Virtuelle Ausgabe Nr. 31 vom 25. November 2007
Meeraner Kaleidoskop |
Zwei Wanderburschen von den Freien Vogtländern Deutschland (F.V.D.)
Zimmergeselle Johannes Kummer, 24, (links) aus Mühlhausen und Tischlergeselle Christian Möller, 20, aus Irfersgrün eine Woche zu Gast in Gosel auf der Durchreise nach Hamburg. Lernen ist der Hauptzweck der Wanderschaft, das Kennenlernen von Menschen, das Erlernen handwerklicher Fähigkeiten, von alten und neuen Techniken. Drei Jahre und einen Tag müssen sie unterwegs sein. Der Jüngere wird vom Älteren in die Wanderschaft eingeführt.
„Ein Bursche muß durch Länder streifen,
die Ecken, Kanten runterschleifen,
muß lernen sich zu tummeln, rühren,
den Stoß durch Gegenstoß parieren,
mal unten und mal oben liegen,
bis in ihm fertig ist der Mann
und er sich selbst besiegen kann.“
mb wünscht beiden eine fixe Tippelei
***
Auf der Stadtratssitzung vom 30. Oktober 2007 notiert
Haushalt für das kommende Jahr einstimmig beschlossen
200 bis 350 Seiten umfassen die Plenarprotokolle der Reden einer Sitzungswoche des Bundestages (ZEIT 18.10.2007). Ganz so umfangreich dürften die Sitzungsprotokolle in Meerane nicht werden, dennoch wünschte sich Stadtrat Liebezeit , daß die Niederschriften doch ausführlicher sein sollten. Die praktizierte Kürze sehe die Gemeindeordnung so vor, informierte der Bürgermeister, man könne aber über den Umfang reden. In dem Zusammenhang wies er darauf hin, daß die Stadträte die Unterlagen zu den Sitzungen auch per Email erhalten könnten. Eine Einwohnerfragestunde war zur 38. Stadtratstagung nicht vorgesehen.
Im Mittelpunkt von Tagesordnungspunkt 3 stand der Brandschutzbedarfsplan, der Pflicht ist für jede Gemeinde und Grundlage für die Erteilung von Fördermitteln. Bei der Erarbeitung des Planes spielen Einwohnerzahl, Fläche, Gebäude, Löschwasser, technische Hilfe etc. eine Rolle. Die Freiwillige Feuerwehr besorgt nicht nur Brandbekämpfung und -Verhütung, sondern übernimmt zusätzlich Brandschutzausbildung, Beseitigung von Ölspuren u. ä. Herr Burkhardt von der FFW Meerane informierte die Stadträte über die aktuelle Situation. Die Löschwasserversorgung der Kernstadt sei mit 47 Entnahmestellen und 755 Hydranten gesichert, als Schwachpunkte nannte er Gewerbegebiet, Schäferberg, Dittrich, Waldsachsen, wo längere Strecken mit Schläuchen überbrückt werden müßten. Zu den besonderen Risiken bei der Brandbekämpfung zählen in Meerane das Crimmitschauer Viertel mit historisch wertvollen Gebäuden, Veranstaltungsorte, Gewerbegebiet, Handwerksbetriebe.
Die Schutzzielfestlegungen besagen, daß durchschnittlich 5 Minuten nach einem Ereignis eine Meldung erfolgt. Die FFW darf dann nach einer Alarmierung nicht länger als 5 Minuten bis zum Ausrücken brauchen, und das erste Löschfahrzeug soll in 4 Minuten das Anfahrtsziel erreichen. In den Jahren 2002 bis 2006 geschah dies bei knapp 1 000 Einsätzen mit einem Zielerreichungsgrad von rund 80 Prozent. Probleme mit den 4 Minuten gibt es beispielsweise beim Westring in seiner vollen Ausdehnung, Gewerbegebiet, Waldsachen, Dittrich. In Waldsachsen befindet sich zwar ein Fahrzeug, das aber nicht über Leitern verfügt. Ein solches wiederum paßt nicht in den Unterstand. Daher steht die Aufgabe, ein entsprechendes Fahrzeug (LF 10/6) und eine Unterstellmöglichkeit zu schaffen. Auch die Ersatzbeschaffung eines Drehleiterfahrzeuges ist in absehbarer Zeit erforderlich, worauf man sich mit Rücklagen schon vorbereitet. Vorgesehen und notwendig außerdem: Austausch der persönlichen Schutzausrüstung, der Chemikalienschutzanzüge, Einführung des Digitalfunksystems. Die Zustimmung zum Brandschutzbedarfsplan erfolgte einstimmig.
Den Eigenbetrieb Stadttechnik wird künftig eine Frau leiten. Nach hausinterner Ausschreibung gab es eine Bewerbung für den Posten. Angela Götze bekam die Stimmen aller Stadträte für ihr künftiges Amt als Betriebsleiterin der Stadttechnik. Die Betriebs- und Verwaltungswirtin leitete bereits das Meeraner Sozialamt.
Wiederum Einstimmigkeit herrschte über die Forstliche Wirtschaftsplanung 2008 der Stadt, erläutert von Erdmute Stäuber. 460 Festmeter (Fichten, Roteichen, Rotbuchen) werden im Wilhelm-Wunderlich-Park geschlagen. Ausgaben für Aufforstungen fallen dabei nicht an, denn im Park sind ausreichend Jungpflanzen vorhanden, die nach Entfernung der alten Bäume wachsen können.
Vom 10. bis 18. Oktober 2007 konnte der Entwurf des Haushaltplanes 2008 eingesehen werden. Kein Bürger machte davon Gebrauch, berichtete Kämmerin Kerstin Eis. Der 6. ausgeglichene Haushalt in Folge besitzt einen Umfang von 23 Millionen €. Aus dem Vermögenshaushalt (6,3 Millionen €) kommen nächstes Jahr rund 3 Millionen € für Investitionsmaßnahmen. Fördermittelzusagen liegen bereits vor, so die Aufstockung von 303 000 € aus dem Bund-Länder-Programm und 331 000 € für den Stadtumbau Ost von der Sächsischen Aufbaubank; Mittel, die u.a. für die Sanierung des künftigen (Kultur-)Kaufhauses am Markt, den Neubau vis-à-vis vom Gambrinus an der Teichplatz-Treppe, den Abriß Marienstraße 27 / 29, Sanierungsmaßnahmen in der neuen Lindenschule, den 4. Bauabschnitt der August-Bebel-Straße verwendet werden. Der Verwaltungshaushalt umfaßt 16,7 Millionen €, Steuereinnahmen von rund 10 Millionen € und Allgemeine Schlüsselzuweisungen von rund 2,4 Millionen € stehen im Plan.
