Virtuelle Ausgabe Nr. 58 vom 5. Mai 2011
Meeraner Kaleidoskop |
Der Bau am Teichplatz geht weiter
Die beiden nachfolgend wiedergegebenen Briefe haben ihren Zweck, die Gestaltung des Bauvorhabens der Stadt am Teichplatz zu überdenken, nicht erreicht. Der Bürgermeister hat bisher nicht auf den Brief geantwortet und zudem die Sitzung des Technischen Ausschusses am 3. Mai nichtöffentlich angesetzt. Was hinter verschlossenen Türen behandelt wurde ist nicht bekannt.
Seit November 2010 haben Stadträte von den Freien Wählern und der FDP gefordert, das Projekt öffentlich im Stadtrat zu behandeln. Seither ist da nichts geschehen. Im Amtsblatt sind Ansichten des Projekts noch nie dargestellt worden. Stattdessen wurde nach vorbereitenden Arbeiten im April mit dem Bau begonnen.
In einer repräsentativen Demokratie sind Bürgermeister und Stadträte von den Bürgern dazu gewählt, in ihrem Sinne tätig zu werden und mit Mehrheit zu entscheiden. Das schließt eine Vielfalt der Meinungen sowohl unter Bürgern als auch im Stadtrat nicht aus. (Der vom Gesetz geforderte Grundsatz der Öffentlichkeit beugt dabei den Vermutungen vor, dass im Rat Einzelinteressen vor Gesamtinteresse durchgedrückt werden könnten.)
Für die Gestaltung des Gebäudes am Teichplatz ist unter den Bürgern ein reges Interesse entstanden, und das umso mehr, als die Informationen aus dem Rathaus dazu mehr als dürftig sind. An dieser exponierten Stelle unserer Altstadt müsste Bürgerinformation an erster Stelle stehen. Es geht um Ästhetik und Stadtbildbewahrung.
Vor diesem Hintergrund gerät die am 16. April vom Bürgermeister in die Tännichtschule eingeladene Stadtentwicklungsdiskussion „INSEK 2020“ in der Arbeitsgruppe „Stadtentwicklung und Bauen“ zur Farce.
Zwar wurde informiert und diskutiert, aber zu dem wichtigen Bauvorhaben am Teichplatz erfuhren die Teilnehmer nichts. Mündige Bürger haben ein Recht auf Informationen.
Meine Briefe waren wohlgemeint und mir war bewusst, dass ich mich wieder in die Nesseln setzen könnte. Trotzdem habe ich gehofft, wenigsten einen Anstoß damit geben zu können.
Da keine Reaktion darauf erfolgt ist, bleibt mir nur, nun beide Briefe zu veröffentlichen.
Das war so nicht geplant.
Dr. med. Peter Ohl
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Aus einem Brief vom 2. April 2011 an den Bürgermeister zum Teichplatzvorhaben
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Prof. Ungerer,
bitte verstehen Sie mein Schreiben aus der engen Beziehung heraus, die uns beide nicht nur durch die Übernahme einer zentralen Funktion mit dieser Stadt nachhaltig verbindet.
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Prof. Ungerer,
bitte verstehen Sie mein Schreiben aus der engen Beziehung heraus, die uns beide nicht nur durch die Übernahme einer zentralen Funktion mit dieser Stadt nachhaltig verbindet.
Wir beide sind Zugereiste in Meerane, einer Stadt, zu deren Bürgern mit Ihrem Umfeld und Kultur man schnell Zugang finden kann.
Dass der Bebauung und dem öffentlichen Raum auch in Meerane eine besondere die Identität und eine Geborgenheit stiftende Rolle zukommt, haben wir beide erfahren. Welche Wirkungen auf die Bürger aber von Veränderungen im Umfeld ausgehen können, ist oft erst im zeitlichen Abstand ersichtlich. Das ist das Risiko, aber auch das Spannende an den kommunalpolitischen Gestaltungsmöglichkeiten.
Noch wissen wir nicht, warum auch Meerane einen erheblichen Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen hat, obwohl sich hier im Vergleich zu Nachbarstädten seit 1990 vieles gut entwickelt hat und überproportional viele Arbeitsplätze zur Verfügung stehen und Sie sich bemüht haben, der Innenstadt ein neues Gesicht zu geben.
