Meeraner Blatt
Kommunikationsplattform für interessierte Bürger in und um Meerane
Ausgabe Nr.20 – 13. Juni 2005 Gegründet im November 1989 – Online-Ausgabe seit 2004

Virtuelle Ausgabe Nr. 20 vom 13. Juni 2005

 

Meeraner Kaleidoskop

 

Historische Karte von Meerane und Umgebung von 1905 (Ausschnitt)

Historische Karte von Meerane und Umgebung von 1905 (Ausschnitt)

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Auf der Stadtratssitzung vom 24. Mai 2005 notiert
Simmel investiert 2,5 Millionen €

Simmel kommt – vor allem wegen dieser Botschaft dürften die meisten der zahlreichen Zuhörer im Neuen Rathaus erschienen sein. Die Stadträte erhielten zu Beginn dieses Tagesordnungspunktes 08 den Plan zur „Sanierungsmaßnahme Stadtkern – Neuordnungskonzept Mai 2005“ ausgereicht und lauschten dann den grundsätzlichen Ausführungen des Bürgermeisters. Man sei jetzt in der Lage, eine gewisse Öffentlichkeit herzustellen zum „City-Center Meerane“, dessen Herzstück der Simmelmarkt auf einer Verkaufsfläche von 1 800 Quadratmetern sein wird. Seit Dezember 2004 gehöre Herrn Simmel die Fläche, der für die Realisierung seines Neubaus 2,5 Millionen € in die Hand nimmt und in Meerane dasselbe Konzept realisieren will wie in Aue, ein Konzept, das für Qualität steht und wofür es kürzlich eine Auszeichnung gab.

Der vorliegende Bauantrag von Herrn Simmel werde zur Zeit in der Stadtverwaltung bearbeitet. Der Simmelmarkt wird im hinteren Teil der jetzigen Freifläche an der August-Bebel-Straße stehen, vorn ein Spitzdach, hinten ein Flachdach haben und sich in der Fassade der Umgebung anpassen. Auch ein zweiter Investor sei gefunden, der das Simmelprojekt komplettieren werde. Ein Kunstprojekt zu Meeraner Schotten wurde in Aussicht gestellt, wozu man aber noch nichts weiter sagen könne. Auf Nachfrage erfuhr Stadtrat Richter, der erwartete, daß es den Meeraner Bürgern vorgestellte werden würde, es handele sich um eine Schenkung ohne Kosten für die Stadt und man könne davon ausgehen, daß eine gewisse Ästhetik vorhanden sein würde.

Über die August-Bebel-Straße hinweg werde vor dem Simmelmarkt der Marktplatz quasi fortgesetzt. Vorgesehen ist, den Garten, der zum Wohnhaus von Wilhelm Wunderlich gehörte, für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. An der Stelle des Hauses Nummer 49 entsteht ein Gebäude (mit Spitzdach) für eine Handelseinrichtung, evtl. die Bibliothek, ein kleiner Kultursaal. Das Gefälle des Geländes soll an der Ecke Augasse / August-Bebel-Straße durch eine Treppe ausgeglichen werden. Gedacht ist dort außerdem an eine kleine Alleevariante parallel zur Augasse. 120 Parkplätze, Stellplätze für Dauerparker, keine Parkgebühren, autofreier Marktplatz, Befahrbarkeit der August-Bebel-Straße in beide Richtungen und Herausnahme des Busses aus der Marienstraße – so lauteten die Stichworte zum Thema Verkehr. Die August-Bebel-Straße erhält eine Bitumenschicht, nur der Marktbereich bekommt Pflaster.

Mit einer Enthaltung stimmte der Stadtrat am Ende der „Sanierungsmaßnahme Stadtkern – Neuordnungskonzept Mai 2005“ zu. Allerdings löste zuvor ein Einwand von Stadtrat Prof. Zscherpel noch eine Diskussion aus. Dieser zeigte sich nämlich sehr verwundert, daß das Gebäude Kirchplatz 2 in dem ausgereichten Plan überhaupt nicht mehr vorhanden sei, man könne doch nicht einfach Gebäude weglassen, die das Neuordnungskonzept stören. In der Kirche würden Bestrebungen in Zusammenhang mit dem Haus laufen, gegen dessen Abriß denkmalpflegerische Aspekte sprechen. Der Bürgermeister argumentierte, es handele sich um ein Konzept, aber das Gebäude Kirchplatz 2 gefährde fremdes Eigentum, weil Putz auf den gerade neu entstehenden Gambrinus bröckele. Jetzt könne der Abriß noch zu 100 Prozent gefördert werden, wenn der Marktbereich fertig sei, sei auch der Fördertopf leer.

