Meeraner Blatt
Kommunikationsplattform für interessierte Bürger in und um Meerane
Ausgabe Nr.188 – 15. März 2025 Gegründet im November 1989 – Online-Ausgabe seit 2004

Die Wirtschaft ist unser Schicksal (Walther Rathenau)

VON PETER OHL

Die größten Herausforderungen der Wiedervereinigung brachte für die Gemeinden im Osten der Wechsel zur Marktwirtschaft und die folgende Massenarbeitslosigkeit. Viele Betriebe waren traditionell innerorts angesiedelt. Nun gingen ihre Lichter aus. Mit der Einführung der kommunalen Selbstverwaltung ging ab Mai 1990 die Hoheit über Planung, Finanzen und Personal im Gemeindegebiet von Kreisrat und Partei an die Rathäuser über. In Seminaren und in Lörrach, unserer künftigen Partnerstadt, hatten wir uns auf diese Aufgaben theoretisch vorbereitet.

Die Gesetzgebung im Einigungsprozess war eine fließende, problemorientierte. Ihre rasche Umsetzung in die Praxis lag in unserer kommunalen Verantwortung. Es ging um die zügige Schaffung von Bedingungen für die Ansiedlung neuer Betriebe vor der Stadt. Noch 1990 wurde die Meeraner Stadtentwicklungsgesellschaft, MESTEG, als Stabsstelle im Verbund mit Bauamt und Wirtschaftsförderung gegründet. Die nun rasche Entwicklung des Meeraner Gewerbegebietes Südwest wurde Erfolgsmodellfür einen wirtschaftlichen Neuanfang mit nachhaltigem Einsatz von Fördermitteln und investiven Krediten. Deren Laufzeit betrug 30 Jahren bis in das Jahr 2023. Meerane konnte sich durch hohe Steuereinnahmen bisher gut entwickeln.

Ausschnitt aus dem Heft, Der Standort an der A4/B93, Ausgabe 1998.

Vom Niedergang der Textilindustrie gezeichnet, achtete die Stadt Meerane bei den Planungen für das Gewerbegebiet auf einen ausgewogenen Branchenmix unter der Einbindung von namhaften Zulieferern für das neue VW-Werk im nahen Mosel.

Heute, im Jahr 2025, stehen wir vor einer sich rasch ändernden Situation in der Weltwirtschaft auf der Suche nach neuer Stabilität. Erinnern wir uns zurück: Die Basis der Wirtschaft und damit unser Schicksal liegt in den Kommunen mit ihren Arbeitskräften und im Zusammenhalt, gerade in unübersichtlichen Zeiten.

Was wird aus VW Mosel? Recycling erinnert Ältere fast an Demontage nach 45.


Festgehalten

Der Verfassungsschutz ist in der Öffentlichkeit nicht wahrnehmbar. An diesem Abend erfuhr man Interessantes aus der Arbeit der Behörde und ihrer Bedeutung.

Am 5. März feierte unser Stadtoberhaupt, Bürgermeister
Jörg Schmeißer, seinen 50. Geburtstag. Er konnte sich über die vielen Gratulanten freuen.

Schon zum 3. Mal besuchten
Roman Knizka und OPUS 45 Meerane und vermittelten ihrem Publikum eindrucksvoll die Zeit von 1945 bis 1949.
Danke an Partnerschaft
Demokratie Meerane


Vorfrühling auf dem TeichplatzFoto: Reimund Linke

Informationen des
Förderkreises
Friedhof Meerane

VON PETER OHL

Von unserem Besuch dieser Sonderausstellung im Kulturpalast Dresden konnten wir viele Anregungen, aber auch Bestätigungen für die bisherigen und künftigen Projekte unseres Förderkreises Friedhof Meerane e. V. mit nach Hause nehmen.

Das Friedhofs- und Bestattungswesen gehört zu den kommunalen Pflichtaufgaben.
Während in Süddeutschland die Verantwortung auf die Städte übertragen wurde, blieb in der DDR das Nebeneinander städtischer und kirchlicher Friedhöfe erhalten.
Auf dem Gebiet unserer Landeskirchen gab es keine gesetzlich verankerte Übertragung der Einrichtung von Bestattungsplätzen in eine städtische Verwaltung. Diese Pflichtaufgabe erfüllen vielfach die kirchlichen Friedhofsträger.
Friedhöfe sind öffentliche Einrichtungen. Die Benutzung steht allen offen. Friedhöfe finanzieren sich und ihre Mitarbeiter für die vielfältigen Aufgaben aus den Gebühren für Grabnutzung und Bestattungen.

