Virtuelle Ausgabe Nr. 86 (703) vom 19. Dezember 2014
Ich war fremd – Ihr habt mich aufgenommen
(Bildkarte vom Weltgebetstag der Frauen 2013) |
Die Geschichte ist voller Gewalt, Verfolgung, Hunger und Flucht.
Millionen Namenlose verlassen ihre Heimat und werden anderswo zu Fremden – bis heute.
An die großen Vertreibungen im Weltkrieg bis nach 1945 erinnern sich nur noch die Alten, an ihre Flucht und an ihren Empfang. Dann bis 1989 der Drang in die Freiheit und die Flucht vor dem unternehmerfeindlichen Gesellschaftssystem der DDR. Schafft eigenes Erleben Verständnis für spätere Flüchtlinge?
Heute drängen Hunderttausende mit ihren uns fremden Sprachen und Religionen nach Westeuropa auf der Suche nach Schutz vor Gewalt. Ist das noch umkehrbar? Welche gemeinsamen Regeln für ein Zusammenleben könnten gelten? Sind die Institutionen der Religionen und Staaten willens und stark genug, Machtworte zu sprechen? Wer liefert die Waffen und Worte, die zur Flucht treiben? Wem nützt das alles?
Ein gesegnetes Weihnachtsfest
verbunden mit der Hoffnung auf mehr Frieden in der Welt
Die Säulen der Infrastruktur einer Gemeinde
Straßenbau, Versorgung (Strom, Gas, Wasser, Kommunikation), Entsorgung (Kanalnetz, Kläranlage), Bildungswesen (Schulen, Bibliothek), Friedhofswesen, Gesundheitswesen (Ärzte, Rettungsdienst), Kultureinrichtigen (Museen, Galerien, Säle), Handel und Gastronomie, Nah und Fernverkehr, Kommunalverwaltung
Zum Straßenbau in Meerane
Einige Ergänzungen zum Leitartikel in der Meeraner Zeitung Nr. 202 vom 5. Dezember 2014
Jahres- und Haushaltplan 1989 der Stadt Meerane – Straßenwesen, Verkehr
Durch den VEB Bezirksdirektion des Straßenwesens, Kreisdirektion Glauchau, sind Arbeiten an den Straßenverkehrsanlagen im Auftrag des Rates der Stadt durchzuführen. Dies betrifft: Winterschadenbeseitigung, Oberflächenbehandlung, Nachpflasterungen, Flächenaufzüge
Für den Straßenbau im Kreis Glauchau 1990 wurden 2,8 Mio. Mark der DDR geplant, die laut Freie Presse vom 20.1.1990 zweckgebunden in der Kreisstadt eingesetzt werden. Da werden die Anwohner der Packhofstraße in Meerane wohl leider wieder in den Mond gucken. (MEERANER BLATT Nr. 11 vom 26. Februar 1990)
Straßenbau in der Stadt Meerane von 1990 bis 2001 (Aufstellung erfolgte nach Rücksprache mit dem ehemaligen Stadtbaudirektor Christian Kohl. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)
Am Merzenberg, Am Rotenberg Annenstraße, August –Bebel-Straße (bis Neumarkt), Äußere Crimmitschauer Straße (Neue Apotheke bis Goethestr.), Brüderstraße, Brücke Crotenlaider Straße, Forststraße, Franzenweg (Meeraner Teil), Freiheitsgasse Waldsachsen, Friedrichstraße mit Stützmauer, Fußwege Crimmitschauer Viertel, Fußwege Westring und Ringstraße, Fuß- und Radweg (Hohe Straße), Fußweg Höckendorfer Straße, Glauchauer Straße (bis Niklasbusch), Hirschgrundstraße, Im Wiesengrund, Innere Crimmitschauer Straße, Johannisstraße, Karl-Schiefer-Straße, Kreisverkehr Seiferitz, Leipziger Straße (von Altmarkt bis AxA), Marienstraße, Marktplatz, Mühlgasse ob. und untere) Neumarkt, Obere Bahnstraße, Oststraße, Packhofstraße, Poststraße, Parkplätze Bürgergarten und Westring, Schmiederstraße, Schönberger Straße (zw. Weißem Weg und Lindenweg), Sperlingsberg, Steile Wand (zw. Promenadenweg und Achterbahn), Torgasse, Wettiner Platz, Zum Erlengrund.