Die Stadtkämmerin begründete Tagesordnungspunkt 04, die „zweckgebundene Kreditaufnahme der Stadt Meerane im Haushaltsjahr 2005“. Dahinter verbirgt sich die nach der Selbstanzeige des Stadtrates erhobene Forderung des Regierungspräsidiums für Anfang der 90er Jahre erhaltene und zweckentfremdet verwendete Fördermittel. Bereits auf der letzten Sitzung hatte sich die Verwaltung für die Kreditaufnahme und gegen die Stundung ausgesprochen. Die Kämmerin informierte, daß bei der „Aufarbeitung der Tennishalle noch eine Rechnung für Geländeregulierungsarbeiten aufgetaucht sei“, die man am 12. Mai 2005 dem Regierungspräsidium zugesandt habe. Das Regierungspräsidium verlangt von der Stadt Meerane rund 1,3 Millionen € Rückzahlung. Diese soll über einen Kredit von 30 Jahren Laufzeit realisiert werden. Der Bürgermeister bat den Stadtrat um Zustimmung zur Kreditaufnahme, weil es das oberste Gebot sei, die Handlungsfähigkeit der Stadt zu erhalten. Bei der Rückzahlung handele es sich um Zinsen, die die MESTEG erwirtschaftet habe. Die Fördergelder seien nicht rechtzeitig ausgegeben worden. Zinsgewinne müssen zurückgezahlt werden. Die 1,3 Millionen schmerzen, sagte der Bürgermeister, aber es gehe kein Weg daran vorbei.

Er äußerte seine Anerkennung, daß das Regierungspräsidium sehr wohlwollend auf Meerane eingegangen sei. Jegliche Klageform sei aussichtslos. Man wolle versuchen, ein optimales Zinsmanagement zu erreichen. Er gehe davon aus, daß das Regierungspräsidium der Kreditaufnahme zustimmen werde, da es sein Geld bekommen wolle. 3 Enthaltungen gab es bei der Abstimmung, eine stammte von Stadtrat Roitzheim, der es moralisch nicht einsehe, daß er für Fehler mit verantwortlich sein solle, die vor Jahren begangen worden seien“. jw.

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Nochmals: Rückzahlung von Fördermitteln

Beitrag von Herrn Ralph Schmid, Kreisverwaltungsdirektor i. R.,
Ludwigsburg

Rückfragen aus Meerane zum Verständnis des Sachverhaltes der Förderung von Industrieansiedlungen durch das Land in Meerane, zeigen mir, dass viele Bürger die Gründe für die Rückforderung der Regierungspräsidiums Chemnitz nicht verstehen. Dies vor allem, wenn in der Presse in Berichten aus der Sitzung des Stadtrates von Schuldzuweisungen, Schadensersatz und strafrechtlicher Verfolgung gesprochen wird, auch wenn der Bürgermeister erklärt, dass es sich nicht um einen Haftungsfall handelt (MB. Nr. 19). Im Internet ist leider nur der Widerspruchsbescheid vom 19.04.2005. Für viele wäre es verständlicher, wenn auch der Rückforderungsbescheid vom 16.11.2004 und die Widerspruchsbegründung der Stadt vom 17.12.2004 nachgelesen werden könnte.

Eine kurze vereinfachte Darstellung soll zur Verständlichkeit des Sachverhaltes beitragen:

1.Als Ende 1990 mit der Planung des Gewerbegebietes begonnen wurde, stand die Schaffung von Arbeitsplätzen an oberster Stelle. Die Richtlinien des Landes Sachsen vom Juni! 1991 legten fest, welche Betriebssparten förderfähig sind. Es waren vor allem Produktionsbetriebe. Nicht förderfähig waren Handelsbetriebe (in Meerane vor allem Kaufland und OBI), Hotel, Gaststätten, Dienstleistungsbetriebe, Tenniscenter.
Man konnte damals davon ausgehen, dass überwiegend große Produktionsbetriebe angesiedelt werden können im Zusammenhang mit VW in Mosel. Das Regierungspräsidium ist in seinem Bescheid vom März 1992 und später vom Dezember 1994 von einen Anteil an förderfähigen Betrieben von 82,4 % ausgegangen bei Kosten von etwa 55 Mio. DM. Es wurden Zuschüsse von
26 Mio. DM (13,347 Mio. €) bewilligt und gezahlt.
 
