, eine Verfahrensweise, die sich im heutigen Insolvenzgesetz wiederfindet.
So könnte auch der Befreiungsschlag von Bund, Ländern und Gemeinden aus der Schuldenfalle darin bestehen, Insolvenz anzumelden, was zu begründen den Finanzministern und Kämmerern nicht schwer fallen dürfte, denn die frühere Lehrmeinung, dass eine Kommune nicht zahlungsunfähig werden könne, ist längst widerlegt.
Das Geld fände wieder zu seinem eigentlichen Zweck, nämlich Tauschmittel zu sein, zurück und verlöre seine schatzbildende, selbstvermehrende Eigenschaften. Zins und Zinseszins wachsen heute schwindelerregend wie einst der Turmbau zu Babel dem Himmel entgegen, nicht mehr beherrschbar, sondern alles beherrschend. Eine grundsätzliche Problemlösung muss gefunden werden, wenn nämlich letztlich das Geld „verlernt“ etwas anderes als Geld hervorzubringen. – o –
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Kultur |
Große Exlibris – Ausstellung
In der Galerie im Treppenhaus des Landratsamtes Glauchau ist noch bis zum 22. Dezember eine nicht alltägliche Ausstellung von Exlibris aus der großen Sammlung von Frau Rosemarie Aschenbach, Meerane, zu sehen. In diesen kleinformatigen Kunstwerken verbindet sich der persönliche Stil der Künstler mit den Eigenheiten der Auftraggeber in besonderer Weise, woraus sich eine unerschöpfliche Vielfalt ergibt, die dem Betrachter Freude vermittelt und ihm Bekannte wie Unbekannte näher bringt.
Auf dem Foto v. l.: Reinhard Scherzer, Sachbereichsleiter
Kultur im LRA, seine Nachfolgerin, Gabriele Nagel,
Rosemarie Aschenbach)
Verbrieftes |
DRK-Partnerschaftstreffen 2004
Am 03.10.2004 jährte sich zum 14. Mal der Abschluss einer DRK-Vereinspartnerschaft zwischen dem DRK-Ortsverein Meerane und dem DRK-Ortsverein Lörrach. Seither sind viele nützliche Verbindungen und Freundschaften entstanden. Im jährlichen Wechsel treffen sich die beiden Vereine in ihren Heimatstätten.
Vom 15. bis 17.10.2004 weilte eine Delegation vom Lörracher DRK unter Führung ihres
1. Vorsitzenden, Hans-Werner Grotefendt, in Meerane. Es war ein herzliches Wiedersehen.
Am ersten Abend erfolgte ein kleiner Empfang mit Imbiss in der DRK-Geschäftsstelle Meerane mit der offiziellen Begrüßung der Lörracher Kameraden. Stellvertretend für den Bürgermeister sprach Professor Dr. Zscherpel ebenfalls ein Grußwort von der Stadt Meerane. Es folgten ein Erfahrungsaustausch und ein gemütliches Beisammensein. Gegen 21.30 Uhr wurde dies durch ein Intermezzo „Beschauliches bei Nacht“, dem Besuch der Ausstellung „Gedanken zur deutsch-deutschen Befindlichkeit 2004“ in der Kirche St. Martin Meerane, Skulpturen von Dieter Prange, unterbrochen.
Dieser Programmpunkt wurde nur durch das hervorragende Engagement vom Meeraner Pfarrer
Dr. Zemmrich möglich, der zur ungewöhnlichen Zeit die Kirche öffnete und die Führung persönlich übernahm.
Der Samstag war für unsere Gäste für Sehenswürdigkeiten in der Region reserviert. Als besonderes Highlight war der Besuch des Daetz-Centrums in Lichtenstein zu sehen. Der Nachmittag wurde in Lichtenstein mit der Bewunderung der „Miniwelt“ abgerundet.