Dazu die komplette Verkehrserschließung vom Gewerbegebiet Südwest und von dem Wohngebiet an der Schönberger Straße als größte Investitionen der Stadt seit 1990.
Straßenbau in der Stadt Meerane von 2004 bis 2014 (Quelle: Meeraner Zeitung Nr. 202, Dez 2014)
Achterbahn (Brücke und Straße), Augasse und Heiste, August-Bebel –Straße (Neumarkt bis Altmarkt), Bahnbrücke Crimmitschauer Straße, Äußere Crimmitschauer Straße (Goethestraße bis Kreisverkehr), Brüderstraße, Geschwister–Scholl -Straße, Waldenburger Straße, Rosental (Straße und Brücke), Zwickauer Straße.
Fotos von der grundhaften Instandsetzung der unteren August-Bebel-Straße im Jahr 2006 Jeder Pflasterstein erzählte seine Geschichte. Asphalt dagegen ist verschwiegener. Die jüngste Fertigstellung des Rosentals (6.12.14) ist ein wichtiger Schritt in Richtung Böhmerviertel. |
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Mitgliederversammlung des Förderkreises Friedhof Meerane e.V. vom 15. 11. 2014
Bericht von Juliane Weiss
Denkmalschutz-Fördermittel „adeln“ Vorhaben
Kassenbericht 2013, Zwischenbericht 2014, Entlastung des Vorstandes, Wahl der Kassenprüfer, Bestätigung des Finanzplanes u. a. – nüchterne Tagesordnungspunkte, zu denen die notwendigen Beschlüsse auf der 4. Mitgliederversammlung des Förderkreises Friedhof Meerane e. V. am 15. November 2014 in der Neuen Friedhofshalle gefasst wurden. Vorsitzender Dr. Peter Ohl musste fast das gesamte Programm allein bestreiten (bei leider nach wie vor schlechter Akustik). Ein quasi freudiges Ereignis hinderte beispielsweise Pfarrer Dr. Martin Teubner an der Teilnahme, er widmet sich in der Elternzeit seinen Zwillingen. Am Tisch nahm für ihn Magda Pohlers Platz, stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstandes, außerdem Schriftführer Uwe Horn, Friedhofsverwalter, Justitiar Rechtsanwalt Dirk Noack. In seiner Begrüßung entschuldigte der Vereinsvorsitzende auch den Schatzmeister Holger Köhler und Architektin Elisabeth Scholz wegen anderer Verpflichtungen. Auch bei den eingeladenen Gästen gab es Terminprobleme – für den Bürgermeister nahm Frau Erdmute Tauche, Fachbereich Umwelt, teil und Stadtrat Mißler vertrat den stellvertretenden Vorsitzenden der Freien Wähler, Matthias Ulbricht.
Zu Beginn standen „Situation und Aktivitäten des Vereins“ im Mittelpunkt, der das Jubiläumsjahr der Neuen Friedhofshalle 2014 nutzte zur Sicherung der Finanzierung der Erhaltungsarbeiten. Dr. Ohl konnte den Anwesenden mitteilen, dass für die Sanierung der beiden Hallen insgesamt 195 000 € Bundesmittel zur Verfügung stehen (hier vermittelten die CDU-Bundestagsabgeordneten Marco Wanderwitz und Carsten Körber eine Förderung über das Sonderprogramm des Bundes), außerdem 155 000 € Landesmittel, 10 000 € von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) sowie Eigenmittel der Kirche und Spendengelder – insgesamt 424 000 €. Die 10 000 € der DSD seien nicht wenig angesichts der vielen Antragsteller, und das Vorhaben sei dadurch „geadelt“. Das Engagement der Bürgerschaft einerseits und Kontaktpflege des Förderkreises mit dem Denkmalamt Sachsen, den kirchlichen und staatlichen Behörden in Chemnitz, Dresden, Berlin und Bonn habe die Fördermittelgeber überzeugt. Zu erwähnen sei die verlässliche Öffentlichkeitsarbeit (Freie Presse, Meeraner Zeitung, Martinsbote, Meeraner Blatt im Internet).
