Meeraner Blatt
Kommunikationsplattform für interessierte Bürger in und um Meerane
Ausgabe Nr.19 – 7. Mai 2005 Gegründet im November 1989 – Online-Ausgabe seit 2004

Virtuelle Ausgabe Nr. 19 vom 7. Mai 2005

 

Meeraner Kaleidoskop

 

 Meerane vor 60 Jahren am 7. Mai 1945

 Meerane Luftbild 7.Mai 1945

  Einen Tag vor Kriegsende – Luftbild der Amerikaner aus 4000m Höhe

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Auf der Stadtratssitzung am 26.April 2005 notiert
Regierungspräsidium fordert Geld zurück

Anders als zur vorhergehenden Sitzung am 22.03.2005, die im Konferenzraum des Neuen Rathauses stattfand und nur 5 Gäste zählte, reichten die Stühle diesmal, zur 9. Sitzung am 26.04.2005 im kleinen Saal der Stadthalle, kaum für den Besucherandrang. Kein Wunder, sollte doch zur Schulnetzplanung informiert werden, was Schüler, Eltern und Lehrer der Hirschgrundschule interessierte, und zur Situation der Meeraner Tennishalle, was wiederum Mitglieder des Tennisclubs gelockt hatte.
Zu Beginn erhoben sich alle Anwesenden zum Gedenken an den ehemaligen Stadtrat Wolfgang Sommer.

In der Einwohnerfragestunde ging es um die Simmelmarkt-Eröffnung im Herbst, ob es dabei bleibe. Der Bürgermeister sagte dazu, daß er davon ausgehe, seine Weihnachtseinkäufe dieses Jahr gemeinsam mit Herrn Simmel im neuen Simmelmarkt zu erledigen. Die gesamten Planungen für das Areal würden zunächst nichtöffentlich im Ausschuß besprochen und am 24.05.2005 im Stadtrat diskutiert.

Im 4. Tagesordnungspunkt wurden Bauleistungen vergeben für einen Anbau im Bürgerheim, wo der Speiseraum erweitert und Büroräume entstehen sollen. Geplant sei Baubeginn am 9. Mai und Fertigstellung im September.

Als „delikate Variante“ apostrophierte der Bürgermeister die von Frau Berger begründete Notwendigkeit der Aufhebung der Sondernutzungssatzung vom 25.05.2000. Die notwendige Zustimmung vom Regierungspräsidium Chemnitz kam am 22.03.2005 (!) in Meerane an. Vor Ort arbeitet man nach der Satzung von 1993, da für die 2000er Fassung die RP-Zustimmung noch ausstand und dieselbe somit nicht veröffentlicht und gültig werden konnte. Die nach knapp 5 Jahren erteilte Zustimmung enthält noch DM-Beträge und muß deshalb überarbeitet werden und gelangt voraussichtlich im Juni in den Stadtrat.

Informationen zum Krankenhaus leitete der Bürgermeister mit Dank an Frau Laqua und Frau Krauß ein, die bereits über 4000 Unterschriften sammelten gegen die Schließung der Einrichtung, deren Schicksal am 25.05.2005 auf einer Kreistagssondersitzung im Mittelpunkt steht. Er könne nicht alles öffentlich mitteilen, ließ der Bürgermeister wissen, aber es gebe seit März Gespräche mit Krankenhausträgern. Die Schließung sei nicht zu verhindern, aber es bleibe doch die Hoffnung, daß dies erst nach Fertigstellung des Neubaus in Glauchau geschieht und nicht schon am 30.06.2005, wie es die Pläne des Landrates vorsehen. Bis zur Sondersitzung des Kreistages suche man eine Variante zwischen der Stadt und einer Krankenhausgesellschaft. Gelingt dies nicht, muß der Kreistag abstimmen. Für diesen Fall werden die Bürger informiert, damit Meeraner zur Kreistagssitzung dann auch da sind. Die angestrebte Lösung bestehe in der Einrichtung eines medizinischen Versorgungszentrums mit Ärzten verschiedener Fachrichtungen im ambulanten Bereich – ohne Betten. Notwendig seien zwei Fachrichtungen, wobei die erste eine chirurgische Ambulanz unter Leitung von Dr. Walter sein könne. Es gab bereits erste Gespräche mit niedergelassenen Ärzten. Ein solches medizinisches Versorgungszentrum könne man mit der alten Poliklinik vergleichen. Die Frage, ob schon Sachen im Krankenhaus abgebaut worden seien, wurde verneint. Es existiere eine Inventarliste. Notfalls müsse man das Haus bewachen. Die Versorgungszentrumsvariante betrifft den mittleren Teil des Gebäudes, im Rest des Hauses könnten sich beispielsweise Physiotherapie oder Altenpflege ansiedeln.

