Meeraner Blatt
Kommunikationsplattform für interessierte Bürger in und um Meerane
Ausgabe Nr.35 – 10. April 2008 Gegründet im November 1989 – Online-Ausgabe seit 2004

Virtuelle Ausgabe Nr. 35 vom 10. April 2008

 

Meeraner Kaleidoskop

 

Blumenkorb

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Auf der Einwohnerversammlung am 03. April 08 notiert

Meeraner Polizeiposten bleibt und zieht ins neue Rathaus um

Publikum war zahlreich erschienen im kleinen Saal der Stadthalle Meerane um „in Dialog zu kommen“ über Fragen der Sicherheit in Meerane. Als Gesprächspartner standen Bürgermeister Prof. Dr. Lothar Ungerer, der Leiter der Polizeidirektion Chemnitz-Erzgebirge, Polizeipräsident Uwe Reißmann, und Dr. Jürgen Martes, MdL, zur Verfügung, übrigens alle mit Wurzeln in den alten Bundesländern.

Polizeipräsident Reißmann schätzte ein, daß sich die Sicherheitslage in den letzten fünf Jahren geringfügig verbessert habe. Wie der Freistaat insgesamt, müsse die Polizei ebenso sparen. Man habe in letzter Zeit die Reviere „abgeklopft“ unter den Gesichtspunkten „belastungsorientiert“ und „schwerpunktorientiert“. Meerane, so der Polizeipräsident, braucht auch künftig einen Polizeiposten; diese Entscheidung sei relativ leicht gefallen. Der weiterhin vom Glauchauer Revier aus gesteuerte Meeraner Polizeiposten (von 8 auf 4 Personen reduziert und in der Regel tagsüber besetzt) zieht ins neue Rathaus um, wobei eine vorteilhafte Schnittstelle mit dem Ordnungsamt entsteht. Meeranes günstige Lage an der A 4 bedeutet, nicht zuletzt nach Wegfall der Grenzkontrollen, daß Täter schnell vor Ort und schnell wieder weg sind. Hinzukommt die Besonderheit der Nähe zu Thüringen, die eine enge Zusammenarbeit mit den dortigen Kollegen erfordert. Die Erfahrungen der letzten drei Jahre lassen erwarten, daß die Sicherheitspartnerschaft mit Meerane Erfolge bringt. Die Kriminalitätszahlen seien durchschnittlich. Die Sicherheitskooperation braucht Informationen aus der Bevölkerung, allerdings solle sich niemand in Gefahr begeben, Anrufe seien wichtig.

Daß die Voraussetzungen für die Innere Sicherheit nicht leichter wurden, hängt nach Meinung des Landtagsabgeordneten Dr. Martens auch mit Sparmaßnahmen des Bundes zusammen. So wurde beispielsweise der Bundesgrenzschutz verlegt, und der Freistaat muß mit der Landespolizei die Aufgaben ausgleichen, die der Bund nicht mehr erledigt. Justiz und Innere Sicherheit bleiben Kerngeschäft des Staates. Über 2 400 Stellen sollen bei der Polizei in den kommenden Jahren eingespart werden. Aus Sicht des Langtagsabgeordneten gelte es jetzt, für Nachwuchs zu sorgen; die Einstellungen zur Zeit reichen nicht aus. Nach Ende der Ausbildung müssen junge Polizisten praktische Erfahrungen sammeln. Was das Sicherheitskonzept für Meerane angehe, so sei dies ein kompliziertes Gebilde aus vielen kleinen Schritten und Maßnahmen, wichtig dabei die Basisdienststelle als Ansprechpartner vor Ort.