2.Bald entstanden in den Städten der näheren Umgebung, auch im angrenzenden Land Thüringen, weitere Gewerbegebiete. In dieser Konkurrenzsituation musste der „Kuchen“ geteilt werden. Weil die Niederlassung von Produktionsbetrieben den damaligen Erwartungen nicht entsprach, mussten die großen Industriebauplätze parzelliert werden um auch niederlassungswillige Betriebe, die nicht oder nicht voll förderfähig waren, aufgenommen werden. Sie mussten einen höheren Kaufpreis zahlen, um die fehlende Landes-Förderung etwas auszugleichen. Arbeitsplätze sind auch dort entstanden und die Stadt hatte Steuereinnahmen. Betriebe wählten sich natürlich den Ort mit den günstigsten Preisen was die Konkurrenz und den Preiskampf verstärkte.
Diese vom Stadtrat Meerane jeweils getroffenen Entscheidungen waren sicherlich richtig. Die Alternative, auf förderfähige Betriebe zu warten, hätte dazu führen können, dass man heute noch wartet und weder Arbeitsplätze noch Gewerbesteuereinnahmen hätte, wohl aber die Kosten. Veränderte Verhältnisse bedürfen beim Dienst am Bürger eben der Anpassung. Den Stadträten musste wie jedem vernünftig denkenden Menschen dabei klar sein, dass sich die Förderung des Landes dadurch reduziert. Es ist daher unverständlich, dass z. Teil dieselben Stadträte heute nach Haftung und strafrechtlicher Verfolgung anderer für ihre Entscheidungen schreien.

3.Durch die Ansiedlung weiterer nicht förderfähigen Betriebe hat sich natürlich das Verhältnis zu den förderfähigen Betrieben verschoben. Aufgrund der nach dem Widerspruchsbescheid verbleibenden Zuwendung betragen die förderfähigen Betriebe noch etwa 75,98 % (statt 82,4 %}. Diese Veränderung vermindert die Zuwendung des Landes von 13,347 Mio. € auf 12, 308 Mio. €. Die Differenz von 1,039 Mio. € muss zurecht zurückgezahlt werden, was die Stadtverwartung und die Stadträte dem Grunde nach schon lange wissen.
Da die Stadt diese Mittel fast 10 Jahre hatte, ist eine Verzinsung billig. Die Stadt konnte damit arbeiten und muss jetzt ihre tatsächlich erlangten Zinsen in Höhe von 254 687 € an das Land abführen. Auch sie standen der Stadt bisher zur Verfügung.

Da die Entscheidungen zur jeweiligen Zeit der Situation angepasst und sachgerecht waren, sind weder bei den Mitgliedern des Stadtrates, noch beim damaligen Bürgermeister, noch beim ehemaligen Geschäftsführer der Mesteg der ja nur die Aufträge der Stadt ausführte, haftungsrechtliche oder gar strafrechtliche Tatbestände zu finden. Es widerspricht dann auch dem Daten- und Persönlichkeitsschutz, wenn für Herrn Dombrowski eine Vermögensprüfung durchgeführt und ein Ergebnis in öffentlicher Sitzung bekannt gegeben wird. Letzteres ist ehrverletzend.

Bei der oben aufgezeigten Alternative des Abwartens hätte ich Verständnis, wenn von Schaden, Verschulden und Pflichtverletzungen die Rede wäre.

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Kreistag lehnt Verschiebung der Schließung des Meeraner Krankenhauses ab

Die Sondesitzung des Kreistags am 25. Mai führte zahlreiche Zuhörer vor allem aus Meerane in die Sachsenlandhalle Glauchau. Auf der Tageordnung stand der Antrag der ULCL (Unabhängige Liste Chemnitzer Land), die Schließung des Meeraner Krankenhauses zeitlich zu verschieben.

In geheimer Abstimmung entschieden sich 23 Abgeordnete für den Meeraner Antrag, die für den 30. Juni 2005 beabsichtigte Schließung des Meeraner Krankenhauses zu verschieben. Doch das reichte nicht zu einer Mehrheit. 27 Abgeordnete votierten dagegen, nachdem der Landrat und die Fraktionsvorsitzenden von CDU, SPD und Grünen dazu aufgerufen hatten. Damit endet die Betreibung des Meeraner Hauses durch das Kreiskrankenhaus Glauchau am 30. Juni 2005.