Die aktuelle Steuerkraftmeßzahl 2007 (Grundsteuer, Gewerbesteuer, Gemeindeanteil Einkommenssteuer, Gemeindeanteil Umsatzsteuer) pro Einwohner der Stadt Meerane beträgt 591 €. Dazu im Vergleich: Chemnitz 568 €, Zwickau 519 €, Remse 509 €, Hohenstein-Ernstthal 490 €, Glauchau 323 €.
Zu den Ausgaben im kommenden Jahr zählen 1,6 Millionen € Zinsen und 2,0 Millionen € für Kredite – insgesamt 17 Prozent des Haushaltes. Betrugen die Schulden der Stadt 2001 40,8 Millionen, so stehen Ende 2007 32,5 und Ende 2008 30,5 Millionen € zu Buche. Die Pro-Kopf-Verschuldung von 2.147 € im Jahre 2001 sinkt 2007 auf 1.888 €. 14 Prozent des Haushaltes gibt die Stadt für Personalkosten aus, rund 3,2 Millionen €. Gegenüber den Vorjahren wurden die Personalkosten deutlich reduziert. 2,7 Millionen € muß die Stadt für die Kreisumlage berappen, 2,0 Millionen € werden aus dem Verwaltungshaushalt dem Vermögenshaushalt zugeführt. 848 000 € gehen in die Rücklage.
Die Zustimmung zum Hauhalt kam aus allen Fraktionen, und auch dieser Beschluß der 38. Sitzung war einstimmig. Stadtrat Zenker, Freie Wähler, sprach in dem Zusammenhang den Wunsch aus, daß der hohe Gewinn der Stadtwerke für Strompreissenkungen eingesetzt werden sollte. Stadtrat L. Schilling signalisierte die Zustimmung der Linken, obwohl man sich nicht in allen Teilen wiederfinden würde. Er forderte die schrittweise Abschaffung der Kita-Elternbeiträge für sozial Schwache und die Aufhebung der Straßenausbaubeitragssatzung. Stadtrat Liebezeit charakterisierte den Haushalt als voll unterstützenswert und würdigte die Tatsache, daß die Stadt trotz hoher Schulden alles zahlen könne. FDP-Fraktionschefin Martens dankte der Verwaltung für den ausgeglichenen Hauhalt, fand aber die Einführung eines Rechnungsprüfungsamtes überflüssig. Außerdem kritisierte sie die Erhöhung der Mittel für die Amtlichen Bekanntmachungen in der Meeraner Zeitung um 10 000 €. Stadtrat Sommer vom Meeraner Bündnis sagte, er habe sich geärgert, daß kein Bürger Einsicht nahm, sich jedoch gefreut über den ausgeglichenen Haushalt. Stadtrat Ebert äußerte für die CDU-Fraktion vollkommene Zustimmung.
Der Tagesordnungspunkt Allgemeine Informationen zu rechtlichen Veränderungen für gemeindliche Aufgaben im Rahmen der Daseinsvorsorge informierte über die Umstellung der Haushaltsrechungsführung in der Zeit vom 01.01.2008 bis 31.12.2012. Man gehe „raus aus der Kameralistik“ und hin zum kaufmännischen Rechnungswesen, an dessen Beginn die Eröffnungsbilanz (Erstinventur) steht. Im Rahmen der Aufgabenübertragung an kreisangehörige Gemeinden wird die Stadt Meerane künftig beispielsweise Widerspruchsbehörde in Selbstverwaltungsangelegenheiten sein, Aufgaben des Gaststätten- und Gewerberechts erfüllen, Ordnungswidrigkeiten ahnden. Vom 01. November 07 an kann man bereits den elektronischen Reisepaß mit biometrischen Daten bekommen. „Meerane ist fit“, so der Kommentar des Bürgermeisters.
Innerhalb von Bekanntgaben und Anfragen informierte die Kämmerin, daß die letzte Umschuldung eine Ersparnis von rund 20 000 € für 2008 bringt. Es gab ein Dankeschön an 21 Baumpflanzer bei der letzten Aktion, die Botschaft, daß die Arbeiten an der Engelsgrundschule voranschreiten und der Malermeister Lenk eine bewundernswerte Geduld mit den Kindern an den Tag legt, daß es bei den Baumaßnahmen an den Gebäuden Kirchplatz 2 und Marienstraße 20 ausschließlich um Sicherungsmaßnahmen geht, wofür die Stadt im Rahmen der Stadtkernsanierung Fördermittel beantragen konnte, die sie an die Besitzer der Objekte weiterreichte. Die Frage nach der Zahl der wegen Hundekot zur Kasse gebetenen Bürger soll beim nächsten Mal beantwortet werden. Außerdem wollte ein Stadtrat wissen, ob für die Filmaufnahmen im Krankenhaus Geld geflossen sei. Für anderthalb Tage sei ein Betrag an die Stadt Meerane bezahlt worden. jw.
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Dieses Gebäude mit dem schönen Namen Dietrichstift beherbergte über 65 Jahre lang das Meeraner Museum. Die „Schönburgischen Geschichtsblätter“ von 1894/95 übermitteln, wie es zur Stiftung kam: „Frau Friederike Dieterich, Witwe des verstorbenen Fabrikanten H. Dieterich, hatte 1884 zum Gedächtnis ihres früh dahin gewelkten Sohnes Heinrich der Stadt das am Altmarkt gelegene vormalige Geschäftshaus zu ‚Schul- oder Bildungszwecken‘ geschenkt, und schon hatte am 9. Juni 1886 die ansehnliche Gewerbevereinsbibliothek als öffentliche städtische Volksbibliothek ihren Einzug in das Stiftshaus gehalten. Der größte Theil des Hauses aber stand noch leer. Da lag dann der Gedanke nahe, den Versuch zu wagen, ob nicht der Bildungswerth eines Museum so eindringlich dargestellt werden könne, daß die Verfügbarkeit eines Theils des ‚Dieterichstiftes‘ zu erhoffen wäre.“ Die Bemühungen führten zum Erfolg, und am 4. November 1888 wurde das Gewerbe-Museum eröffnet.