Zu einem weiteren Höhepunkt gestaltete sich der Samstagabend. Ein geselliger Abend mit Abendessen in der Galerie „ART IN“ krönte den Tag. Im angenehmen Ambiente konnten noch wunderbare Stunden für alle Beteiligten verbracht werden. An dieser Stelle wollen wir auch unseren Dank an die Galerieleiterin, Frau Zückmantel, aussprechen, die diesen niveauvollen Abend räumlich und kulinarisch hervorragend organisierte.
Am Sonntag verabschiedeten wir unsere Freunde nach Lörrach. Es waren schöne und erlebnisreiche Tage und wir freuen uns auf den Gegenbesuch im kommenden Jahr in Lörrach. – Wilksch –
Zurückgeblättert |
Meeraner Stadtentwicklung aus meiner Sicht (Folge 14) von Dr. Peter Ohl
September1993
Für das Sanierungsgebiet „Stadtkern Meerane“ werden für die betroffenen Grundstücke die Sanierungsvermerke in das Grundbuch eingetragen. Danach müssen alle Veränderungen auf diesen Grundstücken nach dem Baugesetzbuch (§143, Abs. 4) mit der Stadtverwaltung abgestimmt werden
03. – 5.9. – Teilnahme am 20.“Strooßenfescht“ in Lörrach festigt die Verbindung unserer Stadt zu Lörrach, aber auch zu deren Partnerstädten Sens (Frankreich) und Senigallia (Italien). Mit dabei die Handballer, unsere Band „Forum“ und der viel gefragte „Meeraner Draufgänger“.
08. – 12. – Internationaler Kongress der Ornithologischen Gesellschaft in der Stadthalle Meerane. Hier erweist sich wieder die besondere Eignung dieses Gebäudes für derartige Veranstaltungen.
16. – Gemeinsame Sitzung von Meeraner und Crimmitschauer Stadträten zu Problemen der Stadtentwicklung.
23. – Im Stadtrat wird der Bebauungsplan für das Wohngebiet an der Schönberger Straße beschlossen als Antwort auf die Ermittlung des hohen Bedarfs an Baugrundstücken für Eigenheime. Weiterhin beschließt der Stadtrat die Übernahme der Stromversorgung durch die Stadtwerke und die Fortführung der Baumaßnahmen am Gymnasium nach Eingang von 500 TDM Fördermitteln. Diskutiert und schließlich abgelehnt wird der Antrag für großflächigen Kiesabbau in den Bereichen Waldsachsen und Crotenlaide, der später in der Gemarkung Schönberg erfolgt.
Oktober 1993
01. – In Anwesenheit des Wirtschaftsministers Dr. Kayo Schommer, des gesamten THÜGA – Vorstandes und der Leitung der Erdgas Südsachsen wird im Großen Saal der Meeraner Stadthalle mit den Vertretern der regionalen Kommunen und Stadtwerke der vorzeitige Abschluss der Erdgasumstellung in Südsachsen gefeiert.
– Im Gewerbegebiet eröffnen die Firmen Layer Gerüstbau, Koch Dachtechnik, Winkler Fahrzeugsysteme, Wachs und Förster. Damit sind 12 Firmen in Betrieb, 12 im Bau und bereits gut 400 Arbeitsplätze entstanden plus 86 Azubis.
08. – Seminar zum Thema „Meerane und Sachsen im neuen Europa“ vom Europainstitut „Libertas“ mit Hans-Jürgen Zahorka
15. – Den Jugend-Umweltpreis (5000 DM) erhält für die ökologische Gestaltung des Umfeldes der Friedrich Engelsschule das internationale Jugendcamp Meerane,Lörrach, Sens, Senigallia.
16. – Meerane bekommt aus der Partnerstadt Lörrach einen Gerätewagen für die Feuerwehr geschenkt im Wert von 500 TDM.
19. – Teilergebnis mit den Einzelhändlern der Innenstadt zur Erreichung einheitlicher Öffnungszeiten an den Sonnabenden.