Nachdem alle bisherigen Rettungsversuche für die Chirurgische Abteilung Meerane im Verbund mit dem Landkreis scheiterten, obwohl die hohe Qualität der medizinischen Versorgung unter Chefarzt Dr. Dietmar Walter von allen Diskussionsrednern in der Sitzung immer wieder betont wurde, bleibt jetzt nur noch die Hoffnung auf andere Träger für den Erhalt der wohl wichtigsten Meeraner Infrastruktureinrichtung. Aus diesem Grund sollte vom Kreis wenigstens hier noch eine angemessene Frist für eine Übergabe (Überlassung oder Verkauf) eingeräumt werden, bevor die moderne und voll funktionsfähige Einrichtung „ausgeschlachtet“ wird. – o –

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Waldenburger Straße/Forststraße wieder befahr- und begehbar

Die harte Geduldsprobe für die Anlieger beider Straßen und für die Autofahrer, die zu ihren täglichen Fahrten zwischen Meerane und Schönberg auf den Franzenweg oder den Remser Weg ausweichen mussten, ist zu Ende. Das Ergebnis der langen Bauzeit aber kann sich sehen lassen. Nicht nur die Fahrbahn samt allen Versorgungsträgern ist grundhaft erneuert worden. Erstmalig in der Geschichte dieser wichtigen Verbindung können die Fußgänger einen durchgängigen Fußweg benutzen. Für den ruhenden Verkehr stehen nun hochwertig gepflasterte Parktaschen zur Verfügung und im Bereich der Gärtnerei Voigt, die besonders von der mehrjährigen Sperrung betroffen war, entstand eine massive Mauer zur Hangsicherung.

Bemerkenswert ist besonders, dass durch den Einsatz von Hochwassermitteln auf dieser Kreisstraße und das Engagement des Straßenamtes vom Landratsamt Glauchau die sonst fällig gewordenen Straßenausbaubeiträge für die Anlieger nicht zur Anwendung kamen, was über die Bau bedingten Behinderungen hinwegtrösten sollte – o -.

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Meeraner Luftbild von 1945

Luftbild 1945 MeeraneDie Redaktion erreichten mehrere Anfragen
zu dem Luftbild der Amerikaner
von 1945, welches im mb Nr.19 abgebildet war.
Interessenten können dieses Bild
im Format 100 x 100 cm in der neu eröffneten
Tischlerei von Tischlermeister Till Ohl in
Schönberg /Tettau
(ehemaliges Landwarenhaus) betrachten.

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Aus anderen Zeitungen

Freie Presse vom 27. Mai 2005:

„Entscheidung für Kreditaufnahme“
Rückzahlung von 1,3 Millionen Euro für offenbar zweckentfremdete Mittel

… Nach dem Eingang der Rückzahlungsforderung am 19. April habe die Stadtverwaltung nach eigenen Angaben festgestellt, dass auch noch 60.000 Euro Fördermittel zweckentfremdet für Geländeregulierungsarbeiten zum Bau der Tennisanlage eingesetzt wurden. Das habe die Verwaltung dem RP am 12. Mai mitgeteilt. …“

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Dazu erreichte die Redaktion vom Meeraner Blatt die folgende Einschätzung von
Herrn Ralph Schmid, Kreisverwaltungsdirektor i. R., Ludwigsburg:

Unkenntnis oder Bösartigkeit?

„Die im Artikel in der FP, vorn 27.05.2005 (Entscheidung für Kreditaufnahme) geschilderten Vorgänge sind mir unverständlich und lassen vermuten, dass die heutige Rathausverwaltung die Aufgabenerledigung der Stadtverwaltung Anfang der 90er Jahre mit Macht diskreditieren will. Und dies ohne Notwendigkeit und zu Lasten der heutigen Steuerzahler. Wenn am 19.April 2005 im Widerspruchsbescheid 1 Mio. € zuzüglich Zinsen (zusammen 1,3 Mio. €) festgestellt sind und dieser Bescheid etwa am 19. Mai rechtskräftig ist, sehe ich es als ein Unding, zu veranlassen, dass die nachträglich festgestellten 60.000 € für Geländeregulierungen im Jahr 1992 nach am 12. Mai 2005 gemeldet werden. Jeder vernünftige Verwaltungsmann hätte nichts gemacht.