Ein 1892 erschienener kleiner Museumsführer geleitet uns Heutige durch die sieben Zimmer und beschreibt auf 23 Seiten Exponate, von denen wir ein paar wenige hier nennen. Zimmer 1 zeigt die sogenannte afrikanische Sammlung sowie andere fremdländische Dinge, zum Beispiel: „Ueber dem Tische, an der Decke hängend: Ein afrikanisches Ruderboot, ca. 4 Meter lang, nebst Ruder; darunter hängend ein kleiner ausgestopfter Haifisch.“
Der nächste Raum enthält „Gegenstände und Erzeugnisse, welche zum Gewerbe und der Großindustrie in Beziehung stehen, z. B. Mustersammlungen von Rohstoffen und Fabrikaten“, während in Nummer 3 eine Sammlung von 40 Hufbeschlägen für Pferde, Rinder und Esel sowie in einem Glaskasten diverse Schuhe, darunter je 1 Paar türkische und chinesische Pantoffeln, zu sehen sind. „Kriegs-Reliquien, kleinere Uniformstücke, Raritäten“ gibt es in Zimmer 4 zu bestaunen, u. a. „Neben der Eingangsthür links in der Ecke: Ein Richtschwert. Eine Halskette und eine Knute von den früheren Erblehngerichten zu Hainichen.“
Das „Modell einer Dampfmaschine“ und das „Modell eines Apparates zur Branntweinbrennerei“ befanden sich u. a. „Auf dem Tische an der Fensterwand“ in Raum 5, und Zimmer 6 präsentierte „vorwiegend Gegenstände und Erzeugnisse der Papier-Industrie, der graphischen Gewerbe und Kunstgewerbe … und der Photographie“. Im letzten Zimmer, in Nummer 7, so vermeldet die Schrift, befindet sich „An der Fensterwand:“ zum Beispiel „Eine Tafel mit 31 Stück Feuerwehrabzeichen der Meeraner Feuerwehr aus früheren Jahren.“
Geöffnet war übrigens in der Regel monatlich zweimal, sonntags von 11 bis 12 Uhr, sowie an Ostern, Pfingsten und Weihnachten; „auch wird mitunter Nachmittags von 2 bis 4 Uhr geöffnet, um den Damen eine passendere Besuchszeit einzuräumen.“
Räumliche Enge und vor allem der schlechte Zustand des Gebäudes aufgrund von Feuchtigkeit führten 1954 zur Schließung des Museums im Dietrichstift. Eine neue Bleibe zu finden, war nicht so einfach, es bestand sogar die Gefahr einer Magazinierung, wie sich Hildegard Besser, die lange dem Museumsbeirat angehörte, 1992 erinnerte. Schließlich zog das Museum Ende 1955 bis Anfang 1956 ins Alte Rathaus am Markt um.
Am 7. November 1957 – also vor 50 Jahren – wurde das Museum wiedereröffnet. „Die Spindel“ vom Dezember 1957 berichtet darüber: „In einer schlichten eindrucksvollen Feier am 7. November 1957 wurde das verlagerte und völlig neu gestaltete Heimatmuseum Meerane wieder der Öffentlichkeit übergeben…. Mit der Verlegung und dem Neuaufbau des Museums berücksichtigte man gleichzeitig eine vollkommen neue Art des Ausstellens, denn es wäre ein Unding gewesen, das Museum in dem Stile wieder aufzubauen, den es zuletzt im Dietrichstift zeigte. Eine bedeutend geringere Anzahl von Räumen wie vorher stand zur Verfügung, so daß aus den Beständen nur die einigermaßen geschlossenen Sammelgebiete gelöst und in einen räumlichen Zusammenhang gebracht werden konnten. Nach Fertigstellung dieser Aufgabe ergibt sich folgende Konzeption: zwei kleine Räume ‚Geologie‘ und je ein Raum ‚Vorgeschichte‘, ‚Stadtgeschichte und Innungswesen‘, ‚Geräte der Hausweberei‘, ‚Webindustrie‘ und ‚Geschichte der Arbeiterbewegung‘. Der große Altar aus der Stadtkirche wurde im Treppenhaus aufgestellt.
1978 schloß das Museum erneut seine Pforten; zwar übernahm 1986 die studierte Museologin Marina Sachet die Leitung, aber bis zur erneuten Wiedereröffnung im Alten Rathaus sollten noch einige Jahre vergehen, dies geschah erst 1992 nach umfangreichen Umbauarbeiten. Umgebaut wurde allerdings auch in den kommenden Jahren noch weiter.
Die geschmückten Bäume in den Weihnachtsausstellungen, eine im Dresdner Oskar-Seyfferth-Museum gepflegte Tradition, brachte Hildegard Besser nach Meerane. Vor 60 Jahren, 1947, fand die erste statt. Ihre Initiatorin erzählte über die Mühen: „Ich setzte mich mit dem Rat der Stadt in Verbindung, wurde von einer Stelle zur anderen geschickt und landete dann letztlich bei Herrn Studiendirektor Krause, der sofort mit leuchtenden Augen bereit war. Mir wurden dann die Räume im damaligen Dietrichstift (je Zimmer 1 Baum) zur Verfügung gestellt. Und so wurde der Anfang gemacht.“
Nur ältere Meeraner konnten wohl in den letzten Jahren noch etwas mit dem Begriff Dietrichstift anfangen, erinnerten sich an das Museum dort. Zu DDR-Zeiten schaffte es der VEB Gebäudewirtschaft, dessen Schild sich bis zuletzt an der Tür befand, nicht, das Haus zu erhalten. Eine Sanierung erfuhr das Dietrichstift auch nach der Wende nicht, wurde schließlich zum Schandfleck, dessen Abriß wohl kaum jemand bedauern mochte. jw.