Schulnetzplanung lautete Tagesordnungspunkt 7. Bis zum 6. Mai 2005 erwarte Dresden eine Stellungnahme zur Schließung der Hirschgrundschule. Eine entsprechende Mitteilung erhielt die Stadt am Freitag vor der Sitzung. Ab Schuljahr 2005/06 darf in der Hirschgrundschule keine 5., keine 6. und keine 7. Klasse eingerichtet werden. Er gehe davon aus, so der Bürgermeister, daß es dazu gemeinsam mit anderen betroffenen Orten eine Kundgebung in Dresden geben wird. Außerdem sei ein Symposium geplant, wie Schule anders sein könnte. Zudem fordere man das Thüringer Schulmodell für Sachsen. In Thüringen entscheidet der Schulträger über die Schließung. Notfalls gehe man den Gerichtsweg, und natürlich werde es Aktivitäten geben, um das Thema nach außen zu bringen, schließlich bestehen gute Kontakte zu den Medien. Nach der Elternsprecherin der Hirschgrundschule ergriff deren Direktor das Wort und erklärte, er habe zwar von der Schließung eher erfahren, mußte aber eine Schweigeverpflichtung unterschreiben. Bei den Protesten seien ihm die Hände gebunden. Eine Schulleiterin aus Neukirchen habe in einem ähnlichen Fall 2500 € Strafe zahlen müssen. Der Bürgermeister versicherte dem Direktor, man werde das Kind schon schaukeln. Vorschläge der Stadträte, eine Mittelschule mit 2 Häusern zu schaffen, können nicht realisiert werden. „Das gibt es nicht.“ Stadtrat Schilling forderte die Einhaltung der gültigen Schulnetzplanung des Landkreises ein, der eine Schließung der Hirschgrundschule nicht vorsieht. Nach diesem Tagesordnungspunkt verlies ein Teil der Besucher die Sitzung.

Wer nicht Tennis spielt, konnte die Schärfe des Tones am Schluß bei diesem Thema nicht nachvollziehen. Rund eine Dreiviertelstunde ging es um die Tennisanlage Meerane. Zunächst erläuterte der Bürgermeister die Geschichte des alten TC Westend, dem die Stadt in einem Erbbauvertrag für 66 Jahre das Grundstück an der Guteborner Allee 4 zur Verfügung stellte, der sich als Investor übernommen hat und schließlich Insolvenz anmelden mußte und sich später auflöste. 3 Zwangsversteigerungstermine für die Anlage blieben ohne Erfolg. Mittlerweile ist nach unzähligen Gesprächen und Verhandlungen mit Stadt, Sparkasse, Kultusministerium, Tennisclub alt und Investor das Insolvenzverfahren beendet worden. Jetzt besteht ein bereits von der Aufsichtsbehörde genehmigter Erbbauvertrag über 99 Jahre zwischen Stadt und der Gesellschaft Treubilanz, der neuen Eigentümerin. Die Treubilanz beabsichtigt, in dem Objekt neben Tennis einen Gesundheits-, Wellness- und Fitnessbereich einrichten. Der jetzige Tennisclub Meerane hat einen Mietvertrag bis 30.06.2005. Offenbar baute sich zwischen Tennisclub und dem neuen Besitzer Konfrontation auf. Es sei zu bösen Verleumdungen, gar Drohungen gekommen, wie der Bürgermeister sagte. Aus seiner Sicht muß der Tennisclub auf den neuen Besitzer zugehen, ihm ein Angebot unterbreiten, sich also als Verein einmieten. Die Stadt habe damit nichts zu tun, es sei allein Sache zwischen Eigentümer und Verein. Nach Ende der Sitzung wurde unter den Tennisfreunden noch diskutiert, weil wohl doch Fragen offen blieben.

Im Sozialbericht war von einer zunehmenden Armut in der Stadt die Rede, vor allem bei Kindern, aber auch bei alten Menschen, bei denen noch das Problem der Isolation hinzukomme. Die Zahl derjenigen, die sich bei der Meeraner Tafel mit Lebensmitteln versorgen, nehme dramatisch zu, informierte der Bürgermeister. Man überlege, eine Suppenküche einzurichten, denn mit Sorge sehe man, daß Kinder in der Stadt Hunger haben. Auch die Wohnungsunternehmen hätten ihre Probleme mit der sozialen Lage und würden eine schwierige Klientel vorfinden. Für das Neubaugebiet an Oststraße werde man einen Förderantrag „Soziale Stadt“ stellen.

Unter Bekanntgaben und Anfragen wurde mitgeteilt, daß die Stadt stolzer Besitzer des gesamten Geländes der ehemaligen IFA sei, für das man 5000 € bezahlt habe.