Ihm sei bereits zweimal in einem Monat sein auf der Schwanefelder Straße abgestelltes Auto aufgebrochen worden, berichtete ein Bürger aus dem Nelkenweg. Stadtrat Karl-Heinz Liebezeit wollte den direkten Draht nach Dresden nutzen und äußerte sein Mißfallen darüber, daß Hundertschaften der Polizei gegen Hooligans zum Einsatz kämen, öffentliche Plätze aber ungesichert blieben, teilweise private Sicherheitsdienste bemüht werden müßten, die Kommune also im Regen stehen würde. Außerdem habe er in den letzten 10 Jahren mindestens 10 Anzeigen erstattet und zehnmal nur gehört, das Verfahren sei eingestellt. Es sei eine Schweinerei, was der Staat mache, indem die Staatsanwaltschaft Verfahren einstellt, kritisierte ein Bürger, der zudem auf unzureichende Beleuchtung in der Stadt und fehlende Polizeipräsenz hinwies.

Dr. Martens, seines Zeichens Rechtsanwalt, merkte an, der Bürger habe bei Verfahrenseinstellungen durchaus das Recht, bei der Staatsanwaltschaft nachzufragen, was denn unternommen worden sei. In dem Zusammenhang bedauerte Polizeipräsident Reißmann, daß die Kombination aus Strafverfahren und Zivilverfahren im Freistaat wenig praktiziert wird. Was die Pkw-Aufbrüche betrifft, so seien die meist Delikte der Beschaffungskriminalität. Es habe aber schon mehr Fälle gegeben als beispielsweise im letzten Jahr. Zur Polizeipräsenz vertrat er die Meinung, Uniformen im Straßenbild seien erfreulich, Aufklärungserfolge bringen jedoch auch zivile Streifen, die der Täter nicht erkennen kann. Seine Erfahrung nach 35 Dienstjahren: Die beste Prävention wäre, Tatverdächtige für eine bestimmte Zeit wegsperren.

Bausteine kommunaler Sicherheit stellte der Bürgermeister vor. Dazu zählen beispielsweise der Ausbau des gemeindlichen Vollzugsdienstes (Schichtdienst, personeller Ausbau, Qualifizierung, Unterstützungsleistung zur Eigensicherung), Aufgaben im Gewerberecht/ Gaststättengewerbe, bei der Verkehrsbehörde und bei der Brachenüberwachung. Durch den Polizeiposten im Rathaus kann ein strategischer Dialog zwischen Polizei und Stadt geführt werden. Vorteile bringen weiterhin Technikausbau bei Kameraüberwachung und Beleuchtung, Sicherheitspartnerschaften mit Unternehmen, Prävention durch Ausbau der Sozialarbeit sowie Sicherheitsdialog mit der Bürgerschaft.

Eine halbe Stunde lang erläuterte der Bürgermeister einige Schwerpunkte zur Stadtentwicklung. Zu den nächsten großen Baumaßnahmen zählt das Böhmerviertel, für dessen Sanierung die Fördermittelanträge abgegeben wurden. Es handelt sich um eine Größenordnung von rund 10 Millionen Euro, vier Kilometer Straße und 500 Gebäude. Die Maßnahmen seien übrigens dann frei von Straßenausbaubeiträgen, da sie sich im Sanierungsgebiet befinden. Der Stadt liegt ein gutes Angebot vor, für 42 000 Euro Bahnhofsgebäude und Zollschuppen zu kaufen. Am 16. April können sich in der Zeit von 14 bis 16 Uhr Interessierte überzeugen, daß nur noch Abriß für das Empfangsgebäude in Frage kommt. Nach neuesten Bahnplanungen bekommt Meerane aber wieder einen ordentlichen Bahnhof. Es erfülle ihn mit großem Stolz, was Unternehmen im Wirtschaftszentrum leisten, sagte der Bürgermeister. Das Gebiet sei zu 90 Prozent ausgelastet. Nun schaue man nach vorn, um gemeinsam mit Crimmitschau weitere Ansiedlungen und Erweiterungen zu ermöglichen. Einer sauberen Stadt Meerane diene neben der Putzaktion am 05.04. eine Plakataktion und die neue Kehrmaschine für Gehwege. In den nächsten Jahren sei der Abbruch von weiteren 300 bis 350 Wohnungen vorgesehen. Eine Nachfrage nach dem Stand der Dinge im ehemaligen Krankenhaus wurde dahingehend beantwortet, daß die Umbauarbeiten begonnen haben, das Operationszentrum bald eröffnet wird und weitere Räumlichkeiten verpachtet sind. Die Suche nach einer Nachfolge im Netto-Markt Oststraße sei schwierig. Daß der Markt an anderer Stelle neu gebaut wird, ist Sache des Unternehmens. jw.