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Bilz-Ehrung in Meerane
Dauerausstellung für Naturheilkundler
Knapp 30 Jahre war Meerane für Friedrich Eduard Bilz Heimatstadt, hier entstand sein millionenfach verkauftes Hauptwerk „Das neue Naturheilverfahren“. 85 Jahre nach seinem Tod wurde in Meerane am 02. November 2007 eine Bilz-Ehrung durchgeführt. Am ehemaligen Wohnhaus in der Albanstraße 18 befindet sich jetzt eine Tafel, gesponsert von der Fa. Brumme. Im Museum im Alten Rathaus widmet sich eine neue Dauerausstellung in einem kleinen Raum dem Thema. Im Mittelpunkt steht dabei ein Regal voller Bücher und Broschüren, denen man die Jahre ansieht. Neben diversen Ausgaben des Bilzschen Werkes handelt es sich um Schriften, in denen Friedrich Eduard Bilz selbst geblättert und studiert hat, in seiner Zeit als Mitglied des Vereins für Gesundheitspflege und Naturheilkunde e.V. Meerane. Die kleine Bibliothek blieb im Gartenvereinsheim „Am Mittelberg“ erhalten und wanderte nun als Dauerleihgabe ins Museum. Das Verzeichnis umfaßt über 200 Bände. Ein großes Bild zeigt Bilz mit dem für ihn typischen Bart, weitere Dokumente und Fotos gehören zur Ausstellung, außerdem Werbetafeln für Sinalco alias Bilz-Brause und Bilz-Nährsalz. Die dazugehörigen Dosen in Rot und Blau sind ebenfalls zu sehen. In den letzten Jahren machte sich die Kräutergruppe der Lokalen Agenda um Roselinde Kaufmann für Bilz stark, richtetet einen Bilz-Naturgarten und einen Kräutergarten ein, weshalb in der neuen Dauerausstellung auch ein sehr schöner und duftender Kräutertrockenstrauß stand. Vor oder nach einem Blick in die Exposition konnten sich die Besucher des Abends mit leckeren Bilz-Brot-Häppchen stärken und sich u.a. vom Wohlgeschmack des nach Bilzrezept gemischten Tees überzeugen. Auch der Altmeister höchstselbst konnte in Aktion betrachtet werden, denn zum Abschluß wurden historische Filmaufnahmen von Friedrich Eduard Bilz gezeigt.
Was die „Erkenntnisse der Naturheilkunde für die heutige Zeit“ bedeuten, vermittelte die aus Radebeul angereiste Gründerin des „Bilz-Bundes für Naturheilkunde e.V.“ , Frau SR Dr. med. Heidelore Geistlinger. Sie freute sich zunächst über ein volles Trauzimmer im Alten Rathaus. Ihre Praxis als Landärztin befand sich in der Nähe des Bilz-Bades Radebeul, und sie interessierte sich für den in Vergessenheit geratenen Naturheilkundler. Hierzulande waren Naturheilkunde und Bilz keine Themen. Mit der Wende ergaben sich neue Möglichkeiten. Frau SR Dr. med. Geistliger erwähnte dabei ausdrücklich Frau Jutta Küchler, der sie sehr zu danken habe und die sie mit ihrer Begeisterung für Bilz angesteckt und bereichert habe. Frau Küchler, so erzählte Frau SR. Dr. med. Geistlinger, betätigte sich bereits zu DDR-Zeiten als Bilz-Forscherin und veröffentlichte in den 80er Jahren in der Dresdner Tageszeitung DIE UNION einige Beiträge zu Bilz. Andere Zeitungen lehnten damals noch ab. Zum 150. Geburtstag von Bilz im Jahre 1992 gab es dann in Radebeul einen Festakt und eine schöne Feier, bei der sie Frau Küchler kennenlernte. Der Radebeuler Bilz-Bund, gegründet 1995, wandelte vor Jahren quasi auf den Meeraner Spuren von Friedrich Eduard Bilz, erzählte die Referentin, man suchte die Albanstraße 18 auf, die Handwerkerinnung, die Mittelberganlagen mit der Bilz-Bibliothek im Hinterstübchen…
Als Landärztin in Friedewald fragte sich Frau SR Dr.med. Geistlinger, warum kümmert sich keiner darum, was Bilz und seine Naturheilverfahren angeht. Man muß für seine eigenen Gesundheit Selbstdisziplin und Aktivität an den Tag legen und Bequemlichkeit überwinden. Gerade diese Selbstüberwindung stellt eine gewisses Handicap der Naturheilkunde dar. Bei der Beschäftigung mit Bilz stellte die Ärztin fest, das dieser die wertvolle und gute Eigenschaft hatte, sich in andere hineinzuversetzen, ihnen außerdem Vorbild und selbst aktiv zu sein. So schaffte er es zunächst als Autodidakt nach intensiven Studien und Selbstbehandlungen sein Buch „Das neue Naturheilverfahren“ zu veröffentlichen. Dank seiner Kraft überwand er Schwierigkeiten, beispielsweise im Zusammenhang mit seinem Radebeuler Sanatorium. Da er selbst kein Arzt war, mußte er Ärzte finden und dafür gewinnen, mit ihm zusammenzuarbeiten. Bilzsche Traditionen wiederzubeleben, dies setzte sich Frau SR Dr. med. Geistlinger zum Ziel. In ihrem anregenden Vortrag erläuterte sie, warum Naturheilkunde heute so aktuelle ist. Wo Schulmedizin den Rat erteilt, man müsse mit der oder jener Krankheit leben, geht Naturheilkunde von ganzheitlicher Behandlung aus, rückt die Lebensweise in den Vordergrund, regt an, aktiv zu werden. Wer sich selbst helfen will, lautete einer der guten Ratschläge an diesem Abend, solle auf seine Atmung achten und so lange ausatmen, als würde man ein Liedchen pfeifen. Bilz sei ein Luft- und Lichtmensch gewesen, das nütze der eigenen Gesunderhaltung noch heute. Eine Mittagsruhe im Freien, empfiehlt die Ärztin, Taulaufen (mit warmen Füßen!) und Wasseranwendungen. Nicht zu vergessen Lebensfreude, positives Denken. Mit gesundem Menschenverstand hat Bilz gewirkt, anderen in Sachen Gesunderhaltung etwas vorgemacht und selbst durchgeführt. Naturheilkunde heute verfährt ebenso, damit die Selbstregulation im Körper wieder möglich wird und Selbstheilungskräfte zu Tragen kommen. Frau SR Dr. med. Geistlinger verhilft mit Genehmigung der Landesärztekammer Ärzten zur naturheilkundlichen Weiterbildung. Aus Meerane sei bisher noch niemand dabeigewesen, lächelt sie an diesem Vortragsabend, aber das könne ja noch werden. Eingeladen wurden alle zu einem Aufenthalt im von ihr geleiteten Bilz-Kurhotel im Lößnitzgund in der Lößnitzgrundstraße 101/103 in 01468 Moritzburg (www.bilz-kurhotel.de ). Dort kann man Naturheilkunde hautnah erleben, sich eine Heilfasten-, Gesundheits- und Verwöhnwoche gönnen, Entspannungs- und Urlaubsangebote genießen, sich Fitness und Bewegung widmen oder auch professionelle Schönheits- und Verwöhnprogramme aussuchen. Roselinde Kaufmann überreichte nach dem Vortrag der Referentin eine Mappe mit Bildern und Fakten zur „Auferstehung“ von Bilz in den Jahren 2000 bis jetzt in Meerane und eine liebevoll verpackte Flasche mit Kräuteressig, natürlich Eigenproduktion in der Nachfolge von Friedrich Eduard Bilz.