Letzter Punkt war die Rückzahlungsforderung des Regierungspräsidiums. Nach der Selbstanzeige des Stadtrates über zweckentfremdete und nicht fristgerecht verwendete Fördermittel Anfang der 90er Jahre für das Gewerbegebiet Südwest erhielt die Stadt im November 2004 einen Rückzahlungsbescheid, gegen den sie Widerspruch einlegte. Gespräche im Regierungspräsidium führten dazu, daß die ursprünglich geforderte Summe von 1,8 Millionen € auf rund 1,3 Millionen € reduziert wurde, die aber nun bis 19.05.2005 gezahlt werden muß. „So schlecht ging es uns noch nie“, sagte der Bürgermeister. Die Situation sei auch nicht zu vergleichen mit der bei der Amtsübernahme. Es liege hier die Schuld des Mesteg-Geschäftsführers und des Aufsichtsratsvorsitzenden vor. Man habe die Option einer Klage, die jedoch ohne Aussicht auf Erfolg sei, da die Forderungen gerechtfertigt sind. Außerdem könne man die Frage einer Haftung auf den Weg bringen, das würde bedeuten, die Rechtsaufsicht in Haftung zu nehmen, andere Haftungsmöglichkeiten sehe er nicht. Der Aufsichtsratsvorsitzende sei aber ein Ruhestandsbeamter der Stadt, der ehemalige Geschäftsführer mittellos. Dazu komme die Verjährung. Eine weitere Option sei die Zahlung zu einem späteren Zeitpunkt und mit Hilfe eines Kredites. Für diesen Weg plädierte auch die Kämmerin. Bis ein solcher Kredit genehmigt sei, würde man beim Regierungspräsidium um eine zinslose Aussetzung der Zahlung bitten. Gibt es dafür keine Zustimmung, so käme noch eine Jahre dauernde Ratenzahlung infrage. Ob tatsächlich alle aus der Haftung raus seien, wollte Stadtrat Schilling wissen, was der Bürgermeister bejahte. Er könne nicht einsehen, warum der Staatsanwalt nicht ermittelt, wenn die Schuldigen bekannt seien, meinte Stadtrat Adamczyk. Ob denn nicht eine Zuweisung aus dem Finanzausgleichsstock möglich wäre, wie sie am Beginn der Konsolidierung in Aussicht gestellt worden sei, fragte Stadtrat Stöckl. Aus dem FAG gebe es nichts, antwortet der Bürgermeister. jw.

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Leserbrief von Herrn Ralph Schmid, Verwaltungsdirektor a. D. zum Artikel der Freien Presse vom 29.04. „Meerane muss Fördermittel zurück zahlen“

Nachdem die Staatsanwaltschaft den früheren Bürgermeister Dr. med. Peter Ohl rehabilitiert und festgestellt hatte, dass sein Handeln als Bürgermeister der Stadt Meerane strafrechtlich nicht zu beanstanden war, hatte ich die Hoffnung, dass unsachliche Schuldzuweisungen im Stadtrat und in der Presse ein Ende haben. Wenn jetzt erneut ein normaler und alltäglicher Verwaltungsvorgang der Rückzahlung von zuviel erhaltenen Fördermitteln mit Formulierungen wie „Eigenverschulden in persona Geschäftsführer Dombrowski u. Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Ohl“ gesprochen wird, zeigt dies, dass  gegenüber den Bürgern frühere Leistungen abqualifiziert werden sollen oder die positiven Inhalte des damaligen Handelns nicht gesehen werden.

Vorab der Hinweis: Im Gesellschaftsrecht trägt der Aufsichtsratsvorsitzende nicht mehr Verantwortung als jedes andere Aufsichtsratsmitglied.

Wenn Stadt und Mesteg im Jahr 1992/1994 es geschafft haben, die Kosten des Gewerbegebietes hoch darzustellen, und dadurch einen zu hohen Zuschuss erhielten, muss die Überzahlung selbstverständlich zurückgezahlt werden. Aber mit diesen rund 2 Mio. DM konnte die Stadt notwendige Aufgaben Anfang der 90-er Jahre erfüllen, die heute nicht mehr gemacht werden müssen. Bauleistungen in dieser Höhe würden heute durch Sach- und Personalkostensteigerungen einen erheblich höheren Finanzaufwand erfordern. Da die Stadt damals keine weiteren Darlehen aufnehmen durfte, wurde dies auf diesem Umweg legal erreicht und dies zu einem angenehmen Zinssatz. Das ist Gemeindewirtschaftsrecht der gehobenen Klasse. Dieses Geld wurde zum Wohle der Bürger eingesetzt, denn Arbeitsplätze in damals nicht förderfähigen Betrieben sind eben auch Arbeitsplätze, die den Bürgern nun seit 10 Jahren zur Verfügung stehen. Sie bringen der Stadt jährlich Steuereinnahmen. Es ist fraglich, ob diese Arbeitsplätze heute überhaupt noch in Meerane geschaffen werden könnten. Die Betriebe, die damals investiert haben, haben heute und in naher Zukunft sicherlich keinen Bedarf. So betrachtet ist das heute Herrn Dr. Ohl zugeschriebene „Eigenverschulden“ ein Verdienst zum Wohle der Bürger und der Stadt Meerane.

Ich möchte nicht verkennen, dass es ärgerlich und schwer ist, heute 1,29 Mio. € zu finanzieren. Aber Stadtrat und Stadtverwaltung wussten aufgrund der Sitzungsberichte in der Presse ja schon vor einem Jahr von der Rückforderung. Es wäre Aufgabe und Pflicht gewesen, die am 18. November 2004 vom Land Sachsen verlangte Rückzahlung in Höhe von 1,8 Mio. € in den Haushaltsplan 2005 aufzunehmen. Es konnte nicht erwartet werden, dass die Forderung durch einen Widerspruch gestrichen wird.