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Verbrieftes und „Vermailtes“

 

Horst Donner, ehemaliger Redaktionsleiter der Badischen Zeitung in Lörrach, schrieb an das mb folgende Zeilen:

Liebe Redaktion,

über die Infos habe ich mich wahnsinnig gefreut. In all den Jahren während meiner Tätigkeit als Redaktionsleiter der Badischen Zeitung in Lörrach sind mit der Partnerstadt Meerane gute und herzliche Kontakte entstanden. Schon bald nach der Wende durfte ich Meerane kennen lernen. Lebhaft ist mir noch die Feier im Gedächtnis, als die Partnerschaft zwischen den beiden Städten besiegelt wurde und Bürgermeister Dr. Peter Ohl sinnbildlich von der Eiger Nordwand sprach, die es im Osten zu besteigen gilt.
Über den Kiwanisclub, dem ich angehöre, halfen wir finanziell beim Aufbau der Diakoniestation der evangelischen Pfarrei St. Martin mit einer Spende. Aus der BZ-Weihnachtsaktion, die ich viele Jahre organisierte, spendeten wir der Volkssolidarität ein Fahrzeug. Das waren auch gute Gelegenheiten, mit Menschen in Kontakt zu kommen.
Noch gerne erinnere ich mich an den ersten Besuch in Meerane. Die Familie Arno Teubner in der Richard-Breitscheidt-Straße hatte mich gastfreundlich aufgenommen. Sie organisierte auch ein Treffen mit Menschen, die mir als Journalist erzählten, wie sie die spannende Zeit vor und nach der Wende erlebten. Das alles hat mich tief beeindruckt.
Seither nehme ich mit meiner Frau auch an den regelmässigen Treffen der katholischen Pfarrei St. Peter Lörrach und der Pfarrei St. Marien Meerane teil, das in diesem Jahr wieder in Sachsen stattfindet und worauf wir uns schon wieder sehr freuen.
Bei den Besuchen mit dem Gemeinderat bestand auch immer Gelegenheit, sich über die Entwicklung Meeranes zu informieren und sich davon persönlich ein Bild zu machen. Bei den Lesern der Badischen Zeitung, so mein Eindruck, fanden die Berichte aus ihrer sächsischen Partnerstadt starkes Interesse. Jetzt, da ich seit kurzem im Ruhestand bin, hoffe ich, dass die Kontakte nicht versiegen. Die Partnerschaft unserer beiden Städte eröffneten den Menchen gute Gelegenheiten, sich näher zu kommen und manche bestehende Vorurteile auf beiden Seiten abzubauen.
Eigentlich wollte ich mich nur bedanken für die aktuellen Infos aus Meerane. Nun ist etwas längeres daraus geworden. Aber es war mir ein Bedürfnis, Ihnen und den Bürgern in Meerane zu danken für die gastfreundliche Aufnahme, die wir in all den Jahren seit der Wende erfahren durften.

herzliche Grüße aus Lörrach
Horst Donner

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Kultur

 

Konzertankündigung:

Cafe Bauersfeld

12. Dixieland Meeting Jena 2008

beginnend am 17. April, 20.00 Uhr im Café Bauersfeld, am 18. April, 19.15 Uhr Eröffnung der Kneipenmeile auf dem Markt mit Jazzbands aus dem In- und Ausland in den Kneipen der Innenstadt, am 19. April Frühschoppen ab 11.00 Uhr Burgaupark, abends ab 20.00 Uhr Dixieland-Ball im Volkshaus und am Sonntag, 20.04. Jazz-Brunch im Hotel „Schwarzer Bär“

Der komplette Veranstaltungsplan ist im Internet über google unter „12. Dixieland Meeting Jena “ zu finden.