Leider fehlt in der Dauerausstellung im Meeraner Museum ein Hinweis auf Jutta Küchler, die sich viele Jahre lang mit der Erforschung des Lebens von Friedrich Eduard Bilz beschäftigte, selbst eine kleine Biographie verfaßte. Bereits in den 70er Jahren begann sie mit ihren Recherchen. Erstmals trat sie mit der Artikelfolge in der UNION an die Öffentlichkeit. 1988, zum 100. Geburtstag des Bilz-Buches erschien ein Beitrag von ihr in der reform-rundschau (Monatsschrift für gesundes Leben in Bad Homburg). Am 13. September 1989 fand dann im Vereinsheim des ehemaligen Naturheilvereins in Meerane unter Leitung des damaligen Kulturstadtrates von Meerane, Bernd Hinke, ein Symposium zu Friedrich Eduard Bilz statt, auf dem Jutta Küchler ihre Forschungsergebnisse präsentierte. Eine Anfrage im Staatlichen Filmarchiv Berlin bestätigte ihre Vermutung, daß es Filmmaterial über Bilz gibt: Nach einigem Hin und Her konnte sich Jutta Küchler riesig freuen über eine mit Lieferschein vom 31. März 1992 zur Ausleihe erhaltene Filmkassette mit dem Titel „Licht, Luft und Wasser“, die den altehrwürdigen Friedrich Eduard Bilz im Jahre 1921 bei Freiübungen zeigt.
Was die „Erkenntnisse der Naturheilkunde für die heutige Zeit“ bedeuten, vermittelte die aus Radebeul angereiste Gründerin des „Bilz-Bundes für Naturheilkunde e.V.“ , Frau SR Dr. med. Heidelore Geistlinger. Sie freute sich zunächst über ein volles Trauzimmer im Alten Rathaus. Ihre Praxis als Landärztin befand sich in der Nähe des Bilz-Bades Radebeul, und sie interessierte sich für den in Vergessenheit geratenen Naturheilkundler. Hierzulande waren Naturheilkunde und Bilz keine Themen. Mit der Wende ergaben sich neue Möglichkeiten. Frau SR Dr. med. Geistliger erwähnte dabei ausdrücklich Frau Jutta Küchler, der sie sehr zu danken habe und die sie mit ihrer Begeisterung für Bilz angesteckt und bereichert habe. Frau Küchler, so erzählte Frau SR. Dr. med. Geistlinger, betätigte sich bereits zu DDR-Zeiten als Bilz-Forscherin und veröffentlichte in den 80er Jahren in der Dresdner Tageszeitung DIE UNION einige Beiträge zu Bilz. Andere Zeitungen lehnten damals noch ab. Zum 150. Geburtstag von Bilz im Jahre 1992 gab es dann in Radebeul einen Festakt und eine schöne Feier, bei der sie Frau Küchler kennenlernte. Der Radebeuler Bilz-Bund, gegründet 1995, wandelte vor Jahren quasi auf den Meeraner Spuren von Friedrich Eduard Bilz, erzählte die Referentin, man suchte die Albanstraße 18 auf, die Handwerkerinnung, die Mittelberganlagen mit der Bilz-Bibliothek im Hinterstübchen…
Als Landärztin in Friedewald fragte sich Frau SR Dr.med. Geistlinger, warum kümmert sich keiner darum, was Bilz und seine Naturheilverfahren angeht. Man muß für seine eigenen Gesundheit Selbstdisziplin und Aktivität an den Tag legen und Bequemlichkeit überwinden. Gerade diese Selbstüberwindung stellt eine gewisses Handicap der Naturheilkunde dar. Bei der Beschäftigung mit Bilz stellte die Ärztin fest, das dieser die wertvolle und gute Eigenschaft hatte, sich in andere hineinzuversetzen, ihnen außerdem Vorbild und selbst aktiv zu sein. So schaffte er es zunächst als Autodidakt nach intensiven Studien und Selbstbehandlungen sein Buch „Das neue Naturheilverfahren“ zu veröffentlichen. Dank seiner Kraft überwand er Schwierigkeiten, beispielsweise im Zusammenhang mit seinem Radebeuler Sanatorium. Da er selbst kein Arzt war, mußte er Ärzte finden und dafür gewinnen, mit ihm zusammenzuarbeiten. Bilzsche Traditionen wiederzubeleben, dies setzte sich Frau SR Dr. med. Geistlinger zum Ziel. In ihrem anregenden Vortrag erläuterte sie, warum Naturheilkunde heute so aktuelle ist. Wo Schulmedizin den Rat erteilt, man müsse mit der oder jener Krankheit leben, geht Naturheilkunde von ganzheitlicher Behandlung aus, rückt die Lebensweise in den Vordergrund, regt an, aktiv zu werden. Wer sich selbst helfen will, lautete einer der guten Ratschläge an diesem Abend, solle auf seine Atmung achten und so lange ausatmen, als würde man ein Liedchen pfeifen. Bilz sei ein Luft- und Lichtmensch gewesen, das nütze der eigenen Gesunderhaltung noch heute. Eine Mittagsruhe im Freien, empfiehlt die Ärztin, Taulaufen (mit warmen Füßen!) und Wasseranwendungen. Nicht zu vergessen Lebensfreude, positives Denken. Mit gesundem