Dass die Stadt heute keine Aussicht hat, zusätzliche Mittel aus dem Kommunalen Finanzausgleich zu bekommen, ist richtig. Dies liegt aber nicht an einem „Selbstverschulden der Stadt“. Der Grund dafür ist vielmehr, dass die Wirtschaftskraft der Stadt so hoch ist, dass es zumutbar ist, die Finanzierung aus eigener Kraft zu schaffen. Dies rührt wiederum aus dem hohen Gewerbesteueraufkommen (dritte Stelle in Sachsen). Dafür wurden die Voraussetzungen Anfang der 90-er Jahre geschaffen.

Ich will damit aufzeigen, dass ein Vorgang nicht einseitig betrachtet werden darf und hoffe auf eine weitere gute Zukunft der Stadt und der Bürger in Meerane.

Ralph Schmid – Ludwigsburg

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Neues Simmel-Einkaufszentrum in ehemaliger Textilmaschinenfabrik –
ein Meisterstück der Stadtentwicklung und -architektur im Auer Zentrum

Simmel - Aue Simmel - Aue

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Denkmalschutz in Not

Das geförderte Stadtumbauprogramm ist vielerorts nur ein Abrissprogramm, so auch in Meerane, wie aus einem Artikel der Leipziger Volkszeitung vom 15.04.05 zu entnehmen ist. Dort heißt es weiter:
„In Meerane fiel eine komplette Marktseite. … Die Denkmalspflege ist oft machtlos. Über den Denkmalswert wird auf dem kurzen Dienstweg entschieden. Zwar geht das Landesamt für Denkmalspflege in Widerspruch, doch die Experten der Regierungspräsidien schlagen sich oft auf die Seite der Städte. … Einige Städte dürften an manchen Stellen kaum wiederzuerkennen sein.

Gottfried Kiesow, Vorsitzender der Stiftung Deutscher Denkmalsschutz, plädiert für behutsamen Stadtumbau. und eine Schrumpfung der Städte von außen nach innen. Man muss um historische Städte kämpfen. … Eigentlich sieht das Stadtumbauprogramm gleiche Hälften für Rückbau und Aufwertung vor. Bisher werden aber von Bund und Land nur Abrisse zu 100% gefördert, ohne dass die Städte sich beteiligen. … In einer neuen Verwaltungsvorschrift des Bundes wird die Förderung für Erhalt und Abriss von Gebäuden gleichgestellt. Vor 1914 entstandene Gebäude dürfen danach nur noch mit Zustimmung des Landes abgerissen werden.“

Zum gleichen Thema zitiert die Freie Presse vom 06.05. unter der Überschrift „Bewegung ist das Thema“ Professor Dirk Manzke, Architekt und Leiter der Fachhochschule Osnabrück: Aufgeschreckt hat die Fachwelt, dass Glauchau Eckhäuser abreißt. Wer das tut, gibt seine Stadt auf oder er hat wirkliche Alternativen, wie man die Stadtlücken ausfüllen will.“ Und weiter wird der polnische Architekt und Städteplaner zitiert: „ Ohne Altstadt verliert eine Stadt ihre Seele“. Dazu fordert Dr. Dirk Zedlick, Chefarzt der Psychiatrie des Kreiskrankenhauses Glauchau, den Rückbau der Städte wissenschaftlich zu begleiten und alternative Nutzung von Stadtlücken zu suchen. – o-

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Hospitz in der Hospitalstraße Meerane?

Die Diskussion um die Zukunft des Meeraner Krankenhauses nähert sich unaufhaltsam dem Termin der vorgesehenen Schließung zum 30. Juni. In den Blickpunkt einer Nachnutzung rückt die Einrichtung eines Medizinischen Versorgungszentrums. Mindestens zwei Fachrichtungen müssten ähnlich der früheren Poliklinik im Haupthaus angesiedelt werden. Damit wäre aber nur ein Teil des Gebäudes zu füllen.
Bei der Frage nach weiteren Alternativen kam jetzt die Errrichtung eines Hospizes ins Gespräch.
Solche Einrichtungen gibt es bisher in Leipzig, Dresden und Chemnitz. Sie dienen der qualifizierten Betreuung von Schmerzpatienten und Sterbenden. Als Zentrum ambulanter und stationärer Hospizarbeit, sind sie auch Lehr- und Ausbildungszentrum für interessierte Ärzte, Pflegepersonal, Theologen und Psychologen. Die Finanzierung regelt sich nach der Förderrichtlinie Hospitz, wonach der jeweilige Träger (konfessionell, kommunal oder privat) 10% der Kosten trägt.
Entsprechende Informationen konnte das mb telefonisch von der Referentin für Hospizarbeit im Charitasverband Maria Ziegenfuß, Dresden, früher Meerane einholen. Mehr dazu demnächst. –o-

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Keine Wertsteigerung für Immobilien im Osten, stattdessen Hoffen auf Interessenten

Meerane - Versteigerung

Meerane - Stadtverwaltung 1990-2003

Dieses Gebäude in der Leipziger Straße 32/34
beherbergte als Übergangslösung von 1990 bis 2003 die Meeraner Stadtverwaltung, nachdem es in den Stadthäusern am Markt zu eng geworden war.
Seit dem Neubau des Verwaltungsgebäudes in der Poststraße ist der Komplex in der Leipziger Straße ebenso verwaist wie das Areal am Markt/Augasse.
Man kann jetzt nur auf gute Nachnutzungen hoffen.