Jedoch sind wesentliche Projekte, die unser Friedhof bewältigen muss, nicht gebührenfähig:

Von 2011 bis 2024 hat die Bürgerschaft mit 3330 Spenden eine Summe von 404.000 € über den Förderkreis für unseren Friedhof beigetragen. Daraus kam auch der Eigenanteil zum Erhalt von Fördermitteln des Denkmalschutzes von Bund und Land zur Sanierung der Neuen Friedhofshalle und der Alte Kapelle von rund 800.000 € – ein großes Gemeinschaftswerk.

Ab 2025 dienen die Spenden der Bewahrung geschichtsträchtiger Grabmale auf unserem Friedhof bevor sie gänzlichen verschwinden. Diese Projekte werden von unserem Verein vorbereitet und mit tatkräftigen Einsätzen unterstützt.

Dafür allen immer wieder großen Dank!

In der Ausstellung im Kulturpalast Dresden
Friedhof Meerane

Inzwischen fand eine Beratung unserer Architektin Elisabeth Scholz mit Frau Juhl von der Unteren Denkmalsbehörde des Landratsamtes Zwickau über die Fördermöglichkeit für das Moeschlergrab zu den Handwerker-Angeboten statt. Voraussetzung hierfür sind neben den Eigenleistungen auch wieder die eingehenden Spenden der Bürgerschaft.


Fortsetzung der Spenderliste

Mit dem Jahr 2024 wurde die Spenderliste für die Alte Kapelle abgeschlossen. Alle Namen sind auf der Tafel im Café alphabetisch festgehalten. Ab 2025 werden die Spender im Informationskasten des Förderkreises an der Friedhofsverwaltung aufgeführt.

Die Spender ab 001 bis 013, Stand 13.02.25
Horst und Isolde Ranft, Anita Petzold, Brigitte Wrobel, Brigitte Wilksch, Christine Fritsche (Emden), Bernd und Ines Skusa, Horst Willig, Renate Thieme-Hedrich, Steffi Eberle, Magdalene Friese, Jens und Kathleen Dittrich-Ueberfeld, Dominique Krünes (Jena), Christine Tiersch

Herzlichen Dank allen Spenderinnen und Spendern!

Spendenkonto Förderkreis Friedhof Meerane e. V., Vorsitzender Dr. Peter Ohl
Sparkasse Chemnitz, IBAN: DE02 8705 0000 0710 0110 91
Verwendungszeck: Projekte auf unserem Friedhof
Der Verein ist anerkannt gemeinnützig. Freistellungsbescheid vom 28.08.2024

Förderkreis Friedhof Meerane e. V.
Moeschlerweg 1a, 08393 Meerane, Tel. 03764 / 3959, Fax  03764 / 796764,  E-Mail:  foerderkreis-friedhof-meerane@enviatel.net
Vorsitzender: Dr. med. Peter Ohl, Bürgermeister a. D., Stellv. Vorsitzende: Dipl.-Ing. Elisabeth Scholz, Kirchenvorstand; Schatzmeister: Holger Köhler, Sparkasse; Juristischer Berater: Dirk Noack, Rechtsanwalt;  Schriftführer: Uwe Horn, Friedhofsverwalter;
Erkundung der Historie alter Familiengräber: Kathleen Dittrich-Ueberfeld


Erinnerung an Herrn Rechtsanwalt Dirk Noack

Im Mai 2011 wurde auf Initiative unseres damaligen Pfarrers, Dr. Martin Teubner, der Förderkreis Friedhof Meerane gegründet. Ziel war die Sanierung der Neuen Friedhofshalle von 1914. 

Herr Dirk Noack gehörte zum Gründungsvorstand. Über 13 Jahre stand er unserem Verein beratend zur Seite, bevor es sich aus gesundheitlichen Gründen Ende 2024 von seinem Ehrenamt zurückzog. Für seine Arbeit sind wir außerordentlich dankbar
Im Februar erfuhren wir von seinem frühen Tod.