Menschenverstand hat Bilz gewirkt, anderen in Sachen Gesunderhaltung etwas vorgemacht und selbst durchgeführt. Naturheilkunde heute verfährt ebenso, damit die Selbstregulation im Körper wieder möglich wird und Selbstheilungskräfte zu Tragen kommen. Frau SR Dr. med. Geistlinger verhilft mit Genehmigung der Landesärztekammer Ärzten zur naturheilkundlichen Weiterbildung. Aus Meerane sei bisher noch niemand dabeigewesen, lächelt sie an diesem Vortragsabend, aber das könne ja noch werden. Eingeladen wurden alle zu einem Aufenthalt im von ihr geleiteten Bilz-Kurhotel im Lößnitzgund in der Lößnitzgrundstraße 101/103 in 01468 Moritzburg (www.bilz-kurhotel.de ). Dort kann man Naturheilkunde hautnah erleben, sich eine Heilfasten-, Gesundheits- und Verwöhnwoche gönnen, Entspannungs- und Urlaubsangebote genießen, sich Fitness und Bewegung widmen oder auch professionelle Schönheits- und Verwöhnprogramme aussuchen. Roselinde Kaufmann überreichte nach dem Vortrag der Referentin eine Mappe mit Bildern und Fakten zur „Auferstehung“ von Bilz in den Jahren 2000 bis jetzt in Meerane und eine liebevoll verpackte Flasche mit Kräuteressig, natürlich Eigenproduktion in der Nachfolge von Friedrich Eduard Bilz.
Leider fehlt in der Dauerausstellung im Meeraner Museum ein Hinweis auf Jutta Küchler, die sich viele Jahre lang mit der Erforschung des Lebens von Friedrich Eduard Bilz beschäftigte, selbst eine kleine Biographie verfaßte. Bereits in den 70er Jahren begann sie mit ihren Recherchen. Erstmals trat sie mit der Artikelfolge in der UNION an die Öffentlichkeit. 1988, zum 100. Geburtstag des Bilz-Buches erschien ein Beitrag von ihr in der reform-rundschau (Monatsschrift für gesundes Leben in Bad Homburg). Am 13. September 1989 fand dann im Vereinsheim des ehemaligen Naturheilvereins in Meerane unter Leitung des damaligen Kulturstadtrates von Meerane, Bernd Hinke, ein Symposium zu Friedrich Eduard Bilz statt, auf dem Jutta Küchler ihre Forschungsergebnisse präsentierte. Eine Anfrage im Staatlichen Filmarchiv Berlin bestätigte ihre Vermutung, daß es Filmmaterial über Bilz gibt: Nach einigem Hin und Her konnte sich Jutta Küchler riesig freuen über eine mit Lieferschein vom 31. März 1992 zur Ausleihe erhaltene Filmkassette mit dem Titel „Licht, Luft und Wasser“, die den altehrwürdigen Friedrich Eduard Bilz im Jahre 1921 bei Freiübungen zeigt.
Dieser Film lief im Rahmen der Ehrung „150 Jahre Friedrich Eduard Bilz“ am 09.April 1992 (übrigens zufällig Jutta Küchlers Geburtstag). Ein Vortrag über Bilz gehörte zur Veranstaltung und eine Ausstellung im Museum. Diese erste Sonderausstellung im Anfang des Jahres wiedereröffneten Museum gestaltete Jutta Küchler gemeinsam mit Museumsleiterin Marina Sachet. Die Detmolder Firma Sinalco hatte für diesen Abend sogar extra Bilz-Brause abgefüllt. Im gleichen Jahr drehte das Fernsehen einen Beitrag über Bilz und zog Jutta Küchler zu Rate. Den Lesern des Meeraner Blattes stellte Jutta Küchler 1992 in den Ausgaben 124 bis 128 die Bilz-Geschichte vor. 1999 erschienen dann ab Nummer 482 mehrere Beiträge von der Autorin, in denen sie darlegt, wie sie ihre selbstgestellte Aufgabe erfüllt hat: „Friedrich Eduard Bilz herausholen aus dem Nichts“. jw.
Jürgen H. Mende (Kulturbund Radebeul),
Jutta Küchler und Bernd Hinke am 13. September 1989
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Generationswechsel im Vorstand der Freien Wähler Meerane
Am 19. Oktober 2007 wählte der Verein Freie Wähler Meerane e. V. turnusmäßig seinen neuen Vorstand.
Die Mitgliederversammlung übertrug den Vorsitz an Raumausstattermeister Matthias Ulbricht (40). Mit ihm und Rechtsanwalt Christoph Lorenz (40) als Schriftführer wurde im Vorfeld der im kommenden Jahr anstehenden Kreistags- und Bürgermeisterwahlen sowie der Stadtratswahlen 2009 ein Generationswechsel bei den Freien Wählern eingeleitet. Der langjährige Ortsvorsitzende Georg Ulbricht wird als Stellvertreter weiter dem Vorstand angehören. Ebenso wurden William Büttner, Dieter Kautz, Wolf-Dieter Stöckl und Michael Zindler wieder gewählt. Dr. Peter Ohl gehört dem Vorstand als Ehrenvorsitzender an.
Der Verein ist im Hinblick auf die bevorstehende Kreisreform seit dem 22. September Mitglied im neuen Kreisverband Freie Wähler Zwickau e. V.