Karten zur Kneipenmeile an der Abendkasse zu 8 €
Karten zum Dixieland-Ball und Dixie-Brunch über Jena Tourist
Telefon 03641/498051 Telefax 03641/498055

 

 

 

 

 

 

 

 

Weinbauernhaus „Im Sack“ in Jena, aufgenommen im März 08 von Alice Scheube. Dort spielen im Rahmen der Kneipenmeile am 18. April 08 um 20.00 Uhr die Steep Wall Stompers Meerane.

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Jubiläumskonzert des Blasmusikvereins Meerane 1968 e. V. anlässlich seines 40-jährigen Bestehens 24. Mai 2008 17.00 Uhr im Werner-Bochmann-Saal der Meeraner Stadthalle

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Buchempfehlungen:

Joachim Krause, Am Abend mancher Tage, eine Spurensuch in Mitteldeutschland, Wartburgverlag 2008, 207 Seiten, ISBN 978-3-86160-401-3
(vorgestellt zur Leipziger Buchmesse 2008)

J. Krause, 1946, in der Meeraner Gegend auch noch als „Umweltkrause“ bekannt, Diplom-Chemiker und „Beauftragter für Glaube, Naturwissenschaft und Theologie“ der Evangelischen Kirche Sachsen, schildert hier auf kurzweilige Weise „wahre Geschichten“ beginnend mit seiner Kindheit im Pfarrhaus von Schönberg bis in die 90er Jahre.
Damit weckt er nicht nur bei Westsachsen und seiner Generation vielfältige Erinnerungen. Ein Buch was man nach dem Beginn nicht mehr aus der Hand legt.

Ilan Pappe „Die ethnische Säuberung Palästinas“ – Verlag Zweitausendeins, 2. Auflage Oktober 2007,
ISBN 978-3-86150-791-8

Wer den Konflikt zwischen Palistinänsern und Israelis mit der täglichen Spirale der Gewalt begreifen möchte, sollte dieses Buch des israelischen Historikers Ilan Pappe gelesen haben. Die Tragik der jüdisch-arabischen Beziehungen besteht im Leugnen jener grundlegenden historischen Fakten zur ethnischen Säuberung Palästinas im Vorfeld der Gründung des Staates Israel.

D.Johann Georg Krünitz, Oekonomische Encyklopädie oder allgemeines System der Staats Stadt- Haus- und Landwirthschaft in alphabetischer Ordnung

Diese historische Kostbarkeit aus dem Jahr 1773 wurde im Rahmen eines von der deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Digitalisierungsprojektes an der Universität Trier in Form einer recherchierbaren elektronischen Volltextversion zugänglich gemacht. Hineinschauen lohnt!
www.kruenitz1.uni-trier.de

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Aus Sachsens Historie

Landkomtur Heinrich Moritz von Berlepsch

In der Rubrik „Parlamentsgeschichte“ stellt der Landtagskurier Sachsen, seit Beginn des Jahres übrigens in modernisiertem Outfit, in seiner Ausgabe 2 / 08 Heinrich Moritz von Berlepsch vor. Autor Joseph Matzerath zeichnet wichtige Lebensstationen nach. Die Mutter war die Schwester des sächsischen Premierministers Heinrich Graf von Brühl, der Vater Kreishauptmann des Thüringischen Kreises. Heinrich Moritz von Berlepsch, geboren am 27. August 1736, wurde mit nur 26 Jahren „Anfang August 1763 in das wichtigste Gremium der kursächsischen Ständeversammlung, den Engeren Ausschuß der Ritterschaft, aufgenommen… Dieser rasche Aufstieg gelang deshalb, weil von Berlepsch fünf Jahre zuvor in den Deutschen Orden eingetreten war. Dieser Ritterorden wurde im Jahre 1190 während des Dritten Kreuzzuges gegründet. Schon seit dem 13. Jahrhundert beschränkten die Deutschen Ordensritter ihre Aktivitäten auf das Heilige Römische Reich und die Ostkolonisation. Nach der Reformation verloren sie ihren Ordensstaat Preußen, der in ein weltliches Herzogtum umgewandelt wurde. Die verbliebenen Besitzungen des Deutschen Ordens waren im Deutschen Reich verteilt. Weil man über kein geschlossenes Territorium mehr verfügte, entwickelte sich zu dessen Nutzung ein dreistufiges Verwaltungssystem. Als unterste Einheit wurde ein Herrschaftsbezirk zu einer Kommende zusammengefaßt, der ein Ordensritter als Komtur vorstand. Mehrere Kommenden bildeten eine Ballei, die von einem Landkomtur geleitet wurde. … Der gesamte Ordensbesitz unterteilte sich in zwölf Balleien und unterstand dem Hochmeister, der seinen Sitz in Bad Mergentheim hatte. Zur Ballei Thüringen gehörten im Verlauf ihrer Geschichte 18 Kommenden. Das Gros dieser Herrschaften lag nach den heutigen politischen Grenzen in Thüringen. Darüber hinaus besaßen die Deutschordensritter der Ballei Thüringen eine Kommende im böhmischen Eger, eine in Halle, sowie je eine in Plauen und Reichenbach im sächsischen Vogtland.“