Die Rechtskraft eines Bescheides hat doch den Sinn, dass nach dem Grundsatz der „Rechtssicherheit in der Verwaltung“ ein Schlussstrich unter ein Verwaltungsverfahren gezogen wird. Dabei ist egal, ob nachtrglich noch Abweichungen zu Gunsten oder zu Lasten gefunden werden.

Landratsamt und Regierungspräsidium können nur den Kopf schütteln und lachen; sie werden sich ihre eigenen Gedanken über solche unqualifizierten Vorgänge im Rathaus von Meerane im Jahr 2005 machen. Und diese Leute sind zwischenzeitlich in Verwaltungsrecht ausgebildet. Schade, dass Stadtrat und Bürger solches Fehlverhalten im Jahr 2005 und den dadurch entstehenden Schaden nicht registrieren.

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BLICK EXTRA titelt in seiner Ausgabe vom 18. Mai 2005:

„WIRTSCHAFTSZENTRUM MEERANE SÜD-WEST
Millionen-Vorhaben der Stadt Meerane hat sich für die Region gelohnt“

Und weiter heißt es: „Gewerbegebiet „Südwest“ zählt zu den größten im Regierungsbezirk – fast 2500 Arbeitsplätze konnten neu geschaffen beziehungsweise gesichert werden. … Was im Gewerbegebiet „Südwest“ entstand, kann sich sehen lassen. … Am 16. Oktober 1991 erfolgte der 1. Spatenstich für das Millionenvorhaben. Schon am 26. November 1991 konnte die Grundsteinlegung durch den ersten Investor erfolgen. … Doch nicht nur gebaut wurde im besagten Gebiet, auch an die Umwelt dachte die Kommune. So entsteht als Ausgleichsmaßnahme seit 1994 der „Meeraner Hochzeitswald“, der den Grüngürtel um die Stadt ergänzt.“

 

Kultur

 

II. Shafran Festival im Schloss Waldenburg 17. -19. Juni 2005
eine Veranstaltung des ARTIS CAUSA e. V.

Der große Erfolg des I. Shafran Festivals 2004 hat die Veranstaltung dazu bewogen, auch in diesem Jahr wieder das Festival durchzuführen. Erwartet wird der Grandseigneurdes Barockcellos, Herr Anner Bylsma aus den Niederlanden. Gemeinsam mit Studenten in Konzerten und Meisterkursen, Vorträgen und Videodarstellungen steht unter der künstlerischen Leitung von Peter Bruns ein höchst interessantes Wochenende bevor.

Freitag ,14.00 Uhr: Eröffnungskonzert Ludwig van Beethoven, Sämtliche Werke für Violoncello und Klavier Teil I, Peter Bruns – Cello, Frank Gutschmidt – Klavier

Sonntag, 11.00 Uhr: Abschlusskonzert mit dem Teil II der Werke für Violoncello und Klavier von Ludwig van Beethoven

Karten und Informationen über das Gesamtprogramm über mail@shafran-festival.de

Dixiland mit Hot and Blue

Auf Schloss Augustusbug fand am 10./11. Juni zum ersten Male „Audix“ statt, eine Veranstaltung die Oldtimer Autos und Oldtime Dixieland in begeisternder Symbiose zusammen führte. Am Freitag eröffnete „Hot and Blue“ Meerane mit Schwung dieses neue Dixielandfest.
Nächster Termin: Schlosspark Lichtenwalde am Freitag, 24.06.,19.00 Uhr und Sonnabend, 25.06., 20.30 Uhr

 

Zurückgeblättert

 

Meeraner Stadtentwicklung aus meiner Sicht  (Folge 17) von Dr. Peter Ohl

Januar 95

Der Entwurf des Vertrages über die interkommunale Zusammenarbeit der Städte Crimmitschau, Glauchau und Meerane erhält die volle Zustimmung aller Meeraner Stadtratsfraktionen.

Eröffnung der Fotoausstellung „Meerane 94“ anlässlich des Neujahrsempfanges mit zahlreichen Bildern von Foto-Augsten, der Verwaltung und von Bürgern über die Veränderungen und Entwicklungen von Meerane im zurückliegenden Jahr. Diese jährlichen Ausstellungen werden zur Tradition.