Die nächsten Monate werden vom Verein zur Stärkung der Mitgliederbasis und deren Vorbereitung auf die Aufgaben in der kommunalen Selbstverwaltung genutzt. Dadurch sollen die Freien Wähler in Meerane, in Rückbesinnung auf ihre konstruktive Arbeit in den 90er Jahren in die Lage versetzt werden, sich im Interesse der Bürger wieder verstärkt und mit Sachkompetenz bei den Entscheidungen von Stadtrat und Kreistag einzubringen. Dabei wollen die Freien Wähler darauf sehen, dass der vom Gesetz vorgegebene Grundsatz der Öffentlichkeit der Sitzungen beachtet wird. Nur so kann der Bürger mehr für die Arbeit von Stadtverwaltung und Stadtrat und damit für das Gemeinwesen interessiert werden und Entscheidungen verstehen.
Matthias Ulbricht
Vorsitzender der Freien Wähler Meerane e. V.
(Informationen auch unter www.freie-waehler-sachsen.de)
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Warum nicht Nachbarschaftshilfe für Glauchau?
Das Meeraner Gymnasium musste wegen ungenügender Schülerzahl für eine Zweizügigkeit ab dem Jahr 2003 herunter gefahren werden. Mit Schuljahresbeginn haben jetzt die letzten Schüler das staatliche Meeraner Gymnasium vorwiegend Richtung Glauchau verlassen müssen. Die verbleibenden Klassen des Europäischen Gymnasiums füllen das Gebäude nur zum Teil.
Wenn man in der Freien Presse die Berichterstattung über die finanziellen Probleme der Stadt Glauchau in Verbindung mit der Rekonstruktion des Glauchauer Gymnasiums liest, während in Meerane das mit rund 10 Millionen DM rekonstruierte Pestalozzi-Gymnasium halb leer steht, drängt sich die Frage auf, ob Meerane nicht Glauchau entlasten könnte, indem zumindest die niedrigeren Klassenstufen in Meerane bleiben?
Unter den heute gültigen Zugangsbedingungen für das Gymnasium (Zensurendurchschnitt 2,5) hätte Meerane wahrscheinlich sogar genügend eigene Schüler, die zur Weiterführung der Schule berechtigen. – o –
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Aus anderen Zeitungen und Veröffentlichungen |
Die hohe Kunst der deutschen Rede
nachfolgend Zitat aus der Meeraner Zeitung Nr. 63/16. November 2007, S. 11 anlässlich einer Ausstellungseröffnung Lörracher Künstler
„Um eine Position einnehmen zu können, ist ein Bezugs- oder Referenzsystem nötig. Die Position wird zum Ort, dem Standpunkt, und zur Lage, der Stellung. Der Lörracher Verein Bildende Kunst präsentiert in der Galerie ART IN 22 Positionen. Ihre Positionen sind im komplexen Bezugssystem der bildenden Kunst Positionierungen, die bewusst für sich und den Vergleich leben. Eine faszinierende Idee – die Symbiose der Position als Standpunkt mit der Positionierung zu Zwecken des Vergleichs zu wagen“, sagte Prof. Ungerer. In seiner Rede ging er, mit dem Verweis auf den 9. November, auch auf die Ereignisse im Jahr 1989 ein, ohne die es letztlich keine Städtepartnerschaft Meerane – Lörrach gegeben hätte. Mit Blick auf die Veränderungen und Entwicklungen und deren Auswirkungen auf das Individuum sagte er: „Es ist das Wechselspiel von Positionen einnehmen und Positionen verändern – sich eben immer wieder – reflektiert – neu zu positionieren – sich auf die Welt einlassen – als anerkennend freiheitsfähiges Wesen. Ich wünsche der Ausstellung ein gutes Gelingen.“
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Sächsische Parlamentsgeschichte
Der vom Sächsischen Landtag www.landtag.sachsen.de herausgegebene „Landtagskurier Freistaat Sachsen“ befaßt sich in Ausgabe Nummer 6/07 u.a. mit der Regierungserklärung zur Sächsischen Landesbank, dem verabschiedeten Nichtrauchergesetz, der Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements im Freistaat Sachsen, dem Tag der offenen Tür im Landtag und der Feier zum Tag der Deutschen Einheit mit Auszügen aus der Rede von Dr. Joachim Gauck unter dem Motto „Freiheit wagen, Verantwortung leben“. In der Rubrik „Parlamentsgeschichte“ werden Biographien von Akteuren der vormodernen Landtage vorgestellt aus der „Spätzeit der Ständeversammlungen zwischen dem Ende des Siebenjährigen Krieges im Jahre 1763 und der ersten konstitutionellen Verfassung Sachsens im Jahre 1831.“ Porträtiert werden in 6/07 Otto Victor I. Fürst zu Schönburg-Waldenburg (1785 bis 1859) und Detlef Graf von Einsiedel (1773 bis 1861). Beide Lebensläufe sind mit einem Konterfei versehen. jw.
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Kultur |
Bisherige Ausstellungen von Künstlern der Region Lörrach in der
Galerie ART-IN Meerane
ART – IN Liesa Trefzer Erdgeschichten Keramische Objekte 24.06. – 29.07.1998 |
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Ausstellung von Künstlern der Region Lörrach
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Veranstaltungen: Traditionelles Jahresabschlusskonzert des Blasmusikvereins Meerane 1968 e. V.
01. Dezember ab 19.30 Uhr in der Stadthalle Meerane.
Eintritt frei.
Filmempfehlung: „Leroy“, Komödie – Deutschland 2007 – Regie: Armin Völkers
Leroy ist 17, schwarz und verguckt sich ausgerechnet in die süße Eva.
Die Geschichte wird kompliziert. Evas Familie ist so rechts, dass selbst die Wellensittiche der Familie nach Hitlers Generälen benannt sind.
Buchempfehlungen: Barbara Beuys, „Familienleben in Deutschland“, neue Bilder aus der
deutschen Vergangenheit, Piper Verlag, München 2006, 526 Seiten, 12,95 €
Eine glänzende Chronik, die mit Vorurteilen kurzweilig aufräumt.