 

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Presserklärung der Freien Wähler zum aktuellen Thema Struktur-, Kreis- und Funktionalreform

Flöha. Auf der Frühjahrstagung diskutierte die Delegiertenversammlung des Landesverbandes der Freien Wähler Sachsen am 09. April ausführlich über die in den nächsten Jahren zu erwartende Reform der Behörden- und Gebietsstrukturen im Freistaat.

Die in der Presse im Februar vorgestellte Variante mit nur noch fünf statt der derzeitigen 22 Landkreise und Zusammenfassung der drei Regierungspräsidien in einer Landeszentralverwaltung wird als Denkmodell der vom Innenministerium gebildeten Expertenkommission gesehen. Auch eine 10-Kreisvariante, vielleicht ähnlich den Kulturräumen ist im Gespräch.

Für eine übereilte neue Kreisreform sehen die Freien Wähler derzeit keine Notwendigkeit, zumal manche Wunde der Kreisreform von 1994 noch nicht verheilt ist.

Reformen machen nur Sinn, wenn der Bürger sie nachvollziehen kann.

Politik und Bürgernähe sind für uns untrennbar. Das sollte auch unter Sparzwängen unverzichtbarer Grundsatz sein.

In den letzten Jahren wurden die Personalkosten in den Kommunen bereits drastisch reduziert. Gleiches erwarten die Freien Wähler nun aber auch im Bereich der Staatsregierung. Auch im sächsischen Landtag wird eine deutliche Reduzierung der 120 Sitze für erforderlich gehalten.

Vordringlich und noch vor der Einführung neuer Verwaltungsstrukturen ist eine seit Jahren überfällige Funktionalreform. Das heißt, dass die Zuständigkeiten/ Aufgaben der einzelnen Verwaltungsebenen neu geregelt werden müssen.

Die Freien Wähler werden darauf achten, dass die Bürgernähe bei den Reformen nicht gefährdet wird. Vor allem geht es deshalb darum, möglichst viele Bürgeranliegen vor Ort in den Rathäusern erledigen zu können, um Fahrten zu den künftig weiter entfernt liegenden Landratsämtern auf ein Mindestmaß zu beschränken.

Bei der Delegierung der Aufgaben nach unten muss das Land auch die finanziellen Mittel zur Erfüllung dieser Aufgaben mit übertragen.

Im Übrigen setzen die Freien Wähler aus ihrem demokratischen Selbstverständnis heraus auf die Freiwilligkeitsphase bei der anstehenden neuen Kreisreform. Auf dieser Basis entstehende größere Kreise sind durchaus denkbar, wenn man von Regierungsseite nichts übereilt. Der Vogtlandkreis hat hier bereits eine Vorreiterrolle gespielt, die sich inzwischen bewährt hat und sogar noch erweiterungsfähig wäre.

Die Freien Wähler sind Realisten und verschließen sich nicht notwendigen Maßnamen, aber wir fordern, dass diese zum richtigen Zeitpunkt und vor allem in der richtigen Reihenfolge durchgeführt werden. – o –

 

Kultur

 

Papst Benedikt XVI. – habemus papam!

Der vom neuen Papst gewählte Name geht auf den hl. Benedikt von Nursia zurück, der um 480 bei Nursia in Umbrien geboren wurde. Dieser bezog sich in der von ihm aufgestellten Mönchsregel u. a. auf den heiligen Martin von Tours (+ 397), dem er auf dem Monte Cassino südöstlich von Rom ein Oratorium weihte. Letzterer ist auch der Namenspatron unserer Meeraner St. Martinskirche.
Die Regel des heiligen Benedikt will dem Leben in Gemeinschaft eine Ordnung geben. Darin nennt er
„das rechte Maß“ die Mutter aller Tugenden, die Unterscheidungsgabe, das Zuviel und Zuwenig zu vermeiden.

 

Zurückgeblättert

 

Nachtrag zum Juni 1994

08.06. – Erster Spatenstich für die Förderschule „Dr. Bernd Päßler“ im Gewerbegebiet, ein Projekt des Landkreises Chemnitzer Land für geistig behinderte Kinder
11.06.
– nach umfangreicher Rekonstruktion wird das Kinderheim „Georg-Krause-Haus“ eingeweiht
24.06. –nach 30 Jahren Unterbrechung wegen Zentralisierung der gymnasialen Ausbildung erhalten die ersten Schüler des neu eingerichteten Pestalozzi-Gymnasiums wieder in Meerane ihre Abiturzeugnisse

Juli 94

01.07. – Einweihung Hotel Meerane, – 1. Spatenstich Tennisanlage mit Halle und Freiplätzen in Südwest
07.07. – Verkehrsfreigabe vom „Kleeblatt“ Autobahn A4 / Bundesstraße B 93 – Abfahrt Meerane
Im Meeraner Blatt Nr. 242 ruft Herbert Heider die Meeraner Bürger auf, sich verstärkt für die Gestaltung der Stadt zu interessieren und sich in die Diskussion einzubringen.
Naturnahe Umgestaltung des Gondelteichgebietes durch ABM-Kräfte