Von 1755 bis 1809 fungierte Heinrich Moritz von Berlepsch als Landkomtur der Ballei Thüringen des Deutschen Ordens. Er hatte das Amt quasi von seinem Onkel Hans Moritz Graf von Brühl (Bruder des sächsischen Premierministers) geerbt. „In dieser Funktion war ihm auch der zweite Platz an der Tafel des engeren Ausschusses der kursächsischen Ritterschaft reserviert. Beim Landtag 1763 nahm er daher in der Rangordnung diese Gremiums gleich hinter dem Erbmarschall und noch vor seinem Onkel Heinrich Graf von Brühl Platz…“

GedenktafelHeinrich Moritz von Berlepsch hatte übrigens Einkünfte aus fünf Kommenden, so brachte ihm beispielsweise die Kommende Griefstedt in der Nähe von Erfurt jährlich über 3 000 Taler Reingewinn. Der Besitz des Deutschen Ordens wurde von Napoleon im März 1809 säkularisiert. Heinrich Moritz von Berlepsch starb am 3. Dezember 1809, er war der letzte Landkomtur der Ballei Thüringen.

Sitz der Ballei Thüringen war Zwätzen, heute Ortsteil von Jena. In der interessanten Dorfkirche St. Marien, deren älteste Bauteile aus dem 12. Jahrhundert stammen, befindet sich ein kleines Epitaph für Heinrich Moritz von Berlepsch, den letzten Landkomtur der Ballei Thüringen des Deutschen Ordens. Unweit der Kirche kann man das sogenannte Sachsengrab finden, ein Denkmal für Opfer der Schlacht bei Jena 1806. Es erinnert an ein Lazarett, das Heinrich Moritz von Berlepsch für die verwundeten Soldaten der Schlacht bei Jena am 14. Oktober 1806 einrichtete. 46 Soldaten starben, unter ihnen der erst 20jährige Musketier Gottlob Bambel aus Rotkirch / Katzbach. Alle Namen verzeichnet eine Tafel neben dem Gedenkstein, den unser Foto von Alice Scheube zeigt. jw.

 

 

 

 

 

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Zurückgeblättert

 

Meeraner Stadtentwicklung aus meiner Sicht (Folge 30) von Dr. Peter Ohl

September 1998

Meeraner Stadtrat zu Besuch in Lörrach. Erfahrungsaustausch über Regionalmarketing. Bürgermeister Ohl spricht über die bisherigen Erfahrungen der Zusammenarbeit der fünf Städte Crimmitschau, Glauchau, Meerane, Werdau und Zwickau: „Die Region ist nicht das Ergebnis von Gesetzen sondern von gemeinsamer Geschichte und guter Nachbarschaft.
Grundlage der Gemeinsamkeit muss gegenseitigen Vertrauen sein.“ Auf dem 25. Strooßefescht in Lörrach Stetten wirbt schon traditionell wieder Familie Schlott mit Meeraner Draufgänger für unsere Stadt (04. bis 06.09.).

Staatsminister Rößler zu Besuch im Hotel Meerane. Er erläutert die auch für Meerane bedeutsame Schulpolitik von Sachsen (15.09.).