Der Teichplatz, enorm aufgewertet durch die Treppe, ist der schönste unter den vielen Plätzen in Meerane.
Zur Planung der jetzt vorgesehenen Bebauung links der Treppe besteht unter den Bürgern eine geteilte Meinung. Auch Fachleuten finden, das man einem dort zu erwartendem hohen Anspruch nicht gerecht wird.
Ich rede hier nicht von einem sog. Prestigeobjekt, jedoch besteht die Gefahr, dass (wieder ohne Einbeziehung von Architekten) an sensibelster Stelle dieser schönen alten Stadt eine mittelmäßige Situation geschaffen wird und das auf lange Zeit. Das wäre fatal.
Darum habe ich ein renommiertes Architekturbüro angesprochen und die mich umtreibenden Probleme geschildert. Herr Philipp Stamborski, Leiter des Dresdner Büros von Prof. Peter Kulka, hat vorgeschlagen, einen persönlichen Termin mit Ihnen in Meerane zu vereinbaren.
Für dieses Gespräch entstehen keine Kosten.
Da die Stadt selbst Bauherr ist, können entsprechend der kommunalen Planungshoheit jederzeit Änderungen an der Planung vorgenommen werden. Das ist auch der Fördermittelstelle begründbar.
Sehr geehrter Herr Bürgermeister, Sie können durch Initiierung einer Optimierung des Vorhabens gegenüber dem Stadtrat in der Öffentlichkeit mit einer breiten Zustimmung rechnen.
Unabhängig vom konkreten Sachverhalt möchte ich noch auf zwei weitere Aspekte hinweisen, die von allgemeiner, aber ebenfalls weitreichender Bedeutung sind.
Wenn die Stadt Meerane ohne Not konsequent über Jahre hinweg bei Baumassnahmen auf die Mitwirkung von Architekten verzichtet, signalisiert sie nicht nur einen Mangel an Ernsthaftigkeit, sie riskiert auch, dass in zunehmendem Maße dieses Verfahren Schule macht. Für den Bürger kann das durchaus bedeuten, seine Angelegenheiten auch ohne qualifizierte Mitwirkung einer Verwaltung in seinem Sinne preiswert zu regeln.
Und die Zeitungsmeldung vom Versuch der Fördergemeinschaft Mehr Meerane, Kunst im öffentlichen Raum auf Handwerkerniveau zu etablieren, muss mehr als kritisch bewertet werden. Echte Sponsoren dürften sich so kaum gewinnen lassen.
In Erwartung Ihrer persönlichen Antwort verbleibe ich mit freundlichen Grüßen
Dr. Peter Ohl
Brief vom 6. April 2011 an die Mitglieder des Technischen Ausschusses: Prof. Ungerer
Th. Ranft, K. Jalowitzki, M. Röhner, J. Funk, S. Künzel, M. Ulbricht, K. Eisenkrätzer, H. Krauß, St.Richter
Bauvorhaben der Stadt in der Unteren Mühlgasse/Teichplatz
Sehr geehrte Ausschussmitglieder,
das oben genannte Vorhaben der Stadt wird seit dem Bekanntwerden unter den Bürgern sehr unterschiedlich bewertet. Insbesondere geht es um die Einpassung des Gebäudes in die hochwertige Umgebung an diesem Platz.
Auch ich habe mich als Bürgermeister a. D. intensiv mit diesem Vorhaben beschäftigt. Fakt ist, dass dieses Baufeld wieder bebaut werden muss und durch die vorgesehene Nutzung Defizite an dieser Stelle beseitigt werden (Höhlereingang, öffentliche Toilette, Umkleide für Akteure von kulturellen Veranstaltungen auf der Treppe).
Im Technischen Ausschuss und im Stadtrat sind schon Beschlüsse zur Realisierung des bisher bekannt gewordenen Entwurfs des Planungsbüros List und Partner gefasst worden.
Aus meiner Amtszeit kenne ich Beispiele, wo nach gefasstem Beschluss Zweifel aufkamen, ob man alles bedacht hat und den Ansprüchen an sich selbst und denen der Bürger auch gerecht geworden ist.
Einige Male fanden wir neue wesentliche Gesichtspunkte und haben die Beschlusslage daraufhin nochmals angesehen und sogar verändern können.