21. – Richtfest Hotel „Meerane“. Im Wettbewerb um die Namensgebung gewann eine Ponitzer Familie.
23. – Am 40-jährigen Jubiläum der Freien Wähler Lörrach nimmt eine kleine Delegation aus Meerane teil.
– Der Meeraner Bürgerverein stellt eine Unterkunftshütte im Kirchenholz auf, die nach einem Brand später am Hochzeitswald im Gewerbegebiet neu errichtet wird.
28. – Gründung des Meeraner Ortsverbandes von Bündnis 90/Die Grünen
November 1993
05. – Eröffnung vom VW / AUDI – Autohaus Werner in Guteborn
08. – Die Sozialstation zieht von der Marienstraße in den altengerechten Wohnblock in der Oststraße 55/57 um.
09. – Auf Initiative der Familie Lorenz tragen der Bürgermeister und Mitarbeiter die Situation und die bisherigen Anstrengungen der Stadt Meerane im Lionsclub in Düsseldorf vor, worauf ein Gegenbesuch des Clubs in Meerane vereinbart wird.
18. – Der Stadtrat wird von Herrn Dietrich Lehmann durch eine umfassende Dokumentation über die Odyssee von Mesteg und Stadtverwaltung zur Errichtung einer Wasserfreizeitanlage unterrichtet, über zahllose Gespräche mit den zuständigen Stellen in Chemnitz und Dresden und dem ständigen Hin und Her zwischen Hoffen und Enttäuschung.
15. – Wegen Baumaßnahmen an der Kirche finden die diesjährigen Friedensgebete in anderen öffentlichen Räumen statt. An diesem Abend in dem Ratssaal in der Leipziger Straße.
19. – Erich Loest liest im Kleinen Saal der Stadthalle aus seinem Buch „Heute kommt Westbesuch“.
22. – Im „Goldenen Löwen“ wird der „Meeraner Handels- und Gewerbeverein“ gegründet. Ziel des neuen Vereins ist die Aufwertung des Zentrums in enger Zusammenarbeit der Händler mit der Stadtverwaltung.
29. – Informationsveranstaltung zu den Unterirdischen Hohlräumen (UIH) im Stadtzentrum. Jörg Teichmann berichtet den Grundstückseigentümern und Interessenten über den Arbeitsstand der mit der Erkundung und Beräumung der UIH befassten Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. Über die nächsten Jahre wird mit Förderung des Freistaates schwere Arbeit zur Standsicherheit des Stadtzentrums insbesondere auch der Kirche geleistet und ein qualifizierter Erfahrungsaustausch mit anderen betroffenen Städten in Ost und West geführt. Durch die MESTEG erfolgt mit vorübergehenden Festeinstellungen die personelle Absicherung der Leitung der Maßnahmen. Heute sind die Gangsysteme beräumt, begehbar und in gutem Zustand unter ständiger Kontrolle.
Dezember 1993
Für den begonnenen Ausbau der Annaparkhütte zu einem Freizeitzentrum nach dem Vorbild der Kaltenbachstiftung in Lörrach erhält die Stadt 12 TDM vom Landratsamt. Das Grundstück mit Gebäude war kostenlos vom Dampfkesselbau an die Stadt übergeben worden.
03. – Mit der Eröffnung der Diskothek „CHECK IN“ geht ein lang gehegter Wunsch der Meeraner Jugend in Erfüllung. Martin Schreyer von der „Stern Combo“ Meißen hatte zuvor das Schützenhaus von der Stadt erworben und aufwendig umgestaltet.
08. – Informationsveranstaltung in der Stadthalle zur Optimierung im Einzelhandel von Herrn Glotz, Bad Reichenhall. Die von ihm vorgenommene Video – Dokumentation mit Auswertung von Meeraner Einzelhandelsgeschäften zeigt Stärken und Schwächen.