Oberbürgermeister Rainer Offergeld ist nach seiner Amtsaufgabe letztmalig offizieller Gast zum Meeraner Neujahrsempfang.

Erinnerung an Dr. med. Ernst Fürchtegott Pause, der am Aufbau und der Profilierung des Meeraner Krankenhauses großen Anteil hatte.

Meerane erhält die Urkunde „Bundeshauptstadt für Natur- und Umweltschutz 1994“
Der Stadtrat entscheidet, das neue Gewerbegebiet künftig „Meerane Südwest“ zu benennen

Februar 95

Der Haushaltplan für das Jahr 95 wird vom Stadtrat mit zwei Enthaltungen einstimmig angenommen. Es ist der sechste Haushaltplan im „DM-Zeitalter“ und erstmalig ausgeglichen. Wegen seines guten Aufbaus gilt der Meeraner Haushaltsplan bei den Aufsichtsbehörden in Glauchau und Chemnitz als Vorzeigeobjekt.

Der MCV bestimmt mit Straßen- und Saalfasching stark unterstützt durch die Guggemusiker aus Meerane, Lörrach und Basel das Treiben im Februar.

Richtfest in der Badener Straße 13a. Damit wird die dortige Baulücke durch die Lörracher Firma Senn geschlossen.

Der Meeraner Kunstverein weist nach knapp zweijährigen Bestehen eine hohe Qualität und Dichte von regionalen Aktivitäten auf, die Anlass werden, sich im neu geschaffenen Kulturraum Zwickau um Förderung zu bewerben.

Erinnerung an den Bombenabwurf auf Meerane Häuser in der Johannisstraße/Am Merzenberg in der Nacht vom 13. zum 14. Februar 1945 , dem 23 Menschen zum Opfer fielen.

März 95

Der Meeraner Handels- und Gewerbeverein startet die Aktion: „Wir haben in Meerane durchgehend geöffnet“, an der sich über 50 Geschäfte beteiligen, womit das Einkaufen in den Läden der Innenstadt attraktiver werden soll.

Der sächsische Landesverband der Philatelisten trifft sich in Meerane, wozu das eingerichtete Sonderpostamt in der Stadthalle einen Sonderstempel herausgibt.

Der Stadtrat hebt den Vorhaben- und Erschließungsplan auf, wonach im Bereich von BAB 4 / B 93 eine ARAL -Tankstelle entstehen sollte.

Im Stadtrat fällt die von den Grünen/Bündnis 90 beantragte Verpackungssteuersatzung für die Stadt Meerane durch.

Gesprächsrunde des Bürgermeisters mit den Leitern der Meeraner Schulen.

Auftaktveranstaltung für das Regionalmarketing der fünf Städte, Crimmitschau, Glauchau, Meerane, Werdau und Zwickau in der IHK Zwickau. Als Redner Karl Ravens, Minister a. D. ,Bonn, Dr. Carl H. Hahn, VW, Christine Sodomann, GF Warenhaus Horten Zwickau, Prof. Dr. Horst-Dieter Tietz, Rektor Hochschule Zwickau und Dr. Peter Ohl, Bürgermeister Meerane. Beginn einer neuen Ära der Zusammenarbeit der Region, begleitet von der CIMA Marketinggesellschaft und gefördert vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit.

Herr Manfred Eger, jetzt Coburg, erinnert an den 50. Jahrestag der Befreiung des Kriegsgefangenenlagers STALAG und die darauf folgende Errichtung des Speziallagers Nr. 1 der sowjetischen Besatzungsmacht in Mühlberg/Elbe. Dort waren von 1945 bis 1948 22.000 Personen und nicht nur NS- belastete inhaftiert, darunter auch zahlreiche Meeraner.

Unterzeichnung des öffentlich rechtlichen Vertrages zwischen den Städten Crimmitschau, Glauchau und Meerane zur künftigen Zusammenarbeit (siehe auch mb Nr. 19).

Richtfest der Schule für geistig Behinderte Kinder in Meerane Südwest

Wegen defekter Heizung wird das Meeraner Kino durch den Betreiber geschlossen. Die angekündigten Baumaßnahmen finden nie statt.