2011 sei man optimistisch gewesen, was die Ziele bis zum Jubiläumsjahr betrafen, mittlerweile habe man die Erfahrung gemacht, dass alles nicht so schnell geht. Dennoch zieht Dr. Ohl eine positive Bilanz, es gab eine Festwoche („statt Bauheben“) mit Konzerten, Ausstellungen, Vorträgen und eine informative und gelungene Festschrift (unterstützt durch Dampfkesselbau, Sparkasse Chemnitz, Stadt Meerane, Firma Schwarz-Druck). Der Förderkreis beteiligte sich „finanziell oder auch ideell“ an den Arbeiten am Aufbewahrungsbereich und kümmert sich um das Schmieder-Grab. Zum Tag des offenen Denkmals konnte die Alte Halle (1873) im Eingangsbereich des Friedhofes besichtigt werden, eine Einbeziehung dieses Baus hatten die oben erwähnten Abgeordneten empfohlen.
Am Tag vor der Mitgliederversammlung wurde übrigens das Dach der Alten Halle durch die Firma Klemm notgesichert (Foto).Hauptziel der Aktivitäten bleibe aber die Neue Halle.
Die Erhaltungsmaßnahmen der Neuen Halle werden in 2 Bauabschnitte eingeteilt. Zum 1, Bauabschnitt zählen Arbeiten an Leichenhalle, Gang, Kuppel und Halle (Planansatz 2015 rund 256 000 €), zum 2. Bauabschnitt gehören Arbeiten in der Halle unterhalb der Kuppel (hier gilt es Folgeförderanträge zu stellen). Für die Alte Halle stehen zunächst Instandsetzungen außen auf dem Programm (Planansatz 186 000 €).
Diese Ziele spielten im Ausblick auf das kommende Jahr eine Rolle. Dr. Ohl erklärte: „Die Hauptarbeit in den nächsten Monaten lastet auf dem Architekturbüro von Elisabeth Scholz. Es geht darum, die einzelnen Bauabschnitte mit den kirchlichen und kommunalen Baubehörden abzustimmen und die Ausschreibungen vorzubereiten. Was wetterunabhängig möglich ist, soll über den Winter gebaut werden. Die Hauptarbeiten aber können erst im Frühjahr beginnen. Bauherr ist die Kirchgemeinde St. Martin. Der Förderkreis wird entsprechend der Satzung nur fördernd tätig. Das betrifft den Friedhof als Ganzes.“
Dazu gehört die Unterstützung des Architekturbüros Elisabeth Scholz, die Intensivierung des Spendensammelns, Veröffentlichung der Spenderlisten (hat sich bewährt), Pressemitteilungen, die Erarbeitung eines Friedhofsführers (2018 besteht der Friedhof 150 Jahre), die Verbindung zur Stadtverwaltung (für Unterstützung der Betriebskosten des Friedhofs ist eine Summe von 15 000 statt bisher 10 000 € vorgesehen, womit Dr. Ohl seine Einwendung zum Haushaltsplan 2014 berücksichtigt sieht, außerdem kümmert sich die Stadt um Fabrikantengräber und mit Unterstützung der Kriegsgräberfürsorge um Ehrenmale beider Weltkriege). Da sich an den Erhaltungsmaßnahmen an beiden Friedhofshallen, wie schon beim Bau des Parkplatzes, die Stadt nicht finanziell beteiligte, hofft der Förderkreis auf Vermittlungserfolg im gemeinsamen Ausschuss Kirchgemeinde – Stadt.
Natürlich kamen auch die Mitglieder des Förderkreises und Gäste zu Wort. Eines der Themen war die Alte Halle. Rund 110 Besucher kamen am Tag des offenen Denkmals. Gefragt waren Vorschläge zu einer Nutzung. Mehrfach konnten sich die Leute vorstellen, ein Café einzurichten (Dr. Ohl verwies auf das Café Strauß auf einem Friedhof in Berlin), was ein Anwesender als Spinnerei abtat und dafür eintrat, alle Kraft in die Neue Halle zu stecken. Gottfried Dombrowski plädierte dafür, keine Idee von vornherein abzukanzeln, Heidi Ohl, Mitglied im Kirchenvorstand, berichtete, dass die meisten Leute, die am Tag des offenen Denkmals die Alte Halle besichtigt hatten, die Meinung vertraten, es wäre ein Verlust, wenn dieses, das Bild am Eingang des Friedhofs prägende Gebäude verschwinden würde. Ein Mann schlug vor, in der Halle Urnen aufzubewahren, wenn jemand die Urnengräber nicht pflege könne. Friedhofsverwalter Uwe Horn wandte ein, dass der Friedhof ohnehin nur zu 40 Prozent ausgelastet sei und immer leerer würde. Der Förderkreis positionierte sich, den Erhalt der Alten Halle ideell zu unterstützen und als Multiplikator für Ideen und deren Akzeptanz zu wirken.