In diesem Sinne ist mein Schreiben vom 02. April an Bürgermeister Prof. Ungerer zu verstehen, welches ich Ihnen hiermit in Kopie zur Kenntnis gebe.
Ich möchte Sie darum als Ausschussmitglieder bitten, die Gestaltung des Gebäudes nochmals zu überdenken und in Anbetracht der Bedeutung des Vorhabens doch noch externen Sachverstand hinzu zu holen, um Ihre Entscheidung sicherer zu machen.
Der Bürgermeister kann in diesem Sinne nur tätig werden, wenn ein entsprechender Antrag aus dem Ausschuss vorliegt. Das bitte ich Sie als Ausschussmitglieder zu überdenken.
Wie aus dem Brief an den Bürgermeister ersichtlich ist, habe ich mich hilfesuchend an Herrn Architekt Philipp Stamborski vom Dresdner Architekturbüro Prof. Peter Kulka (s. www.peterkulka.de)gewendet, auf den ich durch eine Gebäudedarstellung von ihm in der Freien Presse aufmerksam wurde.
Heute hab ich nochmals mit dem Büroleiter, Philipp Stamborski, telefoniert. Er wäre bereit, nach Meerane zu kommen, um sich mit dem Bürgermeister und den Ausschussmitgliedern die Situation vor Ort anzusehen und Sie zu beraten, wie sich die Gestaltung des Vorhabens verbessern ließe.
Für eine bessere Lösung müssen nicht zwangsläufig höhere Kosten entstehen. Das Architekturbüro sieht seine Bereitschaft unter dem Vorzeichen, einer kleinen sächsischen Stadt bei der Entscheidung zu einer angemessenen guten Architektur zu verhelfen.
Kosten entstehen für diese Beratung nicht.
Herr Stamborski wartet auf ein Terminangebot vom Bürgermeister für den Technischen Ausschuss.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Peter Ohl
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„Wald könnte Meeranern die Luft nehmen“
Kommentar von Peter Ohl zum Artikel von Uta Pasler in der Freien Presse vom 6. 4. 2011
Naturnahe Ausgleichsflächen gehören heute zu jeder größeren Baumaßnahme. Das ist gut.
Doch wenn die Freifläche zwischen der alten B 93 und der Schmiederstraße als Ausgleichsfläche für die beim Bau der A 4 entstandenen Versiegelungen nun aufgeforstet wird, ist eine nachhaltige Auswirkung auf das Klima der Stadt Meerane vorprogrammiert. Nicht ohne Grund wurde dieser zwischen 200 bis 320 Meter breite Streifen von unseren Altvorderen freigehalten, um die vorwiegend vom Westen wehenden Frischluftwinde der Stadt nutzbar zu machen. Bebauungsabsichten eines Investors in den 90er Jahren wurden nicht zuletzt aus diesem Grund abgelehnt.
Auf rund 60.000 Quadratmetern werden Rot- und Hainbuchen sowie Vogelkirschen und Ebereschen gepflanzt bzw. ausgesät. Damit wird später die Frischluftzufuhr zur Stadtmitte abgeschnitten. Daran ändert auch ein 25 Meter freier Streifen nichts, da die Baumkronen erfahrungsgemäß immer in die Freiräume an den Rändern ausufern. Zu der zu erwartenden globalen Klimaänderung/Erderwärmung kommt dann noch eine hausgemachte dazu, die der Lebensqualität in unserer Stadt abträglich sein wird.
Zitat aus dem Landesentwicklungsplan Sachsen von 2003 Seite 53 4.5 Luftreinhaltung und Klimaschutz Begründung zu Ziel 4.5.1 Angesichts bereits nachgewiesener und prognostizierter Klimatrends für die kommenden Jahrzehnte gewinnen die Sicherung schadstofffreier Kalt- und Frischluft und deren Regeneration zunehmend an Bedeutung als Zukunftsvorsorge…. |
Man kann die im Freie Presse-Artikel angeführten Bemühungen des Meeraner Bürgermeisters nur unterstützen, trotz schon begonnener Maßnahme weiterhin nichts unversucht zu lassen, den zu erwartenden Schaden zu begrenzen und bei erwiesener negativer Beeinflussung des Stadtklimas durch die Aufforstung eine Rückentwicklung der Fläche zu Ackerland möglich zu machen. Entsprechende Messungen sind vorzunehmen und von den Beteiligten zu autorisieren.