Die PUHDYS starten ihr Konzert in der Meeraner Diskothek „Check In“ mit dem Titel: „Alt wie ein Baum“.
(wird fortgesetzt)

 

Verbrieftes und „Vermailtes“

 

Von unserem Leser, Herrn Manfred Eger aus Coburg erreichte uns per e-mail ein interessanter Vortrag, gehalten im bayerischen Landtag von Dr. med. Horst Eger zum Thema:
„Mobilfunk – Einwirkungen auf die menschliche Gesundheit aus ärztlicher Sicht Folgerungen und Forderungen“
Interessenten können den gesamten Vortrag samt Abbildungen bei der Redaktion des mb per e-mail anfordern.

 

Am Rande

 

„Hummel“ in der Mauser

Lange stand das letzte Anwesen im Merlacher Weg, oben, direkt an der Bahnlinie, leer. Der Anfang der 90er Jahre noch von mehreren Familien genutzte Garten verwilderte, am Gebäude machten sich ungebetene „Gäste“ zu schaffen… Letztes Jahr dann änderte sich etwas. Offenbar hatte das Grundstück neue Besitzer bekommen. Die Erneuerung begann im Garten, der seine Bäume, darunter eine schöne Birkengruppe, behielt, mittlerweile Sträucherzuwachs bekam, wo ein Komposthaufen angelegt wurde und der Rasenmäher regelmäßig sein Werk tut. Vor dem Haus standen ab und zu Container und wurden gefüllt, ein Anbau verschwand bis auf die Grundmauern, die eine künftige großzügige Terrasse ahnen lassen, Autos verschiedener Handwerker bzw. Gewerke hielten vor dem Haus, am Dach und Schornstein wurde gewerkelt, neue Fenster eingesetzt, dieser Tage eine neue Haustür. Ein junges Paar richtet sich hier für die Zukunft ein, auch ein Hund bekommt ein neues Domizil.

Als Restaurant „Untergötzenthal“ kannten die Crotenlaider früher das Gebäude. In Nummer 139 des „Meeraner Wochenblattes“ vom 30. Juni 1894 beispielsweise informiert eine Anzeige über ein Schlacht-Fest im Restaurant „Untergötzenthal“ mit Wellfleisch um 10 Uhr am Vormittag und frischer Wurst und Bratwurst am Abend. „Ergebenst ladet Herm. Hausotte ein“. Bei dem inzwischen weggerissenen hölzernen Anbau handelt es sich um den Saal, die Gaststube im Hauptgebäude wurde später zur Wohnung umgebaut. Daß es im Gasthof lustig zuging, läßt der Name „Hummel“ vermuten, den Ur-Crotenlaider noch kennen. Während des II. Weltkrieges diente der Saal übrigens als Unterkunft für Kriegsgefangene, die täglich zur Arbeit abgeholt wurden. Als Gastwirtschaft dient das Haus seit Jahrzehnten nicht mehr, aber die ehemaligen Bewohner erinnern sich noch gern an die Zeit im Merlacher Weg, vor allem an den freien Blick. Als der Besitzer nach der Wende aber keinerlei Anstalten zu einer Sanierung machte, suchten sie sich neue Wohnungen. Natürlich führt der Spaziergang oft vorbei an der „Hummel“, die sich mittlerweile ganz schön gemausert hat. jw.

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Härtels Wiese

Härtels Wiese MeeraneDie große Wiese neben der Bushaltestelle „Hotel Härtel“ in der Leipziger Straße ist relativ jung. 1998 erst endete dort endgültig die Ära des einst ersten Hauses am Platze – Härtels Hotel wurde weggerissen. Neu-Meeraner dürften kaum ahnen, welch riesiger Komplex sich dort befand und abtransportiert wurde. Ein paar Bäume nahe der Haltestelle wurden gepflanzt, der Rest wurde Wiese und quasi sofort angenommen im Winter von schlittenfahrenden Kindern, denen der Hügel ausreichend Vergnügen bietet. Ein Trampelpfad weist die Spuren derjenigen, die gern auf direktem Weg ihrem Ziel zustreben. Und Hunde genießen den Auslauf. An „Härtels Hotel“ erinnert nur die Bushaltestelle, „Hotel Härtel“ genannt, wie das Haus in sozialistischen Zeiten nach Übernahme durch die HO hieß. Vielleicht könnte man das Wartehäuschen mit einem schönen Bild aus den besten Zeiten von „Härtels Hotel“ sowie einigen Fakten zur Geschichte versehen – und auf diese Weise Stadtgeschichte erzählen. jw. 

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