Dirk Noack starb am 21.1.2025 im Alter von 56 Jahren.

Wir trauern um ihn gemeinsam mit seiner Familie

Im Namen des Förderkreises – Dr. Peter Ohl


02. März 2025, Galerie ART INErzählcafémit Antje-Gesine Marsch

„Der Fasching in der bildenden Kunst“

Der Fasching, auch Karneval genannt, ist ein Fest der Ausgelassenheit, des Feierns und der Masken. In der Kunstgeschichte dient er oft als Motiv, um gesellschaftliche Themen, menschliche Emotionen und kulturelle Spannungen darzustellen. Schon seit dem Mittelalter inspirierte der Fasching Künstler, da er eine Zeit des gesellschaftlichen Ausnahmezustands darstellt. Masken, Verkleidungen und die Umkehrung gesellschaftlicher Normen boten Stoff für vielfältige Interpretationen. Der Fasching hat in der bildenden Kunst zahlreiche Facetten: von der Kritik an sozialen Missständen über die Auseinandersetzung mit Identität bis hin zur Feier der menschlichen Kreativität. Werke, wie hier an den Beispielen von Künstlern wie Pieter Bruegel, James Ensor und Pablo Picasso laden uns dazu ein, die Tiefen des Karnevalsmotivs zu ergründen und die Masken, die wir tragen, zu hinterfragen.

Repros: Antje-Gesine Marsch


Pieter Bruegel der Ältere (1525 – 1569): „Der Kampf zwischen Karneval und Fasten“ (1559)

Dieses Gemälde zeigt eine lebhafte Szene, in der Karneval und Fasten symbolisch gegeneinander antreten.


James Ensor (1860-1949): „Der Einzug Christi in Brüssel“ (1889)

Ensor verlegt den biblischen Einzug von Jesus nach Jerusalem am Palmsonntag in die zeitliche Gegenwart und in eine groteske Karnevalsszene.


Pablo Picasso (1881-1973)
„Harlekin und seine Gefährtin) (1901)

Picasso zeigt eine intime, emotionale Seite des Faschingsmotivs, das nicht nur fröhlich, sondern auch nachdenklich stimmt.


Terminankündigungen des Förderkreises

Am 29. März 2025, zwischen 10:00 und 12:00 Uhr, laden wir wieder Sie herzlich zum traditionellen „Frühjahrsputz“ der historischen Gräber auf dem Friedhof Meerane ein.

Für die Planung freuen wir uns auf Ihre Rückmeldung über fkfm@enviatel.net

Kathleen Dittrich-Ueberfeld


Veranstaltungshinweise

Mit 86 Jahren noch aktiv

Dr. Klaus Schiller arbeitete von 1972 bis 1984 in der Poliklinik Meerane als Augenarzt, danach als Chefarzt in der Augenklinik Glauchau. Als Rentner flog er ab 2003 insgesamt 16mal zu freiwilligen Hilfseinsätzen vorwiegend nach Afrika. Für diese ehrenamtliche Tätigkeit erhielt er im Januar 2024 das Bundesverdienstkreuz am Bande von Ministerpräsident Kretschmar überreicht. Da er oft nach seiner Arbeit und seinen Erlebnissen in Afrika gefragt wird, wird er am 27.März darüber berichten.


Sonntag 30. März 15 Uhr Galerie ART IN

Samstag 5. April 19 Uhr Schloss Ponitz

Steep Wall Stompers Meerane


Kontakt und Impressum

MEERANER BLATT
Herausgeber: Dr. med. Peter Ohl, Bürgermeister a. D. Moeschlerweg 1 a, 08393 Meerane
T.: 03764/3959, Mail: post@meeranerblatt.de, Redaktion: Peter Ohl (-o-), Layout: Max Werler.
Fotos, soweit nicht extra kenntlich gemacht, stammen aus Zuschriften oder dem eigenen Fundus der Redaktion. Weiterverbreitung durch E-Mail oder Ausdruck erwünscht. Ihre Leserbriefe senden Sie bitte an obige Adresse. Die Ausgaben erscheinen in loser Folge unter www.meeranerblatt.de. Sie sind kostenlos.