Die BARMER zieht sich aus Meerane zurück und setzt damit den schleichenden Verlust von Infrastruktur in unserer Stadt fort. Als Begründung wird dem protestierenden Bürgermeister eine Optimierung des Betreuungsangebotes der Ersatzkasse genannt.

Beginn Abriss „Härtels Hotel“ (22.09.). Für das traditionsreiche Haus, dessen Wurzeln in das Jahr 1852 zurückreichen, finden sich nach gravierenden Bauschäden keine Investoren mehr. Besonders bedauerlich für den großen Saal im Jugendstil mit zwei Bühnen, für dessen Erhalt sich nachdrücklich Stadtrat Detlev Kahnt eingesetzt hatte.

Hotel Härtel AbrissHotel Härtel AbrissHotel Härtel Abriss

Der Stadtrat bewilligt Aufgabenstellung und Mittel für Architektenwettbewerb zum Neuen Rathaus. Weiterhin beschließt er den zweiten Kreisverkehr im Gewerbegebiet bei OBI und den Entwicklungsplan für Waldsachsen West. Der Ton im Stadtrat wird zunehmend rauer.

Zum 20-jährigen Jubiläum der Jehmlich Orgel in der St. Martinskirche gibt Stadtkantor H. Deininger, Lörrach, ein Konzert 26.09.). (Die Orgel der Kirche Schönberg wird in diesem Jahr 160, die Silbermannorgel in Ponitz 251 Jahre alt).

Oktober 1998

6. Teichplatzfest zum Tag der Deutschen Einheit . Die Chronisten des Meeraner Bürgervereins geben die Zeittafel unserer Stadt von 1930 bis 1949 heraus. Der thüringische Wirtschaftsminister Franz Schuster übergibt den neuen Abschnitt der B 93 von Meerane bis zu Netto, nunmehr ab sächsisch-thüringischer Landesgrenze nur noch zweispurig.

10. Baumpflanzung im Hochzeitswald mit vielen Bürgern und 24 neuen Bäumen, musikalisch umrahmt vom Blasmusikverein Meerane 1968 und der hot & blue jazzband, anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens (04.10.).

Sparkassen Filiale Badener Straße wird nach Umbau und Anbau in der Badener Straße eröffnet (05.10.). Vorangegangen war der damals übliche Hickhack um die Eigentumsverhältnisse. Der Naturwarenladen BIOTOP von Marion Guse eröffnet in Seiferitz.

Bürgermeister Ohl, Geschäftsführer Dombrowski und Leiter der Schmidt Bank, Christian Schmidt erläutern Meeraner Jungunternehmer in ihrer turnusmäßigen Montagsrunde Projekte der laufenden und künftigen Stadtentwicklung (12.10.).

Der Bürgermeister erläutert Senioren die neuen Projekte der Stadtentwicklung auf der jährlichen Busrundfahrt kreuz und quer durch Meerane (14.10.)

Die Ampelanlage Poststraße/Brüderstraße geht nach langer Pause wieder in Betrieb. Die Schaffung eines Kreisverkehrs wird vom Straßenbauamt abgelehnt (19.10.).

Der 25. Arbeitskreis Innenstadt unter Leitung der Mesteg mit Vertretern aus Verwaltung, Stadtrat und Händlerschaft, der 14-tägig Mittwoch früh tagt, fährt sich immer mehr fest.
(21.110.). Insbesondere die ständigen Kontroversen mit dem Vorsitzenden des Händlerverbandes, Klaus-Dietmar Hessel, stellen eine konstruktive Fortführung des Gremiums in Frage. An der Umgestaltung des Stadtzentrums zur fußgängergerechten Zone und Aufwertung des Innenstadthandels durch den geplanten Rathausneubau erhitzen sich immer wieder die Gemüter.

Der Gemeinsame Ausschuss Meerane-Schönberg trifft sich vor dem Hintergrund der anstehenden Gesetzgebung zur Gemeindegebietsreform im Landtag(29.10.).