(Gruppenbild mit Herbert Augsten vor DSD-Banner, Foto: J. Weiss)
Mail an den Förderkreis:
Ich danke für die Übersendung des Artikels aus der Freien Presse vom 24. November. Auch wenn heute noch einige Spendengelder zur abschließenden Sanierung der Friedhofshallen in Meerane fehlen, so zeigt doch gerade auch unser gemeinsam erreichter Erfolg bei der Beschaffung der BKM-Denkmalschutzmittel, welche große bau- und kulturhistorische Bedeutung der Meeraner Friedhof für unsere Heimatregion besitzt. Ich bin daher durchaus zuversichtlich, dass die Mittelbewilligung durch die Kulturstaatsministerin Grütters der weiteren Spendenbereitschaft den nötigen Auftrieb verleihen wird.
Mit freundlichen Grüßen
Carsten Körber, MdB
Fortsetzung der Spenderliste (557 bis 575 ) Stand 15.11. 2014 Gesamtsumme 56.730 €
Irene Günther, Brigitte Löffler, Thomas und Susanne Fedrow (Ettlingen), Sonja Piertner, Doris Roth, Christa Röblitz, Ronald und Irene Grimm, Dr. Peter und Heidi Ohl, Erika Ludwig, Hans-Joachim und Maria Werner, Frank und Karin Preuß, Siegfried und Christa Müller, Christine Bressau, Bernd und Ines Scusa, Jürgen und Cornelia Drechsel (Glauchau), Candida Berger (Aalen), Steffen Winkler, Elfriede und Ingrid Weigelt, Gastrotechnik-Frieder Ohl, Konrad und Dr. Brigitte Abschke (Leipzig)
Herzlichen Dank allen Spendern!
Vollständige Spenderliste für die Friedhofshalle im Schaukasten der Friedhofsverwaltung.
Spendenkonto für Ihre Spende: Zahlungsempfänger: Förderkreis Friedhof Meerane e. V.
Sparkasse Chemnitz, IBAN: DE02 87050000 0710 0110 91
Kennwort: Spende Friedhofshalle
Leserbriefe |
Hallo Ihr „Macher“ vom Meeraner Blatt!
Ich muss einfach mal einen Leserbrief schreiben! Ich war persönlich anwesend, wie die Gedenktafel am 17.11.14 in der Marienstrasse angebracht wurde! Auf der einen Seite finde ich diese (ich nenne es mal) Geste wunderschön und durchaus notwendig und auf der anderen Seite war ich erschrocken! Erschrocken vor der nicht vorhandenen Teilnahme der Meeraner. Es waren ca. 10-15 Leute anwesend und 5 davon gehörten quasi zu den Organisatoren dieser Aktion! Echt schade! Hat man alles schon wieder vergessen und lebt nur seinen täglichen Trott? Ich finde es traurig … Na klar, jede Epoche, jeder Zeitabschnitt wird durch Veränderung geprägt und die alltäglichen Herausforderungen möchten bewältigt sein … doch sich an Dinge erinnern, an Ereignisse gedenken, das sollte und muss möglich sein!
Wenn in einigen Jahren vielleicht die Hallen der DREWS in Meerane platt gemacht werden und das dann vielleicht noch als Erfolg gefeiert wird , dann kann und darf man durchaus aber noch im Kopf haben , dass genau dieser Herr Drews die Italienische Treppe (Teichplatz und die Aula im Gymnasium) mit ermöglicht und eröffnet hat .. Das wurde damals auch gefeiert…. Man sieht, die Zeiten unterliegen ständiger Veränderung und es gibt durchaus unterschiedliche Blickwinkel … Ich persönlich denke aber auch und das wird gerade hier in Meerane auch bestätigt, es gibt durchaus Beständiges und Dinge auf die man sich verlassen kann: Vereine, Institutionen , Projekte und und und kämpfen jeden Tag , jede Woche , jedes Jahr für eine lebenswerte Stadt … Ich denke da z.B. an HGV, an die Freien Wähler , an den Jugendclub Beverly Hills, an „Mehr Meerane“ , an Meeta Girls , an Tanzboden e.V. und Blasmusikverein Meerane 1968 e.V. …. und viele andere …. Solange es solche Personengruppen gibt, sollte es möglich sein, das Hier und Heute gut für alle Meeraner zu gestalten und das GESTERN nicht außer Acht zu lassen und zu gedenken und sich daran zu erinnern!