August 94

Schüler Kunstausstellung „Wir sehen die Welt“ in der Stadthalle. 4000 Besucher sehen die rund 400 Arbeiten des vom Meeraner Kunstvereins unter H.-J. Illing initiierten Projektes
18.-20. 08. – Besuch des Lörracher Gemeinderates mit OB Rainer Offergeld und BM Hans-Werner Grotefendt in Meerane
22.08. – über die Mesteg wird der 50. Grundstücksvertrag für das Gewerbegebiet abgeschlossen
25.08. – Ministerpräsident Prof. Dr. Kurt Biedenkopf in Meerane. Besichtigung vom Meeraner Dampfkesselbau
im Vorfeld der Landtagswahlen stellt er die Förderung der Dreifeld Schulsporthalle im Axa-Gelände in Aussicht, die von der Stadt letztlich aber ohne jede Förderung aus eigenen Mitteln gebaut werden musste.
26.08. – das 250. Meeraner Blatt erscheint

September 94

03.09. – Eröffnung der Annaparkhütte als Freizeit- und Begegnungszentrum durch die Stadt Meerane
11.09. – 8. Jazzfest auf Burg Schönfels bei Zwickau mit u. a. Hot & Blue und Steep Wall Stompers Meerane
12. 09. – Ten Sing, eine begeisternde Jugendformation aus Meerane/Glauchau im Glauchauer Theatergarten
Die Meeraner Feuerwehr erhält ein neues Löschfahrzeug LF 16-12

Oktober 94

01.10. – Teichplatzfest
10.10. – Staatsminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Kajo Schommer wieder in Meerane
14.10. – Einweihung der grundhaft instand gesetzten, und historisch gepflasterten Steilen Wand. Damit können die großen Radrennen wie die Friedensfahrt wieder durch Meerane gehen
15.10. – Festakt im Hotel Meerane „3 Jahre Gewerbegebiet Meerane“ mit Vertretern der Wirtschaft, Verwaltung und IHK Regionalkammer Zwickau
25.10. – Beratung zur Anlage eines 18-Loch Golfplatzes in Meerane Südwest im Hotel Meerane

November 94

01.11. – Wiedereröffnung der Meeraner Stadtbibliothek in der Marienstraße 22 nach umfangreichen Baumaßnahmen, unterstützt durch die Hauseigentümer C. und M. Berger
07.11. – Neufassung des Vertrages der Verwaltungsgemeinschaft Meerane – Schönberg
09.11. – Wolfram Weiss wird in einer feierlichen Stadtratssitzung im Kirchgemeindehaus zum Ehrenbürger der Stadt Meerane ernannt. Gewürdigt werden seine großen Verdienste um die Demokratie in der Gemeinde.
17. 11. – der Stadtrat beschließt die Erweiterung des Sanierungsgebietes im Stadtzentrum. Über 20 Mio. DM stehen insgesamt für die Sanierung von privaten und öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen zur Verfügung. Von dieser Summe tragen Bund, Land und Stadt je ein Drittel.
18.11. – Einwohnerversammlung im Waldsachsener Gasthof u. a. zum Kiesabbau und der neuen B 93
23 .11. – Einwohnerversammlung in Meerane zur Stadtentwicklung

Dezember 94

02.12. – Erster Spatenstich für den Kunstrasen Hockeyplatz im Richard-Hofmann-Stadion
09.12. – Erster Spatenstich für das dringend benötigte neue Feuerwehrgerätehaus am Schützenplatz
14.12. – Ehrenbürger Wolfram Weiss stirbt nach kurzer schwerer Krankheit im Glauchauer Krankenhaus
19.12. – Notarverträge zur Reglung der Zusammenarbeit von Thüga (24,5%), EVS (24,5%) und Stadt Meerane (51%) werden in Dresden abgeschlossen. Damit übernehmen die Stadtwerke Meerane die Strom- und Gasversorgung in der Stadt.
An der Schönberger Straße laufen unter Regie der Stadt die Erschließungsarbeiten für ein neues Wohngebiet.

 

Vor 10 Jahren

Städtevertrag Meerane 1995

Unterzeichnung des öffentlich-rechtlichen Vertrages zur künftigen vertrauensvollen Zusammenarbeit der Städte Crimmitschau, Glauchau und Meerane durch die Oberbürgermeister K.-O. Stetter und P. Zippel sowie Bürgermeister Dr. P. Ohl am 25. März 1995 in der Stadthalle Meerane in einer öffentlichen Sitzung der drei Stadtparlamente im Beisein von Vertretern des Landratsamtes Zwickauer Land.