Der 1. Bacchusball der Fördergemeinschaft „Mehr Meerane“ findet unter dem Motto: „Meerane trifft Meran“ im Saal des ehemaligen Dampfkesselbau Meerane statt (31.10.).
Der Kontakt zwischen Meerane in Sachsen und Meran in Südtirol geht auf einen Briefwechsel der Bürgermeister im Jahr 1991 zurück.

November 1998

Abschluss der Pflasterarbeiten im Stadtzentrum mit einem Umfang von 4500m². Die Diskussion um die künftige Verkehrsführung verschärft sich damit. Gefasste Beschlüsse des Stadtrates werden erneut auf die Waagschale gelegt (10.11.).

Einwohnerversammlung in der Stadthalle zur Haushaltlage, zu geplanten städtischen Investitionen, insbesondere zum eingeleiteten Architektenwettbewerb für den Rathausneubau und zur Innenstadt-Verkehrsführung (12.11.).

Dr. med. Dietmar Walter wird Chefarzt des Meeraner Krankenhauses nach langjähriger Tätigkeit als Oberarzt des Hauses und damit Nachfolger des verstorbenen Chefarztes Dr. med. Waldemar Elschner (16.11.).

Meerane erhält als einzige ostdeutsche Kommune den Stadtwappenpreis 1998 der LBS. Bundesbauminister Franz Müntefering überreicht in Bonn Bürgermeister Ohl die gewichtige Auszeichnung für die Leistungen der Stadt Meerane und der Mesteg ( vertreten durch Dietrich Lehmann) bei der ökologischen Erschließung von Bauland durch eine städtische Gesellschaft (17.11.). Preisträger sind weiterhin die Städte Bocholt, Bretten, München, Neumünster und Ulm. (Näheres im MEERANER BLATT Nr. 472 vom 27. November 1998).

Stadtratsbeschluss zur Marienstraße als verkehrsberuhigte Zone (19.11.). Die August-Bebel-Straße wird ab Rosental zur Einbahnstraße stadteinwärts erklärt. Letzteres hat sich nicht bewährt.

46. Kongress der Hotelfachschulabgänger Bad Reichenhall im Hotel Meerane. Wolf von Sternburg, Vorsitzender des Vereins, würdigt Meerane als Tourismus Ziel (20.11.).

Ersuchen des Regierungspräsidenten zur finanziellen Unterstützung der Stadt Meerane bei der Gefahrenabwendung an der Friedrichstraße und ihrer Stützmauer (23.11.).
Diese wichtige Verbindung zum Markt ist seit Jahren gesperrt und droht nun abzurutschen. Es kommt zur Notsicherung. Bis zur Sanierung wird es noch Jahre dauern.

In Vorbereitung der Neugestaltung des Zentrums wird das marode Haus August-Bebel-Straße 53 abgerissen (25.11.). Durch den damit geschaffenen Zugang kann der Hinterbereich des Areals beräumt und auf unterirdische Hohlräume untersucht werden als Vorbereitung für den geplanten Neubau des Rathauses.

Treffen der „Fünfstadt“ – Chefs von Crimmitschau, Glauchau, Meerane, Werdau und Zwickau im Rahmen des Regionalmarketings und der weiteren Zusammenarbeit (27.11.).

Dezember 1998

Der Stadtrat beschließt die Aktualisierung des Bebauungsplanes an der Schönberger Straße als Anpassung an aktuelle Erfordernisse (04.12.).

Richtfest des Neubaus der Dreifeld Sporthalle im AxA Gelände (08.12.). Dieses Objekt wird für den Vereins- und Schulsport dringend benötigt.

Weihnachtliche Konzerte in der Galerie Art-IN, in den Kirchen Meerane und Ponitz, in der Stadthalle, im Gymnasium, im Krankenhaus und den Seniorenheimen, zum Weihnachtsmarkt

Die Bundesvereinigung der Logistiker übergibt im Hotel Meerane den Logistikpreis 1998 an VW Mosel, Herrn Gerd G. Heuß (08.12.).