Das wollte ich mir jetzt mal von der Seele schreiben und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Udo Friedrich
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Zuschrift von der Evangelischen Grundschule Meerane
Am 3. Dezember war es endlich soweit: Der erste Schnee dieses Winters hatte alles mit einem dünnen, zauberhaften Weiß bedeckt. Freudestrahlend kamen die Kinder der evangelischen Grundschule St. Martin morgens an und erzählten von der einen oder anderen „weißen“ Überraschung.
Aber das sollte nicht die einzige Überraschung dieses Tages bleiben. Denn; nach dem Frühstück bei Kerzenschein stapften die Kinder der Klassen 1 bis 4 durch den Schnee in die Meeraner Stadthalle, um dort das Märchen „König Drosselbart“ zu erleben.
Die stolze Königstochter wollte nicht so wie sie sollte – ihr Spott und Aufbegehren gegen das Heiraten waren witzig anzusehen. Doch als die schöne Prinzessin mit dem armen Mann verheiratet wurde, erlebten die Kinder gespannt die Wandlung der Königstochter.
Manchem Kind entfuhr ein „das ist aber fies“ als Gaukler ihre mühevoll dekorierten Tonkrüge zerbrachen und ihr damit den einzigen Verdienst nahmen. Umso erleichtert waren alle, dass am Ende der arme Mann seine Verkleidung ablegte und sich als König Drosselbart zu erkennen gab – auch ihn hatte die Prinzessin anfangs verspottet. Jetzt willigte sie gern in die Heirat ein und das Märchen endete mit einem fröhlichen Fest. Alle Kinder machten sich auf den Rückweg durch ein echtes Wintermärchen und genossen den Schnee dieses Wintertages.
Jana Nürnberger
Kultur |
Jahreskonzert des Blasmusikvereins Meerane 1968 e. V.
Wenn der Blasmusikverein sein Jahreskonzert gibt, ist der Werner-Bochmann-Saal der Stadthalle bis auf den letzten Platz besetzt. Die Steigerung von den Bläserklassen der 5. und 6. Klasse über die Mini Monkeys bis zum großen Orchester lassen das Publikum eine Entwicklung miterleben, die Jahr für Jahr überraschende Steigerungen bringt. Welche Zeit und Mühen Orchesterleiter, Musiker und Lehrer aus ihrer Liebe zur Musik immer wieder aufbringen, bedarf größter Anerkennung.
Musik in ihrer vielfältigen Form ist mit unserer Stadt eng verwoben und eines ihrer beständigsten Merkmale.
Mit der Einführung der Bläserklassen im Frühjahr 2004 (siehe www.meeranerblatt.de Nr. 5 vom 25. März 2004) bekam die Ausbildung des Bläsernachwuchses in der Tännichtschule einen neuen Schub.
Das reichhaltige Musikjahr in Meerane endet in diesem Jahr mit dem Weihnachtsoratorium von Gottfried August Homilius am 28, Dezember, 17.00 Uhr in der Kirche St. Martin und beginnt im neuen Jahr mit dem Neujahrskonzert der Vogtlandphilharmonie am 17. Januar, 17.00 Uhr in der Stadthalle.
Das grosse Orchester mit Steffen Bartel, 2013 |
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Krippenspiel – mit dem Fernglas auf der Suche nach dem Stern von Bethlehem
Am Vorabend des dritten Advents, am 13. 12., brachten die Großen des evangelischen Kindergartens
im überfüllten Saal des Kirchgemeindehauses Meerane ein modernes Krippenspiel zur Aufführung. Mit viel Freude am Spiel entführten die künftigen Schulanfänger das begeisterte Publikum als Erzengel, Hirten, Könige und Maria und Josef mit dem Jesuskind nach Bethlehem.
Schlussszene des Krippenspiels Foto: Henry Richter |
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Selbstbildnis in unfrohen Zeiten
Manchmal ist man schon froh, wenn man sich vornimmt: heute bin ich ganz froh! Ich nehme mir das jetzt vor, denn draußen scheint etwas Sonne, nicht zuviel, also nicht üppig, aber merklich. Ich werde heute froh sein. Das Licht ist gut für ein Bildnis mit Budjonnymütze, wenn auch meine Visage ziemlich zerdrückt ist von den Wirren der Nacht, aber die Budjonnymütze wird das wettmachen. Die Budjonnimütze ist aus der Russendisco, nicht aus der berühmten, sondern aus ‘ner Kaschemme hier bei uns. Trotzdem ist die Mütze sehr originell, nicht original, aber das macht nichts. Putin hat ja gesagt, man soll nicht alle Uniformen für echt nehmen, wo man doch heute in jedem Dorfkonsum alle Uniformen kaufen kann.