 

Verbrieftes und „Vermailtes“

 

Gedenktafel am Meeraner Amtsgericht ? – Beitrag von Manfred Eger, Coburg

Meerane aus der Luft und das noch vor Kriegsende am 7.Mai 1945. Der Abzug der Amis aus Westsachsen und Thüringen 1945 war folgenschwer und ich hatte schon damals ein ungutes Gefühll, das mit dem Einzug der Roten Armee zusammenhing. Es war nicht nur die Nazipropaganda, denn in Sachen NKWD=GPU war wirklich alles dran, was uns vorhergesagt worden war. Noch heute gibt es, im Gegensatz zu vielen anderen Städten, keine Gedenktafel am ehem. Amtsgericht, von wo aus für viele Meeraner ab 1945 die Reise in die Lager begonnen hatte, für viele ohne Wiederkehr. Noch heute quälen mich Angstträume und es gibt auch keine Abhilfe dagegen. Die Folter lässt einen Menschen niemals los, der Arm ist lang……..! Wie es mit Meerane weiter geht, ist die große Frage. Es wäre wohl ernstlich der Wechsel in den Kreis Zwickauer Land oder was die Oberen in DD völlig aufschrecken würde, die Drohung mit dem Wechsel nach Th. zu prüfen. Meerane sollte seine Trümpfe mal in diese Richtung ausspielen.

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Frontstadt – Beitrag von Siegfried Götz, Ossingen/Schweiz

Vielleicht ist dieser Bericht von vor ziemlich genau 6o Jahren von allg. Interesse, wie ich als knapp 10-jähriger Bub Meerane als Frontstadt erlebte:

Ein warmer Apriltag. Ich ging wie üblich früh in die Tännichtschule. Vor dem Eingang standen schon einige Schüler und wunderten sich warum geschlossen war. Plötzlich kam der Schulabwart und sagte ganz aufgeregt: „Macht dass’r heemkummt. An dr Autobahn is dr Ami“. Mit diesem schulfrei wurde mir der Feind schon ein wenig sympathisch. Wieder in der Philippstrasse herrschte helle Aufregung. Soll man die Hakenkreuzfahne verbrennen oder nicht? Soll man ein weisses Laken hinaushängen oder nicht? Beides war gefährlich – lebensgefählrlich! Ich mischte mich unter paar Rentner an der Ecke Weber- Philippstrasse. Volkssturm mit Spaten und Schaufel. Befehl: Panzerfallen ausheben. Führen wir den Befehl aus, erschiesst uns der Ami. Tun wir nichts, erschiesst uns die SS. Ein ganz Pfiffiger hatte dann die rettende Idee: „Wenn dr Ami kimmt, kimmt dr de Crimm’scher Strasse rei und die Kreizung git uns nischt an.“

In Meerane herrschte eine sehr gespannte Stille. Plötzlich hörten wir das Geräusch des Lanz-Bulldogs vom Holz-Gross. Den Ton kannte jeder im Crimmitschauer Viertel. Wir dachten, der hat Mut, in dieser Situation zu arbeiten. Das Geräusch kam näher und plötzlich hielt er vor der Bahnbrücke an. 3 Männer mit nie gesehenen Uniformen, davon 1 Schwarzer. Wir Kinder umringten dieses ungewöhnliche Ereignis. Es wurde Schokolade und Kaugummi verteilt, dann fuhren sie wieder zurück. Nach geraumer Zeit ging ein Höllenlärm Richtung Hohe Strasse los, das lauter werdend, immer näher kam. Echte Panzer. Oben schauten mit Helm im Nacken „Feinde“ heraus und schmissen hübschen Mädchen (da gibs ja in Meerane genug) Süßigkeiten zu. Danach schlenderte die Infanterie, schön brav links und rechts auf dem Trottoir und taten dasselbe wie die Panzerbesatzungen.

In der Zeit zwischen Spähtrupp und Einmarsch kamen mir über die Bahnbrücke viele Menschen mit nagelneuen Lederkoffern entgegen. Ich ging dieser Sache nach und stellte fest, dass alle aus dem Goethe-Gymnasium (damals Hans-Schemm-Schule) kamen. Die Spur weiter verfolgend kletterte ich im Hof über einen Zaun auf ein Fabrikgelände. Aus dem 3. Stock wurden diese Koffer herunter geworfen und die Leute unten prügelten sich darum. Ich verstand das nicht. Man konnte über eine Leiter auf einen eingeschossigen Flachdach-Anbau gelangen und von da auf einer sehr schwankenden Leiter direkt in den 3. Stock. Als Bub habe ich die Gefahr nicht erkannt. Nun schmiss ich fröhlich mit Koffer hinaus und packte nach einiger Zeit für mich ein paar zusammen. Plötzlich hieß es: „De Amis kumm‘, Kleener hau ab!“.
Zu Hause angekommen, gab es erst paar deftige Ohrfeigen. In den „Kriegswirren “ war Sohnemann spurlos verschwunden. Von einer Frau hatte meine Mutter erfahren: „Machen se sich keene Sorchen, dr Siechfried schmeißt bei Pfeiffers Koffer aus’n Fenster“.

Abends hörte ich im Reichssender Chemnitz, Meerane sei nach heldenhaften Widerstand in die Hände des Feindes gefallen und ihm seien empfindliche Verluste zugefügt worden. Da hatte ich das erste Mal das Gefühl, dass sogar im Radio gelogen wird und dieses Gefühl ist mir im Laufe des Lebens zur Gewissheit geworden.

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Bornberg ade

Am Fuß des Bornbergs sind zurzeit Bauarbeiten (Errichtung einer Gabionenwand und Verfüllungen des Aufganges zur Friedrichstraße) im Gange. Dazu erreichte die Redaktion der folgende Leserbrief
von Frau B. H.