Richtfest in der Senioreneinrichtung der Diakonie Glauchau in Seiferitz, gebaut von der Firma Keilberg. Einweihung der Firma Prager & Schweers in Südwest (10.11.).

Eröffnung VW Autohaus im Meeraner Gewerbegebiet (11.12.). Aus diesem Anlass wird der Dienstwagen des Bürgermeisters, ein VW Passat, ausgeliefert

Mit dem Aktionstag der Ärzte am 18. 12. machen auch in Meerane die niedergelassenen Ärzte auf die Verschlechterung der medizinischen Versorgung durch die Budgetierung aufmerksam. Das neue Bundesgesetz sieht einen vollen Honorarabzug für Ärzte in der Höhe vor, wie sie ihr Budget für Medikamente und Heilmittel evt. überziehen. Außerdem werden die Honorare gedeckelt, so dass vermehrte Leistungen nicht mehr von den Kassen bezahlt werden. Am Ende eines Quartals arbeiten die Praxisärzte quasi umsonst.

(wird fortgesetzt)

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Am Rande

 

Früh übt sich…

Stehen mehr als 5 Leute an der Kasse, so ist das Personal verpflichtet, eine weitere Kasse zu öffnen. Netto-Kunden kennen diesen Spruch auf Tafeln über den Kassen. Ist die Schlange mal länger und die Verkäuferin klingelt vergeblich, nehmen’s die Wartenden gelassen, denn meist kommt dann doch rasch Verstärkung. Kurz vor Mittag am 14. März standen mehr als 5 Leute geduldig an, meist reifere Jahrgänge. Zwei Jungen, so um die 12/13 Jahre alt, jeder mit einer Winzigkeit in der Hand, reihten sich nicht etwa ein, sondern lasen sehr laut und überdeutlich den eingangs zitierten Spruch vor. Was offenbar eine Frau in der Warteschlange ermunterte, nun ihrerseits die Verkäuferin regelrecht anzublaffen. Bloß gut, die zweite Kassiererin war schon im Kommen. jw.

 

Sonnenbad gefällig?

Das neue Cafe Linne am Wilhelm-Wunderlich-Platz sorgt für Wohlfühltemperaturen bei den Gästen. Wärmepilze und Decken machen es auch bei kühleren Graden gemütlich. Und am 05. April 08 standen sogar Liegestühle bereit für Sonnenhungrige, an diesem Samstag Vormittag aber noch eher verwundert beäugt von den Meeranern. Wenn’s die Sonne denn gut meint, dürften die Liegestühle gern genutzt werden. Apropos Sonnenbad. Am Neumarkt konnte man am 25. März die dort im Straßenbild oft anzutreffende getigerte Miez beobachten, die sich im Eingang zu „Lady S“ zunächst auf dem grünen Bodenbelag räkelte und sich dann ganz entspannt auf dem Abtreter sonnte und intensiv putzte. jw.

 

Nomen est omen

BIC Zwickau GmbH Stenn??? Um an einer Veranstaltung teilzunehmen, braucht das „Navi“ eine genaue Adresse. Im Örtlichen 98/99 Zwickau wird man fündig: Gründer- und Innovationszentrum, Gewerbestraße 19, Stenn. Vorsichtshalber die Adresse in einer neueren Ausgabe des Örtlichen von 06 / 07 überprüft. Telefonnummer stimmt, Gewerbestraße 19 in Stenn – exakt, nur das BIC Zwickau GmbH heißt jetzt Business und Innovation Centre. Auf die nächste Steigerung darf man gespannt sein. jw.

 

Die Werbung höret nimmer auf

Daß die Post wegen einer Namensähnlichkeit auch nach 15 Jahren Werbesendungen zustellt für eine Adressatin, die längst nicht mehr auf Erden weilt, läßt sich kaum verhindern. Leider wird die Zielgruppe von den Werbespezialisten total verkannt. Was nützen die Aktionswochen eines bekannten Autohauses oder Umfragen oder die Tasse Kaffe gratis im Einkaufszentrum. Warum nicht einmal ein Sonderangebot in Sachen Grabpflege oder ein Blumengebinde zum Muttertag gratis?? jw.

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