Schlussbemerkung:
Aufgrund der Planungshoheit (Flächennutzungsplan, Bebauungspläne) entscheidet der Stadtrat im Territorium der Gemeinde, welcher Nutzung eine Fläche unterliegen darf. Das entscheidet letztlich über den Wert der Fläche (z. B. Ackerland, Bauland, öffentliche Fläche)
Der Eigentümer einer Fläche kann sein Grundstück nur im Rahmen dieser Planung nutzen.
Besteht öffentliches Interesse, steht diese über privaten Absichten. Darauf könnte sich die DEGES berufen haben. Doch in der Stadtflur von Meerane hätte es z. B. dort, wo der Meerchenwald an der Crotenlaider Straße entstehen soll, eine gleich große Fläche gegeben, die sich zudem im Eigentum der Stadt befindet.
Kultur |
Jurek Becker „Mein Vater, die Deutschen und ich“ – Verlag Suhrkamp, erschienen 09-2007, ISBN 978-3-518-41946-5
Herausgegeben von seiner Ehefrau Christine Becker
Eine ausgezeichnete Sammlung von Aufsätzen, Vorträgen Interviews des Autors von „Jakob der Lügner“ oder der Fernsehserie „Liebling Kreuzberg“ in der ihm eigenen seltenen Balance von sprachlicher Prägnanz, Witz und Klarsicht.
Leserbriefe / Veranstaltungshinweise |
Uns erreichten viele Zuschriften mit Bilddokumenten vom Abriss des Meeraner Bahnhofs.
Diese werden gespeichert und sind für eine spätere Gesamtdokumentation vorgesehen.
Allen Einsendern herzlichen Dank. Die Redaktion
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Kursana-Domizil Meerane informiert
Paro spricht das Gefühl an
Ein computergesteuertes Robbenbaby aus Plüsch hilft neuerdings in der Therapie von Demenzkranken im Kursana-Domizil Meerane
Paro? Die Erklärung ist einfach. Paro ist die Abkürzung für das englische Personal Robot, also für einen Roboter, der in der flauschigen Seehund-Hülle steckt. Ein kompliziertes Computersystem als therapeutisches Hilfsmittel in Krankenhäusern sowie Alten- und Pflegeheimen. Paro ist für uns ein Kommunikationsmittel in der Pflege, eine Hilfe, nicht mehr und nicht weniger. Pflege und Betreuung kann und wird Paro auch nie ersetzen.
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Vorstandswahl der FDP-Ortsgruppe Meerane
Am 18. 04. 2011 fand die Vorstandswahl der FDP-Ortsgruppe Meerane statt. Dabei wurde Katrin Petters als Vorsitzende wiedergewählt. Ihre Stellvertreter sind Andreas Bolick und Andreas Gerold, Schatzmeister bleibt Volker Petters. Weiterhin gehören noch 5 Beisitzer dem neuen Vorstand an.
In ihrem Rechenschaftsbericht konnte die Vorsitzende trotz eines schwierigen, politischen Umfeldes für die FDP von kommunalen Erfolgen berichten, was sich in der gestiegenen Mitgliederzahl niederschlägt.
Mit Dr. Jürgen Martens stellt die Ortsgruppe Meerane nicht nur den Staatsminister der Justiz und für Europa, sondern auch den Vorsitzenden des Kreises Zwickau. Mit Katrin Petters und Andreas Gerold sind zwei Mitglieder der Ortsgruppe im Kreisvorstand, um dort erfolgreich kommunale Politik zu gestalten.
Andreas Gerold
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Beim allseits bekannten Sonntagsraten des MDR Figaro, Ausgabe vom 17. April 2011 war unser mb – Leser, Altmeeraner Manfred Eger aus Coburg unter den Gewinnern. Gratulation!
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Verantwortlich: Dr. med. Peter Ohl
MEERANER BLATT
Redaktion 08393 Meerane
Moeschlerweg 1 a
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Aktuell berichtet |
Fortgang der Bauarbeiten an der Treppe
Montage von Eisenbewehrung und Wand – Isolation
Foto: R.Linke
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Der Meister mit seinen Gesellen – kurze Pause für ein Foto
www.impulse-aus-holz.de
08393 Schönberg / OT Tettau
Tel. / Fax: 03764 / 798449
Handy: 0162 3300 339
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