“Wenn nach den Worten des Herrn Prof. Dr. Ungerer die „Innenstadt wieder mit Geschäften belebt werden soll, muss man diese auch gut und zeitsparend erreichen können – nicht nur mit dem Auto, sondern eben auch als einer der zahlreichen Fußgänger.
Dazu gibt es einen schönen Spruch: „Viele Wege führen nach Rom“.
Diese zeitsparenden, gemütlichen Wege im Grünen sollte man deshalb belassen und nicht einfach „wegrationalisieren“. Das ist gewiss der falsche Weg – oder liebe Bürger in Meerane, möchten Sie nur noch Straßen, auf denen Autos entlang fahren und für Fußgänger kein Platz mehr ist? Überdenken tut not !“

 

Am Rande

 

Gängige Praxis?

 Gelbe Säcke sind knapp in Meerane, nach wie vor gibt es im Bürgerbüro jeweils nur eine Rolle pro Bürger. Im September 2004 griff MB das Thema auf und erfuhr von RWE Umwelt, daß nicht einmal die Hälfte der ausgegebenen Gelben Säcke zurückkommen würde, weshalb man dosieren müsse. Unvernunft der Mitbürger, so die ärgerliche Feststellung damals. – Aber die handeln offenbar nicht allein so. Auf der Leipziger Straße konnte man Mitarbeiter des Städtischen Werkhofes beobachten, die den Inhalt der Abfallbehälter an den beiden Bushaltestellen in genau die in der Stadtverwaltung so sparsam ausgegeben Gelben Säcke entleerten. Und was Meeraner in die Behälter entsorgen, hat mit den Stoffen kaum etwas zu tun, die in besagten Sack gehören: nämlich Verkaufsverpackungen aus Metallen, Kunststoffen und Verbundstoffen. An einem Tag lagen auf der Ladefläche des kleinen Transportes schon eine ganze Menge zweckentfremdeter Säcke mit dem Grünen Punkt. Bleibt die Frage, ob diese Praxis Usus ist beim Meeraner Städtischen Werkhof (und vielleicht noch in anderen Gemeinden)? jw.

 

Historische Ansichten

 In der Poststraße, gegenüber vom „Goldenen Löwen“, locken die Auslagen des Antikhandel-An-und-Verkaufs zum Hinsehen. Dieser Tage fiel eine Mappe mit „Historischen Ansichten“ vorn an der Scheibe auf, 1991 entstanden. Bereits ein Jahr zuvor, im Oktober 1990, erschien der erste Band mit „Historischen Ansichten“, beide jeweils angeregt durch die Buchbinderei Steinert. „Mit dieser kleinen Sammlung reproduzierter historischer Postkarten unserer Stadt soll die Meeraner Publikationsfreude von einst einen neuen Anfang finden“, heißt es im Vorwort 1990. Das Interesse an den Bildern war besonders groß in der Zeit der Aufbruchstimmung nach der Wiedervereinigung. Und tatsächlich folgten viele Publikationen mit Fotos und Texten zur Stadt(geschichte)den beiden Bänden aus den Anfangsjahren mit der noch unausgereiften Qualität. In ihnen zu blättern, scheint jedoch aktueller denn je, wie auch die Aufforderung an jeden, der durch die Straßen geht: „Vergleichen Sie dabei die neue Ansicht mit den alten Bildern dieser Sammlung“. jw.

 

Gefährlicher Hund

 Auf ganz unterschiedliche Weise teilen Hundebesitzer die Anwesenheit ihrer Vierbeiner der Umgebung mit. „Vorsicht Hund“ heißt es da beispielsweise an manchen Gartentoren, oder „Hund läuft frei“, auch „Vorsicht, bissiger Hund“ und neuerdings gibt es ein Schild, das mitteilt, daß ein „Gefährlicher Hund“ im Grundstück sei. Wie angenehm liest sich da die Botschaft an einer Tür in der Marienstraße „Hier wohnt ein Hund“.
Übrigens müssen Meeraner Hundebesitzer jetzt mit Geldstrafen rechnen, wenn ihr Bello ein Häufchen macht und sie dieses liegenlassen. Die Ordnungshüter wollen bei Streifengängen neuerdings besonders darauf achten. Hundetoiletten seien zu teuer, lehnt die Verwaltung entsprechende Forderungen ab. Eine einfache und gewiß preiswerte Lösung fand Basel. Eine Hundetoilette in der Stadt sah aus wie ein großer Sandkasten mit einem Pfahl in der Mitte. Meerane verfügt über ausreichend Abrißflächen, wo so etwas installiert werden könnte, Balken fallen beim Abriß gratis an. Fehlen noch spezielle Behälter für die Hundehaufen, um das Ärgernis zu reduzieren oder ganz abzuschaffen. jw

 

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MEERANER BLATT
Herausgeber: Dr. med. Peter Ohl, Bürgermeister a. D. Moeschlerweg 1 a, 08393 Meerane
T.: 03764/3959, Mail: post@meeranerblatt.de, Redaktion: Peter Ohl (-o-), Juliane Weiss (-jw-), Layout: Max Werler.
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