Auf die Ausstrahlung kommt’s an. Und die ist bei meiner Budjonnymütze geradezu authentisch. Urra, nu dawai, towarisch Pjotr, rufe ich mir fröhlich zu, nehme das Malzeug, stelle mich vor den Spiegel und bin frohgemuts. Das mit dem Spiegelgucken ist nur für Laien, ich weiß, wie ich aussehe, aber der Vollständigkeit halber sei es erwähnt. Mit einer Budjonnymütze auf dem Kopf fühle ich mich sofort als Kämpfer. Für Gerechtigkeit und so, eben für alles Gute und Wahre, für dass die DDR ein Linksstaat war, gegen Krieg und Ausbeutung und wieder gegen Krieg und Maidan und Chlorgas und IS und gegen die elenden Schweine, die uns das Leben, ja, genau. Denen werd ich‘s aber geben und wie, Scheiß NSA und NSU und Äppelboykot, nun auch noch Käse, da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt und dann habe ich fertig. Und siehe, das sieht mir ähnlich.
Peter Schönhoff, Niederschindmaas
Buchempfehlung |
Felix zu Löwenstein, FOOD CRASH Wir werden uns ökologisch ernähren oder gar nicht mehr
Verlag Pattloch, gebunden, 320 Seiten, ISBN 978-3-629-02300-1 19,99 €
„Bio? Das ist allenfalls ein Luxus für Wohlhabende, denn die Aufgabe lautet, künftig neun Milliarden Menschen zu ernähren. Dies kann nur gelingen, wenn die Nahrungsmittel industriell produziert werden.“
Das klingt logisch, aber ist es wirklich so? Oder ist der Hunger in der Welt nicht vielmehr die Grundlage für ein florierendes Geschäft der internationalen Agrar-Industrie mit Pestiziden, Düngemitteln und Gentechnik-Saatgut? Der international angesehene Fachmann für Ökolandbau, Felix zu Löwenstein, macht deutlich, dass wir umdenken müssen. Ein Thema, das jeden von uns betrifft.
Am Rande |
Auferstanden…
In der Crotenlaide wird dermaßen viel gebaut, dass fast von einem Bau-Boom die Rede sein kann. Wen wundert es da, dass es auch einen Bahnhof gibt. Und der kommt jedem Meeraner doch recht bekannt vor. Den liebevoll von Herrn Franke nachgebauten Bahnhof Meerane findet man in dessen Garten Ecke Crotenlaider Weg / Merlacher Weg. Allerdings hält das nette Gebäude zurzeit Winterruhe. Erst im Frühjahr stehen die Signale wieder auf freie Fahrt. Wer in schönen Erinnerungen an den Meeraner Bahnhof schwelgen will, der freue sich schon auf 2015 und plane einen Ausflug an die Bahnsteigkante ein. Anders als das Original wird der Mini-Bahnhof im nächsten Jahr wieder zu sehen sein. Text und Foto jw.
Ratlos-Ratgeber
35 Seiten umfasst der Abfallratgeber 2015 für den Landkreis Zwickau, Amt für Abfallwirtschaft. Mit Preisrätsel – wirbt die Titelseite. Innen finden sich Ansprechpartner, Tipps zur Abfallvermeidung, Gebühren, zur Bioabfallentsorgung, zur Entsorgung von Sperrmüll, Alt-Handys, CDs und DVDs, von Schadstoffen (auf 7 Seiten), ein dreiseitiges Abfall-ABC…Schön und gut, denkt sich Otto Normalverbraucher. Aber wann muss ich den Restabfallbehälter, die Blaue Tonne, die Gelbe Tonne rausstellen? – Fehlanzeige im aktuellen Abfallratgeber. Auf Seite 5 findet sich unter dem Stichwort Termine der Hinweis, dass diese im Internet unter http://www.landkreis–zwickau.de/tourenplan zu finden sind und im Amt für Abfallwirtschaft ausliegen. Schöner Fortschritt! jw.
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