Zurückgeblättert |
Meeraner Stadtentwicklung aus meiner Sicht (Folge 28) von Dr. Peter Ohl
Die dringlichsten Aufgaben nach der Wende in unserer Stadt waren:
1. Erhalt alter und Schaffung neuer Arbeitsplätze
2. Schaffung von modernem Wohnraum
3. Sicherung und Ausbau der Infrastruktur
Diese Aufgaben wurden wie folgt gelöst:
Zu 1. Grundstücksicherung für alteingesessenen und neuen Handel, Handwerk und Gewerbe innerorts. Ansiedlung von neuen Sparkassenfilialen, SchmidtBank, Volksbank, Raiffeisenbank, Deutsche Bank
Aufkauf, Überplanung und Erschließung des Gewerbegebietes Südwest (brutto 150 Hektar).
Dafür wurde Meerane von den „Wirtschaftsinitiativen für Deutschland“ e. V. als erste investorenfreundliche Gemeinde in Ostdeutschland ausgezeichnet. Seit 10 Jahren fließen von dort Steuergelder in die Stadtkasse, die den Kreditaufwand für die Erschließung inzwischen um ein Mehrfaches übersteigen.
Zu 2. Nachträgliche Aufnahme der Stadt Meerane in das Bund-Länder-Programm zur Stadtkernsanierung durch Vermittlung von Prof. Bergmann und Architekt Huber (Förderung 1/3 Bund, 1/3 Land, 1/3 Stadt) mit einer Gesamthöhe von über 20 Millionen DM,
Umfangreiches Sanierungsprogramm für Plattenbausiedlungen samt Umfeld,
Erschließung von Wohnbauland, u. a. an der Schönberger Straße, wofür Meerane vom damaligen
Wohnungsbauminister Müntefering in Bonn ausgezeichnet wurde.
Zu 3. Nach der ersten Straßenerneuerung, es war die Karl-Schiefer-Straße, folgten u. a. die Packhofstraße, Hirschgrundstraße, Pestalozzistraße, Rudolf-Breitscheid-Straße, Am Rotenberg, Obere Bahnstraße, Poststraße, Innere und Äußer Crimmitschauer Straße bis Goethestraße, Johannistraße, Steile Wand, obere Schönberger Straße, Marienstraße, Markt, Neumarkt, Merzenberg.
Diese Straßenerneuerungen erfolgten grundhaft mit Auswechselung sämtlicher Leitungssysteme. Im gesamten Stadtgebiet wurden darüber hinaus die Gasleitungen mit der Umstellung von Stadtgas auf Erdgas ausgewechselt. Hauptsammler und das Kanalnetz wurde schrittweise ab der Kläranlage zum Teil im Trennsystem durch die Stadt gebaut oder saniert. Letztlich eine Daueraufgabe für die Stadt.
Unverzichtbar und Grundvoraussetzungen für alle Baumaßnahmen in der Stadt waren die Schaffung eines modernen Feuerlösch- und Rettungswesen und der Bau einer vollbiologischen Kläranlage. Auch diese Aufgaben wurden mit der Anschaffung modernster Löschtechnik und dem Bau des Feuerwehrgerätehauses am Schützenplatz sowie der Kläranlage im Götzenthal erfüllt.
Den Infrastrukturmaßnahmen sind die Rekonstruktion der vordem maroden Pestalozzischule zum Meeraner Gymnasiums, des Museums im Alten Rathaus und der Stadthalle sowie der Bau von Sporthalle und Kunstrasenplatz im Stadion hinzuzurechnen.
Vollbiologische Kläranlage des AZV Götzenthal, seit 10 Jahren verlässlich in Betrieb
(wird fortgesetzt)
Am Rande |
Inständig
Mit der Installation von Hunde-WCs vor einiger Zeit nahe der Bus-Haltestelle Härtels in der Leipziger Straße, am Neumarkt und am Wettiner Platz erhoffen sich die Ordnungshüter weniger Tretminen im Stadtbild. Alle Hundebesitzer erhielten einen freundlichen Brief der Verwaltung mit der Information zu den Standorten und wurden „inständig“ gebeten, die Tüte am Hunde-WC zu entnehmen und das Häufchen in den Behälter zu entsorgen. Weitere Hunde-WCs wünschen sich da natürlich die Hundehalter mit Wohnsitz außerhalb des Zentrums. Die inständige Bitte läßt trotzdem die Unverbesserlichen kalt. Zu sehen Anfang Oktober beispielsweise in der Leipziger Straße – in Sichtweite der Hunde-WCs. jw..
Abschüssig
Meeraner schaffen steile Straßen mit links, scheinen sich Planer und Erbauer des Weges zum Wilhelm-Wunderlich-Garten gedacht zu haben. Es sind zwar nur wenige Schritte abwärts bis zum Eingang des Gartens, aber der Weg ist ziemlich steil, für ältere Leute oder Gehbehinderte nicht so gut geeignet. Neugierige stehen dann noch enttäuscht vor dem verschlossenen Tor und können nur einen Blick in den Garten werfen. An heißen Tagen wäre eine Rast auf einer Bank im Schatten der Bäume dort ganz sicher angenehm. Bisher fiel noch keine endgültige Entscheidung, zu welchen Zeiten Wunderlichs einstiger Hausgarten öffentlich zugänglich sein soll. jw.
Verschwunden
Wie sich der Chef des Hotels „Schwanefeld“ mit Erfolg gegenüber Wettbewerbern behauptet, erläutert ein Beitrag in der Freien Presse vom 08.11.07, in dem allerdings auch steht, es würde in Meerane kein Museum geben, was nicht stimmt. Vielleicht rührt der Irrtum ja daher, daß seit Wochen am Alten Rathaus, dem Domizil des Heimatmuseums, das Museumsschild verschwunden ist. jw.
Erfolgreich
„Frohes Halloween“ stand nach der dazugehörigen Nacht früh mit Kreide an einem Gartentor in der Wehrwiese. Die von Kindern erhobene Forderung „Süßes oder Saures“ führte in dem Fall offenbar zu einem vollen Erfolg. Bis in den Crotenlaider Weg zog sich die Spur von weggeworfenen Verpackungen der mittels neumodischer Sitte erbeuteten Süßigkeiten… jw.
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Blick von Südost und von Südwest auf ein neues Meeraner Kunstobjekt im öffentliche Raum. Was wird es wohl zu bedeuten haben? |
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Der Meister mit seinen Gesellen – kurze Pause für ein Foto
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