12. – Nach vorläufigem Abschluss der Bauarbeiten findet am 3. Advent der Gottesdienst wieder in der St. Martins Kirche statt.
Die Kleiderkammer in der Karolinenstraße besteht Dank des Einsatzes von Frau Thieme schon drei Jahre und ist neben Annahme und Ausgabe von Bekleidung zu einem wichtigen Treffpunkt geworden.
Die Rumänienhilfe, ursprünglich im Gambrinus untergebracht, hat inzwischen im Hort Wehrgasse Domizil genommen.
16. – Die Stadt Meerane hat als erste im Landkreis ihren Haushaltplan für 1994 beschlossen (im Verwaltungshaushalt 35 Mio. DM, im Vermögenshaushalt 14,5 Mio. DM). Der Stadtrat beschließt die Ansiedlung von weiteren 11 Betrieben im Gewerbegebiet.
17. – Weihnachtsfeier in der Firma DREWS im Beisein vom Regierungspräsidenten Stefan Altensleben und Dr. Heilmann vom RP.
Am Rande |
Augasse 25
Nichts mehr zu sehen von der Augasse 25, deren marode Reste diesen November entsorgt wurden. Seit Jahr und Tag stand das Haus leer, die Wände des Hintergebäudes brachen ein. Für die zuletzt hier wohnenden Mieter handelte es sich mehr oder weniger um Notunterkünfte. – Anfang der 1950er Jahre lebten mehrere Generationen dort in 8 Wohnungen im Vorder- und Hinterhaus, rund 2 Dutzend Leute, 10 davon Kinder. Im Hof ein Sandkasten, ein Mieter hielt sich Hühner, ein anderer hatte eine Hobelbank in der Wohnung und erledigte kleinere Aufträge. Einmal war es eine Arbeit für einen in der Stadt gastierenden Zirkus. Zur Freude der Kinder führte ein Zirkushund dann einige seiner Kunststückchen vor – gleich in der Wohnküche. jw.
Grabschmuck
Für Ordnung auf dem Friedhof sorgt die Friedhofsordnung, deren Vorschriften manchmal streng erscheinen. Das letzte Meeraner Amtsblatt beispielsweise veröffentlichte einen Nachtrag zur Friedhofsordnung, der die Stellung des Grabmals auf Grabstätten für Erdbestattung bzw. für Urnenbestattung genau vorschreibt, um mit der Friedhofsgestaltung einen würdigen Ort für das Totengedenken zu gewährleisten. Meeranes einstiger Friedhof auf dem Bürgergarten präsentiert sich seit über 100 Jahren als öffentliche Grünanlage mit schönen alten Bäumen. Am 26. August 1868 wurde der heutige Friedhof eingeweiht, der mittlerweile über einen prachtvollen Baumbestand nebst gefiederten Sängern verfügt, eine sehenswerte Friedhofskapelle und interessante alte Grabmale aufweist. In den letzten Jahren veränderte der zweifellos sehr schöne Friedhof sein Aussehen an einigen Stellen deutlich, so bei den neuen Anlagen für Erd- und Urnenbestattung mit einer Vielfalt an Möglichkeiten, was Grabstein und Grabschmuck betrifft. Apropos Grabschmuck. Heutzutage finden sich neben Blumen und Gestecken allerlei Dinge auf den Gräbern, die noch vor Jahren verwundert hätten. Grablichte gehören dazu, die früher hier nicht handelsüblich waren. Auf vielen Gräbern bzw. Grabsteinen stehen oder liegen Figuren, darunter kleine Plüschtiere, offenbar von Kindern für Vater, Mutter, Oma oder Opa mitgebracht, auch selbstgemalte Kinderbilder finden sich. In diesem Herbst übrigens konnte man auf auffällig vielen Gräbern Kastanien liegen sehen, manchmal zu kleinen Häufchen angeordnet, manchmal auf die Grabsteine so gelegt wie die Steine auf jüdischen Friedhöfen… jw.
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